Kontrollen zeigen massive Tierschutzprobleme auf: Hunderte von Schweinemastbetrieben in NRW betroffen

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Immer wieder deckt das Deutsche Tierschutzbüro und andere Tierrechtsorganisationen katastrophale Tierschutzverstöße in Zucht- und Mastbetrieben auf.

BildDie dokumentierten Zustände zeigen zum größten Teil grobe Verstöße gegen das Tierschutzgesetzt und Straftaten. „Vor allem die Zustände in der Schweinemast sind erschreckend“ sagt Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender vom Deutschen Tierschutzbüro. So haben die Tierrechtler*innen Ende 2020 aus gleich 6 Betrieben Bildmaterial veröffentlicht, welches massive Tierschutzverstöße zeigt. Kranke und verletzte Tiere wurden nicht ordnungsgemäß notgetötet, sondern auf die Buchtenkante geschlagen um sie zu töten oder mit einem Gewehr erschossen. „Nichts davon führte zum Tod, aber den Tieren wurden so massives Leid zugefügt“ kritisiert Peifer. Ein Landwirt aus Niedersachsen hatte ein schwer krankes Tier ohne Zugang zu Futter und Wasser in eine Bucht gelegt, dort lag es dann tagelang. „Alle diese Fälle haben wir zur Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gebracht, wir hoffen, dass es zu einer hohen Strafe kommt“ so Peifer.

Aber nicht nur in Niedersachsen gab es Verstöße gegen das Tierschutzgesetzt, auch in Nordrhein-Westfalen waren Fälle zu verzeichnen. So deckten die Tierrechtler*innen Missstände in kleinen Familienbetrieben aber auch in großen Mastanlagen auf. „Ob groß oder klein, die Tierquälerei findet leider in allen Betrieben statt, denn das Tier wird nur als Ware gesehen mit dem man viel Geld verdienen will“ so Peifer. Seit Jahren bringt das Deutsche Tierschutzbüro solche Zustände in die Öffentlichkeit und seit Jahren versichern die Landwirtinnen und die Politik, dass dies „nur“ bedauerliche Einzelfälle sind.

Eine erst vor kurzem öffentlich gemachte Untersuchung des Landes Nordrhein-Westfalen aus dem 4. Quartal 2019 zeigt jetzt auf, dass hunderte von Schweinemastbetrieben betroffen sind. Offenbar wurden die Veröffentlichungen von Tierrechtler*innen von den Behörden zum Anlass genommen unangemeldete Kontrollen in gleich 380 Betrieben durchzuführen. Im Rahmen von Schwerpunktkontrollen wurden Schweinebestände kontrolliert, und das mit einem verheerenden Ergebnis. So hatten knapp 230 Betriebe (rund 60 %) mindestens einen tierschutzrelevanten Mangel, 90 Betriebe hatten gleich mehrere Tierschutzmängel. Die Mängel bezogen sich primär auf die Unterbringung, Versorgung sowie Separierung von kranken und verletzten Tieren. So hatten 70 % der kontrollierten Betriebe keine geeignete Krankenbucht. Besonders pikant ist, dass in knapp 40 Betrieben (rund 14%) angegeben wurde, dass eine Nottötung von kranken und verletzten Tieren selbst durchgeführt würde. Bei den Kontrollen wurden aber keine geeigneten Betäubungsgeräte vorgefunden. „Das deckt sich mit den Ergebnissen unserer Undercover-Recherchen, die wir regelmäßig veröffentlichen“ so Peifer, der dabei auf eine Recherche von Ende 2019 in Warendorf (bei Münster/NRW) hinweist. Auch in diesem Betrieb wurden die Schweine nicht ordnungsgemäß notgetötet, es kam zu einem Anwendungsfehler der Elektrozange mit dem Ergebnis, dass die Betäubung unvollständig war. Der totbringende und gesetzlich vorgeschriebene Kehlschnitt erfolgte in dem dokumentierten Betrieb überhaupt nicht. Auch Ferkel wurden einfach auf den Boden geschlagen um sie zu töten.

Das Deutsche Tierschutzbüro kritisiert, dass das Landwirtschaftsministerium das Ergebnis der Untersuchung erst jetzt, also rund 1,5 Jahre später veröffentlicht. „Offenbar war die Ministerin selbst schockiert“ so Peifer. Die Tierrechtler*innen kritisieren aber vor allem die Folgen aus der Untersuchung. „Es soll eine Beratung geben und eine Arbeitsgruppe gegründet werden, dabei leiden die Tiere jetzt in den Ställen und niemand hilft ihnen“ so Peifer. Wie viele Skandale braucht es noch, damit den Tieren wirklich geholfen wird?

Durch die Untersuchung und den Umgang mit den Ergebnissen fühlen sich die Tierrechtler*innen in der Forderung nach einer pflanzlichen Lebensweise gestärkt. „Wer jetzt den Tieren helfen will, der sollte aufhören sie zu essen“ so Peifer abschließend.

Link zur Untersuchung.

Veröffentlichungen aus Schweinemastbetrieben in NRW:
2020: https://www.tierschutzbuero.de/toennies-toetet
2019: https://www.tierschutzbuero.de/youtuberundercover (u.a. Nottötung von Schweinen)

Veröffentlichungen zum Thema Schweinemast (Nottötung), Ende 2020
2020: https://www.tierschutzbuero.de/toennies-quaelt-weiter
2020: https://www.tierschutzbuero.de/tierqual-im-tierwohlstall

Bildmaterial auf Anfrage.

Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:

Deutsches Tierschutzbüro e.V.
Herr Jan Peifer
Streustraße 68
13086 Berlin
Deutschland

fon ..: 030-270049611
fax ..: 030-270049610
web ..: http://www.tierschutzbuero.de
email : info@tierschutzbuero.de

Das Deutsche Tierschutzbüro ist ein eingetragener Verein, der sich für mehr Rechte von Tieren einsetzt. Die bundesweit tätige Organisation ist als besonders förderungswürdig anerkannt und gemeinnützig. Weitere Informationen unter www.tierschutzbuero.de

Pressekontakt:

Deutsches Tierschutzbüro e.V.
Herr Jan Peifer
Streustraße 68
13086 Berlin

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PM-Ersteller
Author: PM-Ersteller

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