Was den Hamburger Flughafen lahmgelegt hat, ist in jedem Haushalt ein Brandrisiko
Wegen der beschädigten Isolation eines Kabels stand vor Kurzem der gesamte Flughafen in Hamburg still. Kurzschlüsse gehören zu den häufigsten Brandursachen in Gebäuden, und Schäden an Leitungsisolationen sind wiederum eine typische Kurzschlussursache.
„Es besteht Brand- und Lebensgefahr, wenn die Isolation der Anschlussleitung eines Gerätes oder einer Verlängerungsleitung nicht intakt ist“ sagt Dr. Hans-Hermann Drews vom Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS). Eine beschädigte Leitung muss unbedingt sofort ausgetauscht werden. Steht diese noch unter Spannung, droht beim Berühren ein gefährlicher Stromschlag.
Schäden an Leitungen, die in verdeckten Bereichen verlaufen, sind natürlich nicht erkennbar. Schon beim Erstellen der Installation ist es darum wichtig, dass die Leitungen nicht geknickt oder über scharfe Kanten geführt werden. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Leitungen, die offen im Raum liegen. Um mechanische Schäden an der Isolation zu vermeiden, sollten sie zum Beispiel auf keinen Fall in einer Tür eingeklemmt oder so verlegt werden, dass die Tür beim Öffnen und Schließen daran scheuert.
Grundsätzlich müssen Leitungen vor mechanischen Einwirkungen geschützt werden. Dazu gehört, sie so zu verlegen, dass sie keinen Zugkräften ausgesetzt sind. Stecker von Geräten und Mehrfachsteckdosen sollten nicht am Kabel herausgezogen werden. Dabei können die Leitungen aus dem Stecker gelöst werden, so dass ein nicht isolierter Abschnitt freiliegt, in dem es zum elektrischen Schlag und zum Kurzschluss kommen kann.
Die Isolation von Stromleitungen ist außerdem für Nagetiere sehr verlockend. „Gehören Kaninchen und Co zum Haushalt, müssen Leitungen unbedingt vor ihnen in Sicherheit gebracht werden“, so Drews.
Das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung e. V. wurde 1976 gegründet. Es geht zurück auf das Brandverhütungslabor, das 1884 von der Schleswig-Holsteinischen Landesbrandkasse ins Leben gerufen wurde. Heute hat der Verein mit Hauptsitz in Kiel bundesweit neun Standorte. Ein Team aus Naturwissenschaftlern und Ingenieuren untersucht im Schwerpunkt Brand- und Brandfolgeschäden, Leitungswasser- und Feuchteschäden. Die Erkenntnisse aus den Ursachenermittlungen dienen der allgemeinen Schadenverhütung und werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Kontakt
IFS Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e. V.
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