München, 01.07.2014. Auf scharfe Kritik stößt das am Freitag vom Deutschen Bundestag beschlossene Erneuerbare-Energien-Gesetz: „Die Befreiung der energieintensiven Industrien von der EEG-Umlage verzerrt den nationalen Wettbewerb. Auf diese Weise fördert die Bundesregierung die Hersteller energieintensiver Baustoffe. Die stehen aber in direkter Konkurrenz zu Baustoffen und Bauweisen, die bei ihrer Herstellung deutlich weniger Energie benötigen – und deshalb nicht von der EEG-Umlage befreit sind“, erklärte der bayerische Zimmererpräsident Peter Aicher. Diese Förderpolitik stehe in krassem Widerspruch zu den von der Bundesregierung verkündeten Energiewende- und Klimaschutz-Zielen. „Wenn wir Energie sparen und das Klima schützen wollen, dürfen wir nicht die Energieverschwender belohnen und die Energiesparer diese Belohnung auch noch bezahlen lassen“, sagte Aicher. „Doch genau das macht die Bundesregierung. Sie sorgt mit ihrer absurden Förderlogik dafür, dass die Energieverschwender einen preislichen Wettbewerbsvorteil gegenüber ihrer energiesparenden Konkurrenz haben und so im nationalen Wettbewerb Marktanteile verteidigen können.“
Zudem kritisiert Aicher, dass die Bundesregierung durch die Schaffung entsprechender Anreize die Nachfrage nach Strom ankurbelt und somit die Strompreise steigen lässt. „Die am 1. Mai 2014 in Kraft getretene Energieeinsparverordnung (EnEV) senkt den Primärenergiefaktor für Strom von ursprünglich 3,0 auf bald 1,8 und hebt zudem das Verbot für Nachspeicherheizungen wieder auf“, erläutert Aicher. „Die neue EnEV sendet damit an die Verbraucher ein starkes Signal, künftig mit Strom statt mit anderen Energieträgern zu heizen.“ Damit sei ein Ansteigen des Strompreises vorprogrammiert, denn in einer Marktwirtschaft ergibt sich der Preis immer aus Angebot und Nachfrage.
„Was soll das?“ fragt Aicher und fordert eine bessere, aufeinander abgestimmte Wirtschafts-, Energie- und Klimaschutzpolitik: „Ein sparsames Wirtschaften mit Energie und ein Vermeiden von CO2-Emissionen muss belohnt und nicht bestraft werden. Gerade das Bauen mit künstlich hergestellten Baustoffen ist meist mit einem sehr hohem Energieverbrauch verknüpft, was aber bisher sowohl von der EnEV als auch von den KfW-Förderprogrammen vollkommen übersehen oder ausgeblendet wird. Dieser blinde Fleck der Energieeinsparpolitik muss künftig Beachtung finden. Der Fokus der EnEV und der KfW-Förderprogramme muss auf der Herstellungsenergie und deren CO2-Bilanz liegen.“
Aicher erläuterte und betonte das große Klimaschutz-Potenzial des Holzbaus und belegte das mit beeindruckenden Zahlen: „Momentan wird in Bayern fast ein Drittel der energiebedingten CO2-Emissionen durch das Wachsen der Wälder und die stoffliche Nutzung von Holz kompensiert. Diese Klimaschutz-Leistung ließe sich noch deutlich steigern. Schon in wenigen Jahrzehnten könnte Bayern klimaneutral sein. Es fehlt allein am politischen Willen. Die Politik muss endlich die richtigen Anreize setzen und nicht ständig die falschen!“
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