Langlauf läuft: Voll in der Spur

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Boom in der Loipe: Klassiker wird Trendsport – Moderne Technik sorgt für schneesichere Runden im Tiroler Pillerseetal

Langlauf läuft: Voll in der Spur
Langlauf im Pillerseetal.

Früher starten, länger laufen: Eine neue „Schneefarm“ sorgt im Tiroler Pillerseetal für schneesicheres Langlaufvergnügen. Wenige kalte Tage genügen künftig, um zu Füßen von Steinbergen und Buchensteinwand die ersten Spuren in den Schnee zu legen. Breitere Loipen bringen zusätzlich mehr Komfort ins Nebeneinander von Genießern und Sportlern.

So schnell ändern sich die Zeiten: Waren es bis vor einigen Jahren vor allem die älteren Semester, die gemächlich ihre Schleifen durch den Schnee zogen, sorgt Langlauf jetzt als neuer Trendsport für einen Boom im Weiß. Die kombinierte Fortbewegung aus Arm- und Beineinsatz schafft nicht nur einen straffen Bauch, ist gut für Herz- und Kreislauf, sondern auch eine der sanftesten Wintersportarten für Muskeln und Gelenke – und gleichzeitig der perfekte Fettverbrenner. Weil Ski-Langlauf auch Ski-Schlanklauf ist, finden plötzlich alle Altersklassen Spaß an der Schmalspur: „Das Schöne am Skilanglauf ist, dass man ein komplettes Fitnesstraining an der frischen Luft absolviert, dabei eine traumhafte Landschaft genießen kann – und es nicht lange lernen muss“, sagt der Tiroler Langlauf-Experte Wolfgang Wörgötter. Ein Langläufer verbrennt je nach Tempo in einer Stunde bis zu 600 Kalorien – und viele Einsteiger sind nach zwei Kurstagen fit für gekonnten Doppelstockeinsatz und eleganten Gleitschritt.

Für seine Heimatregion rund um den Pillersee entwickelte der Tiroler Nordic-Spezialist ein neues Loipenkonzept, das mit extra breiten Spuren für besonderen Komfort sorgt – und Langlauf möglich macht, selbst wenn der Himmel einmal zu wenig Flocken ausschüttet: Mit den ersten Minusgraden produziert in diesem Winter erstmals eine ausgebaute „Schneefarm“ aus kristallklarem wie eiskaltem Bergwasser weiße Pracht – so viel, dass damit eine komplette Langlaufrunde mit fünf Metern Breite und bis zu vier Kilometern Länge perfekt präpariert werden kann. Die Voraussetzungen für die technische Unterstützung von Frau Holle sind dabei etwas anspruchsvoller als in den alpinen Skigebieten: Während an den Wedelhängen in kurzen Abständen Schneeerzeuger montiert sind wird der Loipenschnee zentral auf Vorrat produziert – und bei Bedarf vom Depot zu den Einsatzorten verfrachtet. „Wir brauchen für einen vier Kilometer langen Rundkurs rund 4000 Kubikmeter Schnee“ rechnet Wörgötter vor. Die „Schneefarm“ von St. Ulrich am Pillersee liegt dabei in einem besonders kühlen Taleinschnitt. Bis zu 1000 Kubikmeter Schnee schafft die Anlage unter optimalen Bedingungen in 24 Stunden – „fünf bis zehn kalte Tage und Nächte reichen, damit wir unabhängig von der Wetterlage eine durchgängige Loipe präparieren können.“ Selbst wenn Frau Holle fleißig ist, helfen die Loipenexperten inzwischen gerne mit dem kompakteren Schnee aus der Düse nach: An besonders beanspruchten Stellen sorgt er für eine wesentlich stabilere Unterlage, die auch bei intensiver Sonneneinstrahlung weniger schnell dahinschmilzt.

„Langläufer erwarten heute von den Loipen eine ähnlich hohe Schnee-Qualität wie auf den Pisten“, sagt Wörgötter, „wer da nicht mithält, hat bei den Aktiven verloren.“ Im Pillerseetal sorgen die Loipengeräte bei Bedarf nicht nur am Morgen sondern auch noch einmal am Nachmittag für frisch präpariertes Gleitvergnügen. Als Pilotversuch startet in den Kitzbüheler Alpen auch der Einsatz von WonderIce-Platten auf Loipenübergängen an Nebenstraßen und Wirtschaftswegen: Die Kunsteis-Alternative aus besonders gleitfähigem Hightech-Material ermöglicht Langläufern das Überqueren von Asphalt ohne dabei die Skier abzuschnallen oder den teuren Belag zu verkratzen.

Durch das malerische Talrevier des Pillerseetals unterhalb von Buchensteinwand, Steinplatte und Wildseeloder zieht sich eines der abwechslungsreichsten Langlaufreviere Tirols. Mit je 100 Kilometern Spuren für klassische Langläufer und sportliche Skater bilden die Orte St. Ulrich am Pillersee, St. Jakob in Haus, Fieberbrunn, Hochfilzen und Waidring ein Langlauf-Quintett für alle Ansprüche.
Der Einstieg ins nordische Netz des Pillerseetals ist in allen fünf Orten möglich – und viele Strecken können nach Lust, Laune und Ausdauer kombiniert werden. Wer unterwegs müde wird, kann in den Bus umsteigen. Anfänger lernen den optimalen Schritt in der Spur in individuellen Kursen, Fortgeschrittene können sich mit erfahrenen Trainern bis zum Skating weiterbilden.

Viele Loipen führen nach St. Ulrich am Pillersee. Idealer Ausgangspunkt für den Start ins sonnige Langlaufvergnügen ist der Knotenpunkt im Dorfzentrum. Einsteiger kommen perfekt auf der leichten Runde Richtung Schwendt und St. Jakob in Haus auf sanfte Touren. Ins Herz der österreichischen Biathlon-Welt führt die Spur durch das malerische Wiesenseeareal bis nach Hochfilzen. Mit mäßigen Anstiegen, Abfahrten durch den romantischen Winterwald und einem Abstecher über das sonnige Plateau erreicht die Warming-Runde das Zentrum der höchstgelegenen wie schneereichsten Gemeinde im Pillerseetal. Vom Dorfkern aus erschließen sich weitere Loipen aller Schwierigkeitsgrade – und abends lockt die beleuchtete Dorfloipe zu einer einfachen Abschlussrunde. Über die bekannte und anspruchsvolle Europaloipe, die inzwischen nach dem heimischen Olympiasieger Dominik Landertinger benannt wurde, geht es wahlweise über den Pass Griessen Richtung Salzburger Land oder durch die romantische Dandlerau nach Fieberbrunn. Dort bevorzugen Genießer die abwechslungsreiche Weissach-Loipe, die oberhalb des Ortsteils Rosenegg sanft beginnt, aber auf ihren mehr als zwölf Kilometern auch sportliche Herausforderungen bereithält. Durch Wald und Wiesen, über kupiertes Gelände, kleine Kuppeln und durch sanfte Täler begleiten Langläufer traumhafte Blicke auf das Kaisergebirge und das Kitzbüheler Horn. Einsteiger wie Fortgeschrittene finden in Waidring ihr Langlaufparadies zu Füßen der Steinplatte. Einfache und mittelschwere Loipen schlängeln sich durch das Tal und entlang des Loferbachs.

Ob Jung- oder Spätberufene – für Wolfgang Wörgötter ist Langlauf längst kein kleiner Bruder des alpinen Skisports mehr, sondern ein Trend mit Zukunft. Und für Menschen, die einfach nur Winterspaß mit sportlichem Genuss verbinden wollen. „Denn die meisten Skilangläufer,“ so Tirols führender Nordic-Fachmann, „sind doch eher Skiwanderer, die genüsslich ihre Runden ziehen und für die klare Luft, sportliche Betätigung und Landschaftserlebnis fast identischen Stellenwert haben.“ Wichtig sei es, am Rande der Loipen eine komplette Infrastruktur von gut geräumten Parkplätzen bis zu gemütlichen Einkehrmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen „wie man das bei uns nahezu überall findet.“

Infos: Tourismusverband Pillerseetal – Kitzbüheler Alpen, Tel. 0043 5354 56304, www.pillerseetal.at Langlaufpauschalen (sieben Tage) ab 179 Euro pro Person. Langlauf-Schnupperwochenende mit 4 Stunden Langlaufunterricht, Leihausrüstung und Loipenpass ab 159 Euro. Vom 8. bis 19. Februar 2017 ist Hochfilzen im Pillerseetal Austragungsort der Biathlon-Weltmeisterschaften. Die Top-Stars der Langlaufloipe treffen sich am 4. und 5. März 2017 zur Langlauf Masters WM – dem FIS Continentalcup – in St. Ullrich am Pillersee und Hochfilzen.

Zum Tourismusverband Kitzbüheler Alpen – Pillerseetal gehören die Feriendörfer Fieberbrunn, Waidring, St. Ulrich am Pillersee, St. Jakob in Haus und Hochfilzen. Im Sommer ist die Region ein beliebtes Wanderparadies mit mehr als 400 Kilometern Wegen aller Schwierigkeitsgrade, im Winter bieten drei schneesichere Skigebiete Pisten und Loipen für die ganze Familie.

Kontakt
Tourismusverband Pillerseetal
Florian Phleps
Dorfplatz 1
6391 Fieberbrunn
0043 5354 56304
info@pillerseetal.at
http://www.tourtipp.net

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Author: pr-gateway

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