BDL: Niedrigzinspolitik dämpft Freude an Rekordzahlen
Berlin, 2. August 2017 – Die Leasing-Wirtschaft konnte ihr Neugeschäft mit Aus-rüstungsgütern im ersten Halbjahr um 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeit-raum steigern. „Nach dem Rekordjahr 2016 wuchs das Neugeschäft der Branche in den ersten sechs Monaten nochmals deutlich an“, führt Horst Fittler, Hauptge-schäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL), aus. Nach einem Plus von zehn Prozent im ersten Quartal 2017 stieg das Neugeschäft im zweiten Quartal um sechs Prozent.
„Mit dem Wachstum können wir zufrieden sein“, erklärt der BDL-Hauptgeschäftsführer. „Noch zufriedener wären die Gesellschaften, wenn die Erträge vergleichbar wachsen würden. Die Niedrigzinspolitik dämpft jedoch die Freude an den Rekordzahlen.“ Ebenfalls unzufrieden zeigt sich die Branche über die Entwicklung der Ausrüstungsinvestitionen in Deutschland. Zwar wachsen die Investitionen der Unternehmen und der öffentlichen Hand, aber nicht so dynamisch wie es aus früheren Phasen, mit einer ähnlich guten konjunkturellen Entwicklung, zu erwarten war. Auch für das laufende Jahr wird nur mit einem moderaten Anstieg der Ausrüstungsinvestitionen um die zwei Prozent gerechnet. „Das prognostizierte Wachstum reicht nicht aus, um das über Jahre angestaute In-vestitionsdefizit auszugleichen. Damit wurde das Ziel der Niedrigzinspolitik, die Investiti-onsdynamik nachhaltig anzukurbeln, verfehlt“, kritisiert Fittler. „Die deutsche Wirtschaft braucht stattdessen gezielte positive Anreize für mehr Investitionen.“ Der BDL habe der Regierung wiederholt Maßnahmen vorgeschlagen, die von einer Anpassung der Ab-schreibungszeiten an die tatsächlichen, verkürzten Technologiezyklen bis zur Wiederein-führung der degressiven AfA reichen.
Überdurchschnittliche Steigerung bei Fahrzeugen
Treiber des Wachstums im laufenden Jahr ist weiterhin das Fahrzeugleasing. Das Neu-geschäft des stärksten Segments, des Pkw-Leasing, stieg im ersten Halbjahr um 9,5 Prozent überdurchschnittlich stark; das Nutzfahrzeug-Geschäft wuchs um 7,5 Prozent. Unterdurchschnittlich entwickelte sich dagegen das Maschinenleasing (+ 2 Prozent). „Im Vergleichszeitraum 2016 war das Neugeschäft mit Maschinen außergewöhnlich stark. Es war klar, dass es schwierig wird, hier noch deutliches Wachstum draufzusatteln. Zumal die Auftragseingänge im Maschinenbau im Inland im ersten Halbjahr nur um ein Prozent gewachsen sind.“ Das IT-Leasing stagnierte (+ 0,5 Prozent) im ersten Halbjahr. „Im zweiten Quartal steigerte sich das Neugeschäft um zwei Prozent. Wir werten dies als positives Signal für das IT-Leasing“, beurteilt Fittler.
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