Low Performer: 3 Fragen, die Sie sich als Führungskraft stellen sollten

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Wie Sie mit Systemischen und Lösungsorientierten Fragen Mitarbeiter gezielt und nachhaltig aus dem Leistungstief führen

Low Performer: 3 Fragen, die Sie sich als Führungskraft stellen sollten
Michael Czerwinski, M.A., Coach (FH)

Mitarbeiter, die nicht die erwartete Leistung vollbringen, sind für den Vorgesetzten und die Kollegen ein fortwährendes Ärgernis – im schlimmsten Fall senkt ein solcher Mitarbeiter den Teamoutput als Ganzes und führt zu Demotivation bei allen Beteiligten. Gleichzeitig ist es schwierig, sich von einem solchen Mitarbeiter zu trennen. Aufgrund rigider arbeitsrechtlicher Vorschriften und firmeninterner Regelungen ist dies bei größeren Unternehmen ohne weitere Vorkommnisse oder eine lange, zermürbende Auseinandersetzung kaum möglich.

Häufig ist ein „Weiter so“ keine Option. Für diesen Fall empfehlen viele Ratgeber heute, dass der Chef „als Coach“ auftritt. Gemeint ist damit, dass der Mitarbeiter in einem offenen, lösungsorientierten Gespräch in die richtige Richtung zurück geführt wird und sich wieder als Teil des Teams fühlt. Klügere Berater, die über entsprechende Erfahrungen verfügen, machen hier auf Fallstricke und Fußangeln aufmerksam, die einen Erfolg dieses Ansatzes häufig verhindern. Die Autoren Johanna und Martin Fischer etwa, die sich diesem Thema in ihrem Buch „Vom Leistungstief zum Leistungshoch: Wie Sie Low-Performer in Ihrem Team wieder zur Bestform führen“ ausführlich annehmen (Amazon: amazon.de ), weisen darauf hin, dass Coaching durch den Chef engen Grenzen unterworfen ist, auch, weil der Mitarbeiter sich seinem Vorgesetzten nicht weit genug öffnen kann oder die Fronten zu verhärtet sind. Statt dessen empfehlen die Autoren die Unterstützung durch einen qualifizierten externen Coach.

Aber unabhängig davon – was können Sie als Führungskraft konkret tun, um schnell eine Verbesserung der Situation zu erreichen oder zumindest zu unterstützen? Am besten wäre es, wenn Sie den Mitarbeiter verändern könnten – bei ihm oder ihr liegt ja das Problem, richtig? Allerdings wissen wir alle, dass es schwer ist, andere zu verändern, vor allem, wenn der andere das nicht möchte oder sich in eine Abwehrhaltung zurück gezogen hat. Die Fragen, die ich Ihnen präsentiere, dienen dazu zu fragen, was Sie bei sich verändern können, um die Situation zu verbessern. Dies geschieht ohne Schuldzuweisung – ohne eine Theorie über mögliche Ursachen und Gründe des Problems möchten diese Fragen Sie dabei unterstützen, eine lösungsorientierte Atmosphäre zu fördern, in der aus dem Problemmitarbeiter einfacher wieder ein Teammitglied wird. Gerade bei festgefahrenen Situationen kann dies eine Erste Hilfe sein – ist die Lage eskaliert, ist es nötig, auf qualifizierte externe Unterstützung zurück zu greifen.

1. Frage:
Angenommen, Sie würden den Mitarbeiter mit Leistungsproblemen fragen, wie er oder sie die Situation sieht – was würde er sagen?
Fragen wie diese bezeichnet man als „systemische“ Fragen, weil sie den Befragten dazu einladen, sich in jemanden anderen im System hinein zu versetzen. Interessanterweise ist gut spontan zu sagen, wie sich der andere in einer Situation fühlt oder was er denkt, auch, wenn man noch nie mit ihm dazu gesprochen hat. Die Wirkung einer solchen Fragetechnik hat dabei etwas fast „magisches“ – da Sie sich diese Frage selbst beantworten, kommen Sie zwar zu keinen überraschenden oder originär neuen Erkenntnissen. Indem Sie sich diese Frage bewusst stellen, scheint sie etwas im Fragesteller zu verändern. Dieses „etwas“ hat häufig einen positiven Effekt auf die Reaktion des Gegenüber – ohne dass er wissen kann, worüber Sie nachgedacht haben und indem er subtile Verhaltensänderungen bei Ihnen wahr nimmt.

2. Frage:
Was könnten Sie tun, um das Problem zu verschlimmern?
Was ich Coachees als erstes sage ist, dass Coachs seltsame Fragen stellen. Diese Frage – wir nennen sie eine „Verschlimmerungsfrage“ – fällt in diese Kategorie. Warum ist es sinnvoll, sich in Ihrer Situation darüber Gedanken zu machen, wie Sie das Problem verschlimmern könnten? Ganz einfach: Häufig erscheint eine Situation ausweglos, so, als ob es keine Handlungsoptionen gäbe. Was man schlimmer machen kann, kann man auch besser machen. Coachees gelangen durch Verschlimmerungsfragen regelmäßig zu Aspekten und aufrechterhaltenden Faktoren, die sie zum Problem beitragen. Daher kann diese Frage fruchtbare Ansätze liefern.

3. Frage:
Wir wissen nicht wie, aber nur mal angenommen, das Problem wäre über Nacht verschwunden, und der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin würde auf einmal die nötige Leistung erzielen – was wäre die erst kleine Veränderung, die Sie an Ihrem eigenen Verhalten ihm gegenüber beobachten würden?
Zweifelsohne fällt auch diese Frage in die Kategorie seltsam – diese abgewandelte Wunderfrage (mehr: siehe Steve de Shazer, Insoo Kim Berg u.a.) hat den folgenden Hintergrund: Wenn ein Problem lange anhält und man keinen Lösungsweg sehen kann, sind häufig alle Beteiligten tief in Verhaltensmustern verstrickt, die das Problem weiter befördern. Diese Frage hat das Ziel, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Anders ausgedrückt: Manchmal entwickeln sich ein problematischer Mitarbeiter von alleine oder die Situation gerät zumindest in Bewegung, wenn er nicht mehr wie ein problematischer Mitarbeiter behandelt wird. Die Idee ist, ein Experiment zu wagen und den ersten kleinen Schritt zu tun, den Mitarbeiter versuchsweise zu behandeln, als würde er die erwartete Leistung erbringen. Die Ergebnisse sind erstaunlich.

Hintergründe zu den hier vorgestellten Themen und mehr zu meinem Coaching-Angebot finden Sie unter www.coach-wi.de .

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Kontakt
Michael Czerwinski, M.A. – Business Coaching
Michael Czerwinski
Wilhelmstr. 16
65185 Wiesbaden
01703401005
business@michael-czerwinski.com
http://www.coach-wi.de

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Author: pr-gateway

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