Macau boomt und bewahrt gleichzeitig seine Traditionen. Ob Lotusblüte oder Festmahl für hungrige Geister, die Stadt am Perlfluss feiert ihr chinesisches Erbe. So schmückt sich Macau vor dem 15. Geburtstag als Sonderverwaltungsregion der Volksrepublik China mit noch mehr Lotusblüten. Dabei avanciert die Wasserblume auch zum kulinarischen Genuss. Dem Lotus kommt im asiatischen Raum besondere Bedeutung zu. In Macau ist seine Blüte gar als Symbol in der Fahne präsent. Gefeiert werden zudem die historische Figur des Kuan Tai und die „Hungrigen Geister“, die sogar ein Festmahl erhalten.
Lotus verwöhnt die Sinne
Lotusbrücke und -platz, ein Hochhaus in der Form einer sich öffnenden Lotusblüte oder als Symbol in der Fahne der Sonderverwaltungsregion: Die Wasserpflanze ist in Macau allgegenwärtig. Im Vorfeld des 15. Geburtstages der Übergabe von Portugal an die VR China am 20. Dezember erfreut sie mit ihren großen Blüten in weiß, rosa oder rot tausendfach in Parks, Gärten und auf Plätzen. Die Fähigkeit der Blätter Schmutz von sich zu weisen, ließ den Lotus zu einem Sinnbild für Reinheit und Schöpferkraft werden. Im Buddhismus zählt er zu den acht Kostbarkeiten und ist Symbol für den Lauf der Zeiten. Dass man Lotus essen kann, beweist aktuell die Speisekarte des Restaurants L“Arc Chinese. Noch bis 16. August bietet das Lokal kulinarische Spezialitäten rund um die faszinierende Pflanze an. Zubereitet werden Samen, Blüten und die jungen Lotusblätter. Große Blätter dienen als „Krautwickel“ und sogar die Stängel können verzehrt werden. (http://www.larcmacau.com/en/thechineserestaurant.php).
Vom General zum Vorbild für Integrität
Am 24. Tag des sechsten Mondes gedenken in China die Menschen der historischen Figur Kuan Tai. Der General der Han Dynastie (202 vor bis 220 nach Christus) wurde als Gott des Kampfsports verehrt. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich Kuan Tai zu einem Symbol der Loyalität und Integrität. Heute feiert die Bevölkerung seinen Geburtstag – in diesem Jahr am 20. Juli – mit Aufführungen chinesischer Opern vor dem Sam Kai Vui Kun oder Kuan Tai genannten Tempel im Herzen der Halbinsel Macau. Das 1750 erbaute Haus war viele Jahre Treffpunkt der chinesischen Händler – Sam Kai Vui Kun bedeutet wörtlich übersetzt „Gemeindehalle für drei Straßen“. Mit der Gründung der chinesischen Handelskammer im Jahr 1912 verlor es diese Funktion. Das Gebäude wurde mehr und mehr als Tempel genutzt und schließlich Kuan Tai gewidmet. Seit 2005 ist der Kuan Tai Tempel Teil des UNESCO Weltkulturerbes von Macau.
Ein Festmahl für hungrige Geister
Zum „Fest der Hungrigen Geister“ am 9. August basteln oder kaufen die Einheimischen symbolhafte Modelle aus Papier. Diese Objekte – Autos, Häuser oder Kleidung – werden zusammen mit Räucherkerzen und Papiergeld auf den Bürgersteigen oder an Hauseingängen verbrannt. Nach dem Volksglauben dienen die Gaben der Besänftigung der Seelen der Vorfahren und der Vergessenen. Zudem bereiten die Bewohner Macaus ein reichhaltiges Opfermahl für die Hungergeister und bitten die Götter, ihre Familien zu schützen. Bildquelle:kein externes Copyright
Das ehemals portugiesische und heute chinesische Macau hat sich zu einer der Boomtowns Asiens entwickelt. Neue Mega-Casinos und -Hotels mit facettenreicher Architektur, Showprogrammen und Shopping-Arkaden prägen die moderne Seite der Stadt. Gleichzeitig bewahrt sie ihr reiches historisches Erbe, das fernöstliche und europäische Kultur vereint, und in den Gebäuden, der Küche und dem Lebensstil der Menschen lebendig ist. Die Altstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe. Nach rund 450 Jahren portugiesischer Anwesenheit hat Macau seit Dezember 1999 den Status eines mit weitgehender Autonomie ausgestatteten Sonderverwaltungsgebietes der VR China. Macau an der Südostküste der Volksrepublik China, am Ufer des Perlflusses. Es grenzt an die chinesische Provinz Guangdong und ist 145 Kilometer von dessen Hauptstadt Guangzhou (Kanton) und 70 Kilometer von Hongkong entfernt. Macau besteht aus einer Halbinsel gleichen Namens sowie den Inseln Taipa und Coloane.
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