Hochschulcampus Tuttlingen geht mit Vertiefungen verstärkt auf die Bedürfnisse von Schülern, Studierenden und der Branche ein
Seit Anfang Juli ist die neue Studien- und Prüfungsordnung (SPO) des Medizintechnik-Studiengangs „Industrial MedTec“ des Tuttlinger Campus der Hochschule Furtwangen online. Die Medizintechnik-Professoren Kurt Greinwald (Studiendekan), Mike Fornefett und Martin Haimerl orientierten sich bei der Neukonzeption an den Bedarfen von Schülern, Studierenden und der Branche.
Der siebensemestrige Medizintechnik-Studiengang mit Bachelor-Abschluss bietet im Hauptstudium jetzt drei Vertiefungsmöglichkeiten zur Auswahl: Produkt- und Prozessmanagement, Instrumente und Geräte sowie Digitalisierung und Computer-assistierte Systeme. „Diese Wahlmöglichkeiten sind in dieser Form deutschlandweit einzigartig“, erklären die Medizintechnik-Professoren. Das neue Curriculum wurde in enger Abstimmung mit den Unternehmen der Medizintechnik-Branche erarbeitet – eine Besonderheit des Hochschulcampus Tuttlingen. Regelmäßige Evaluierungen von Studierenden und Informationen aus Gesprächen und Arbeitsgruppen flossen in das neue Programm mit ein.
„Eine solch innovative und leistungsfähige Branche wie die Medizintechnik unterliegt steten Veränderungen. Nur so können hochentwickelte Produkte und Verfahren für die Gesundheit der Menschen sorgen. Als Hochschulstandort – gerade mit Sitz im Weltzentrum der Medizintechnik – ist es unsere Aufgabe, den Markt zu beobachten und unsere Studienangebote entsprechend anzupassen“, begründet Studiendekan Kurt Greinwald die Neuausrichtung. „Wir haben nun einen Studiengang Medizintechnik, der dem technologischen Wandel Rechnung trägt und optimal dem aktuellen Bedarf und den Anforderungen der medizintechnischen Industrie im Raume Tuttlingen angepasst ist. Die Studierenden können nach ihrem Grundstudium entwicklungsrelevante Themen wählen oder sich auf Aspekte der Medizinprodukte-Zulassung und des Produktmanagements fokussieren“, meint Dr. Klaus Irion, Bereichsleiter Forschung und Technologie der KARL STORZ SE & Co. KG und Studiengangbeirat Industrial MedTec am Hochschulcampus Tuttlingen.
Produkt- und Prozessmanagement
Bei dieser Vertiefung geht es verstärkt um die Gewährleistung der Sicherheit der Patienten. „Durch die 2017 verabschiedete neue EU-Verordnung zu Medizinprodukten benötigt die Medizintechnik-Branche verstärkt Know-how im Zusammenhang mit Marktzulassungen“, erklären die Medizintechnik-Professoren Greinwald, Fornefett und Haimerl. Studierende lernen regulatorische Themen, die Medizinproduktverordnung und die Gestaltung von Produkten – von der Idee über die Serienreife bis hin zur Überwachung der Produkte – kennen. Bereits jetzt arbeiten viele der Campus-Absolventen im Produkt- und Qualitätsmanagement oder in der Prozesssteuerung.
Instrumente und Geräte
Diese Vertiefung geht auf die Entwicklung medizinischer Instrumente und Geräte sowie Implantate ein, die gerade im Weltzentrum der Medizintechnik Tuttlingen von hoher Bedeutung sind. In Vorlesungen und Praktika wie beispielsweise „Medizintechnische Produktentwicklung“, „Technische Optik und Lichttechnik“ und „Implantate“ erlernen die Studierenden Themen für eine spätere Karriere in der Konstruktion oder Produktentwicklung.
Digitalisierung und Computer-assistierte Systeme
Diese Themen sind elementar für die Therapie der Zukunft. „Die umfassende Vernetzung von Medizingeräten und deren Datenströmen beispielsweise in Form von medizinischen Bilddaten und individuellen Behandlungsinformationen sind noch Vision“, geben die Medizintechnik-Professoren an. Stichworte seien der „Integrierte OP-Saal“, die „Elektronische Patientenakte“ oder „Intelligente Werkzeuge und Instrumente“. Studierende werden mit dieser Vertiefung optimal auf diese Herausforderungen vorbereitet.
Praxisnah, interaktiv und hochmodern
Das Bachelor-Studium Medizintechnik am Hochschulcampus Tuttlingen legt in den ersten drei Semestern den Schwerpunkt auf ingenieurwissenschaftliche Grundlagen. Den medizinischen und praktischen Anteil lernen die Studierenden bei Industrie- und Klinikbesuchen und in Spezialvorlesungen mit Experten der Medizintechnikunternehmen oder mit Ärzten. Im vierten Semester absolvieren sie ihr Praxissemester in der Industrie. Danach erfolgt die Wahl der Vertiefungsrichtung: Produkt- und Prozessmanagement, Instrumente und Geräte oder Digitalisierung und Computer-assistierte Systeme. Studierende lernen in den Laboren der Unternehmen und erarbeiten Projektthemen in Kooperation. Das Medizintechnik-Studium schließt mit dem „Bachelor of Science in Industrial MedTec“ nach sieben Semestern ab.
Jetzt bis 15. Juli bewerben!
Bewerbungsschluss für das Medizintechnik-Studium sowie für die Bachelor-Studiengänge Ingenieurpsychologie, Mechatronik, Produktionstechnik und Werkstofftechnik ist der 15. Juli.
www.hfu-campus-tuttlingen.de/studiengaenge/medizintechnik
Seit Oktober 2009 ist Tuttlingen Hochschulstadt mit Vorbildfunktion. Gemeinsam mit der Industrie, der Stadt und dem Landkreis Tuttlingen, der Hochschule Furtwangen (HFU) und dem Land Baden-Württemberg entstand hier ein neuer, einzigartiger Hochschulstandort mit Modellcharakter. Basierend auf dem Konzept der Public Private Partnership (PPP) stellt der Hochschulcampus Tuttlingen eine Neuerung in der deutschen Hochschullandschaft dar.
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