München, 08. März 2017 – Jeder fällt Entscheidungen, die erst Jahre später Auswirkungen haben. Haus kaufen oder mieten? Familie gründen oder sich gesellschaftlich engagieren? Selbständig arbeiten oder in fester Anstellung bleiben? Sich persönlich zu entscheiden fällt schwer, denn niemand kann in die Zukunft blicken. Wirtschaft und Politik dagegen entwerfen mit großem Aufwand Szenarien und schauen in die Zukunft. Das Projekt brightFutures stellt die Szenariotechnik für jeden bereit.
Die Ölkrise im Jahr 1973 erwischte Shell Royal Dutch nicht auf dem linken Fuß. Der Ölkonzern hatte zuvor einige, scheinbar realitätsferne Szenarien durchgespielt. Zu denen gehörte auch Ölknappheit. Die dafür erfundene und seit dem weiter entwickelte Szenariotechnik half dem Konzern, einige unwahrscheinliche, aber höchst plausible Alternativen zu entwerfen. Im Bewusstsein dieser Optionen konnte Shell agieren. Der Konzern ging gestärkt aus der Krise hervor.
Dieses Vorgehen hat aber zwei Nachteile: Es kostet Zeit und ist inhaltlich höchst anspruchsvoll. Nur Fachleute können die Szenariotechnik verwenden. Sie suchen nach robusten Strategien für Unternehmen oder spekulieren über Entwicklungen für Politik und Gesellschaft. Die Europäische Kommission zum Beispiel legte am 1. März 2017 ein Weißbuch mit fünf Szenarien zur Zukunft Europas im Jahr 2025 vor. Allerdings zeigten viele EU-Politiker Unverständnis über den Zweck der Szenariotechnik. Sie blendeten unangenehme Zukunftsszenarien aus und diskutierten höchstens Präferenzen, anstatt für eine robuste Strategie zu plädieren, die alle Szenarien adressieren würde.
Künstliche Intelligenz könnte diese kognitiven Hürden senken oder gar beseitigen.
Das Projekt brightFutures will das Problem lösen und nimmt damit am international ausgeschriebenen Wettbewerb AI XPRIZE teil. Dieser startete im Juni 2016 und will bis zum Jahr 2020 Fortschritte für die KI stimulieren. Ein deutsches Konsortium, bestehend aus der brightONE Consulting GmbH, dem Citec der Universität Bielefeld, der Semalytix GmbH, dem UKP Lab der Technischen Universität Darmstadt, dem Steinbeis-Transferzentrum Digitale Textanalytik und der Scenario Management International AG, arbeitet daran, Otto Normalverbraucher dabei zu helfen, in seine Zukunft zu schauen. Er erhält mit brightFutures einen Überblick über die Extreme seiner Zukunft und kann damit schlüssige Entscheidungen treffen. Der Mensch bliebe jederzeit in der Schleife, das heißt, die KI würde nicht autonom entscheiden, sondern beratend zur Seite stehen.
„In KI stecken alle Ingredienzen, um die Szenariotechnik aus der Expertennische zu zerren und neue Einsatzzwecke zu erkunden“ sagt Stefan Holtel, Lead Cogniteer bei brightONE. „Die Wertschöpfung der Banken z.B. verlängere sich nach vorne: Kunden könnten für sich Fragen beantworten, die der Entscheidung eines langfristigen Engagements vorausgingen: Wie sieht meine Welt in 20 Jahren aus? Was ist mir tatsächlich wichtig? Was will ich für meine Kinder oder Enkel?“
Der Wettbewerbsbeitrag wurde Anfang März 2017 beim AI XPRIZE eingereicht. Eine hochkarätig besetzte Jury entscheidet innerhalb eines Monats, wie viele der derzeit 156 Vorschläge sich für die nächste Runde qualifizieren.
Mit KI-gestützter Szenariotechnik kann ein Menschheitstraum tatsächlich näher rücken: Eine Kristallkugel für die eigene Lebensplanung. Und damit könnte eine Mauer eingebrochen werden, um auch digitale Wertschöpfungsketten im Einzelhandel, bei Banken und Versicherungen zu revolutionieren.
Über brightONE Consulting:
Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung ist die brightONE Consulting GmbH der Spezialist für Customer-Experience-Management. Von der Beratung über die Systemintegration bis zum Betrieb und Support sind wir die Nummer 1 für komplexe Contact-Center-Projekte in Deutschland. Wir helfen Ihnen bei der Gestaltung Ihres Kundenservices, damit dieser über alle Kanäle effizienter, schneller, intelligenter, bequemer, automatisierter, persönlicher und standortunabhängiger wird. Mit unseren Bereichen CX consulting, CX co:lab, CX platforms und CX care schaffen wir nachhaltige Wettbewerbsvorteile durch eine praxisbezogene und individuelle Zusammenarbeit jenseits gängiger Standards.
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