Mit Künstlern in die Street Art Szene absteigen *** Von Silo zu Silo Australiens größte Outdoor-Galerie entdecken *** Kunstvolles zwischen Weinreben erleben
Das größte Museum der Südhalbkugel, eine der höchsten Dichten an Galerien und die meisten Live Musik Venues weltweit machen das australische Melbourne zur Kulturmetropole. Kunstvollster Hingucker sind die stadtweiten, teils haushohen Wandmalereien, die man während einer Street Art Tour sogar mit den Künstlern selbst erkunden kann. Auch das regionale Victoria bietet Outdoor-Kunstgenuss auf hohem Niveau. Über 200 Kilometer erstreckt sich Australiens größte Freiluft-Galerie, The Silo Art Trail, durch Victorias Wheatbelt. Die Exponate sind auf riesigen Getreidespeichern installiert. Der Skulpturen-Park des Pt. Leo Estate Weinguts lädt zu einem drei Kilometer langen Kunstspaziergang zwischen eindrucksvollen Schöpfungen vor natürlicher Kulisse. Ein Tipp für „art“-gerechte Übernachtung: das kreativ-theatralische Ambiente des Jackalope Hotels (Mornington Peninsula), das die Arbeiten weltbekannter Künstler und Designer dekorieren.
Melbourne Street Art Tours – mit den Künstlern persönlich unterwegs
Mit seinen unzähligen Hinterhof-Malereien zählt Melbourne zu einem der wichtigsten Orte für Street Art weltweit. Die haushohen Paste-ups, Schablonen-Malereien und Sprüh-Lackierungen bieten Passanten eine sich ständig verändernde Tapisserie und sind nicht wegzudenkender Bestandteil eines Melbourne-Erlebnisses. Noch tiefgehender wird dieses mit einer geführten Tour durch die Szene mit den Erschaffern selbst – in dieser Form einmalig in Australien. Die Künstler nehmen ihre Gäste mit durch Gassen und Laneways und erklären die Wandmalereien – von der Intension ihres Schöpfers über gestalterische Details bis hin zu politischen Aspekten der Straßenkunst. Angeboten werden zwei Touren: Die Central District Tour endet in den berühmten Blender Studios in den Docklands. Nach einer exklusiven Tour durch die Studios ist noch Zeit für einen Chat bei Bier oder Wein mit den Künstlern. Wer noch tiefer einsteigen will, dem sei die Fitzroy Tour empfohlen. Die endlose Vielfalt der Straßenkunst im alternativen Fitzroy und Collingwood, den trendigsten Vororten Melbournes, reicht von riesigen Auftragsmalereien bis hin zu versteckten bemalten Gassen. Inspiration bietet das Lonely Planet Travel Video https://youtu.be/knCGjnyTFVQ. Info und Buchung hier.
The Silo Art Trail – Australiens größte Freiluft-Galerie: 200 Kilometer Kunst am Feldrain
Mit hoch aufragenden Porträts auf stillgelegten Getreide-Silos erfährt Victorias Weizengürtel im Westen des Bundestaates Beachtung. Auf 200 Kilometern durch die kornreiche Wimmera-Ebene haben renommierte Straßenkünstler aus Australien und der ganzen Welt Getreidespeicher in übergroße Kunstwerke verwandelt. Das Erschaffene ist eine Hommage an das reiche Erbe der Region zu Fuße der Grampians-Gebirgskette (circa dreieinhalb Stunden nordwestlich von Melbourne). Seit mehr als 100 Jahren prägen die überdimensionalen Silos das ländliche Victoria. Im Jahr 2015 schuf der Brisbaner Straßenkünstler Guido Van Helten sein berühmtes „Farmer Quartet“ auf den Brim-Silos. Das massive Wandbild von vier Bauern im monochromen fotorealistischen Stil erinnert an eine große Dürre, die die Kommune heimsuchte. Es wurde zu einem regionalen Wahrzeichen, inspirierte zu weiteren Projekten und damit dem einzigartigen Kunstprojekt „The Silo Art Trail“. Die Route führt durch sechs der kleinsten Städte Victorias und ist weiterhin am Wachsen. In Sheep Hills, Brim, Patchewollock, Lascelles und Rupanyup sind bereits fertige Wandmalereien zu bewundern. Neue Arbeiten sind für Rosebery geplant. Zu den international anerkannten Street-Art Künstlern zählen neben Guido van Helten, Julia Volchkova, Fintan Magee, Matt Adnate, Kaff-eine und Rone. Die Motive sind vielfältig und eindringlich, so beispielsweise Matt Adnates Kunstwerk in Sheep Hills. Adnate ist für seine Arbeit mit Aborigine-Gemeinden bekannt. Seine über sechs Silo-Türme verteilte Arbeit besteht aus vier indigenen Gesichtern vor sternenklarem Hintergrund, die über die winzige Gemeinde wachen. In Rupanyup fällt das Schwarz-Weiß-Werk der russischen Künstlerin Julia Volchkova ins Auge. Sie fand die Inspiration für ihre Schöpfung auf den massiven Kornbehältern im örtlichen Panthers Football & Netball Club. Weltweit bekannt für ihre bewegenden Porträts, engagiert sich Volchkova aktiv in der globalen Street-Art-Bewegung.
Für Kunstgenuss mit Hintergrund-Information werden Touren angeboten. Dazu zählt Silo-Art per Hubschrauber für Schnappschüsse aus Rundum-Perspektive und einen Exkurs in die Geschichte der Region. Unter dem Motto Kunst & Kulinarik besuchen Gäste von Halls Gap oder Stawell aus drei der Speicher-Kunstwerke in den Städten Brim, Sheep Hills und Rupanyup. Daneben steht Kulinarisches auf dem Programm: neben Morning-Tea und Lunch auch der Besuch lokaler Bauernhofläden. Weitere Informationen hier.
Skulpturenpark Pt. Leo Estate – große Kunst vor großer Kulisse
Über 55 Skulpturen in exponierter Lage am Meer zählt der etwa drei Kilometer lange „Sculpture Walk“ auf dem renommierten Weingut Pt. Leo Estate auf der Mornington Peninsula (circa eine Stunde von Melbourne). Der Skulpturenpark ist ein Sammelsurium an sich ständig entwickelnden australischen und internationalen Werken. Er lebt von den Farben und dem Material-Mix von Holz über Metall bis hin zu Keramikfliesen. Ein Rundgang bietet ein visuelles und taktiles Erlebnis für Jedermann. Jedes Stück ist vor dem Hintergrund des Ozeans platziert und zudem szenisch wahlweise gegen Weinreben, Rinderherden oder blühende Gärten ausgerichtet. Bei der Auswahl der einzelnen Stücke geht es um besondere Energien, Gefühle und ihre Integration in die offene Landschaft. Größe und Maßstab passen zur Weite des Geländes und dem Fernblick bis zum benachbarten Phillip Island. Das ambitionierte Kunstprojekt ist weiterhin im Entstehen. So dürfen sich Besucher bald auf das erste Aborigine-Stück freuen: zwei gewaltige pinke Bumerangs. Auf Wunsch navigiert eine interaktive App durch den Park und verbindet den Betrachter mit den Visionen der jeweiligen Künstler. Der Besucher kann zwischen einem kurzen oder langen Spaziergang wählen und bis zu anderthalb Stunden geführtem Kunstgenuss frönen. Genussreiche Ergänzung ist das erst im November 2017 eröffnete Gourmet-Restaurant des Pt. Leo Estate, das sich mit einer Kochmütze schmücken darf.
Jackalope Hotel – Magie im Weinberg
Das dem Weingut Willow Creek angeschlossene Jackalope Hotel auf der Mornington Peninsula bietet kreatives Ambiente für einen Rückzug aus der Realität. Seine Geschichte wird durch Arbeiten weltbekannter Künstler und Designer zum Leben erweckt. Der Name Jackalope ist eine mythische (Wort-)Schöpfung aus Jack Rabbit (Hase) und Antelope (Antilope). Dies manifestiert sich in einer überdimensionalen Skulptur der Melbourner Künstlerin Emily Floyd am Eingang. Die markante schwarze Fassade des Gebäudes steht im Kontrast zu den umliegenden Weinbergen. Das luxuriöse Quartier mit seinen 46 Zimmern beeindruckt seine Gäste unter anderem mit bizarren Kunstinstallationen, Fluren im Nachtclubstil, riesigen Fenstern sowie einem 30 Meter langen Infinity-Pool. Gebäude und Interieur schaffen mit den Worten seines Entwicklers eine „Balance zwischen dem Theatralischen, dem Sinnlichen und dem Surrealen“. Die Alchemie und ihr Streben nach dem Unerreichbaren hat die kreative Ausrichtung des magischen Orts bestimmt. Besonders eindrucksvoll erlebbar ist dies in der gut sortierten Cocktail-Bar „Flaggerdoot“ mit dunklem Parkett, goldenen Ledersitzen und schickem Labor-Ambiente. Zu den experimentellen Kreationen zählt der „Mushroom & Maple“-Cocktail aus Shiitake-Pilzen, Ahorn, bitterer Schokolade und Bourbon Whiskey. Das gewagte Konzept des Hotels geht auf: Bereits wenige Wochen nach seiner Eröffnung im April 2017 ernannte der Gourmet Traveller das Jackalope zu „Australia“s Hotel of the Year“.
Melbourne, mit vier Millionen Einwohnern Australiens zweitgrößte Stadt, gilt als Trendschmiede des fünften Kontinents. Spiegelnde Wolkenkratzer und viktorianische Herrenhäuser, weitläufige Parks und verschachtelte Laneways bilden eine imposante Kulisse für Veranstaltungen von Weltformat wie Australian Open, Formel 1 und das Food and Wine Festival. Auch Designer und Künstler lieben die unkonventionelle Metropole am Yarra River – die Kultur- und Restaurantszene pulsiert. Den Studien der britischen Zeitung Economist zufolge macht diese Kombinationen Melbourne zur lebenswertesten Stadt der Welt. Nur wenige Kilometer außerhalb von Melbourne zeigt sich im Bundestaat Victoria Australiens landschaftliche Vielfalt auf kleinstem Raum: lange Sandstrände neben Steilküsten, dichter Regenwald vor fruchtbaren Weinregionen und schneebedeckte Gipfel im alpinem Hochland. Im Norden bildet der Murray River das Tor zum Outback, während an der Great Ocean Road im Süden die Zwölf Apostel-Felsen aus dem Ozean ragen. Überall warten Begegnungen mit Koala, Känguru und Co., die sich in den 36 Nationalparks besonders wohlfühlen. Die deutschsprachige Website zu Melbourne & Victoria bietet weitere Informationen. Broschüren können unter www.australien-info.de/vic bestellt werden.
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