Unter Explorationsgesellschaften im Westen der USA etabliert sich ein neues Raster für Zielprojekte. Gesucht wird nach Vorkommen, die nahe an der Oberfläche liegen und sich durch Auslaugung ausbeuten lassen.
Büromenschen bewaffnen sich mit Metalldetektoren und schwärmen in die Landschaft aus. Das Ziel: Goldnuggets im Boden. Wer auf diese Szenerie stößt, ist wahrscheinlich Zeuge eines Prospecting Day Trips in einem westlichen US-Bundesstaat.
Die Chancen der Glücksritter stehen zwar in aller Regel in keinem vernünftigen Verhältnis zum Aufwand – die auf Tripadvisor und Co. genannten Kosten für die Teilnahme inkl. Equipment dürften sich durch die Goldfunde kaum wieder einspielen lassen. Die Chancen, überhaupt etwas zu finden, stehen aber gut.
Der echte neue Goldrausch im Westen der USA ist allerdings kein Produkt großstädtischer Langeweile, sondern hat handfeste Gründe. Explorationsunternehmen und Geologen wissen es längst: Die Goldvorkommen in dem US-Bundesstaat sind immer noch größer, als es die lange Abbauhistorie vermuten lässt.
Dies belegen zum einen die Erzgehalte mehrerer aktiver Minen in Nevada, die zu den ertragreichsten Projekten der Welt zählen. Allein drei davon befinden sich im Besitz von Barrick Gold: Der Goldstrike Mine im Eureka County im Nordosten etwa werden 9,44 g/t attestiert, der ebenfalls im Nordosten des Staats betriebenen Leeville-Mine 10,41 t. Der Minenkomplex Türkis Ridge enthält sogar 10,9 g/t Goldreserven.
Goldexplorer suchen nach erforschten, aber unterschätzten Projekten
Doch diese Vorkommen sind lange verteilt. Explorationsunternehmen haben deshalb einen anderen Weg eingeschlagen. Wenn es keine Projekte mit sehr hohen Gehalten mehr gibt, braucht es eben Projekte mit guten Gehalten, die sich zu sehr niedrigen Kosten abbauen lassen.
Für ein solches Projekt hat der in den USA und Kanada tätige Edelmetallexplorer NevGold Corp. (TSX-V: NAU, WKN: A3CTE1, ISIN: CA6415361071) kürzlich die erste selbst entwickelte Mineralressourcenschätzung vorgelegt. Die Veröffentlichung der Daten für Nutmeg Mountain erregte deshalb einiges Aufsehen.
Nutmeg Mountain befindet sich geografisch im Südwesten des Bundesstaats Idaho, ist geologisch aber den goldreichen Gebieten in Nevada zuzurechnen. Diese Lage ist entscheidend für die Vorgeschichte: Als NevGold das Projekt im vergangenen Jahr erwarb, waren dort bereits mehr als 934 Kern-, Reverse-Circulation- und Rotationsbohrlöcher mit einer Gesamtlänge von über 70.254 Metern erstellt worden. Der Explorer fügte anschließend noch fünf Kernlöcher mit einer Gesamtlänge von 1.371 Metern hinzu.
Als das Projekt den Besitzer wechselte, lag bereits eine Mineralressourcenschätzung von 2020 vor. Damals war NevGold CEO Brandon Bonifacio überzeugt, dass diese das Potenzial von Nutmeg Mountain untererfasse.
Oberflächennahe Lagerstätten reduzieren die Kosten
Heute sieht Bonifacio sich bestätigt: Unter Verwendung des gleichen Cutoff-Gehalts der historischen Ressource von 2020 von 0,30 g/t Au konnten wir die angezeigte Mineralressource deutlich auf 1,01 Mio. Unzen und die abgeleitete Mineralressource auf 275.000 Unzen erhöhen, vermeldete der CEO bei der Vorstellung der Mineralressourcenschätzung.
Doch das ist nicht das entscheidende Detail – ebenso wenig wie die nun prognostizierten Goldgehalte einzigartig sind. Vermutet werden 1,01 Mio. Unzen angezeigte Ressourcen mit 0,61 g/t Au (51,7 Mio. Tonnen, 74 % und 275.000 Unzen abgeleitete Ressourcen mit 0,48 g/t Au.
Müssten Explorer für diese Goldgehalte tief in den Boden graben und Unmengen Abraum bewegen, wären die Projekte nicht interessant. Bei Nutmeg Mountain gibt es aber zwei Besonderheiten, die das Interesse der Geologen von NevGold auf sich gezogen hatte.
Erstens: Das Gold liegt direkt unter der Oberfläche. Die Lagerstätte weist deshalb ein sehr günstiges Abraumverhältnis auf – die Rede ist von weniger als 1:1. Dies minimiert die Vorabinvestitionen und die Entwicklungszeiten des Projekts und ermöglicht einen schnellen Cashflow – für Explorer wie NevGold (Marktkapitalisierung: Rund 27 Mio. CAD) ein entscheidender Aspekt. Schon für 2024 ist eine vorläufige wirtschaftliche Bewertung vorgesehen.
Zweitens: Das Gold ist innerhalb der Lagerstätte nicht gleichmäßig verteilt, sondern konzentriert sich zu großen Teilen auf einen höherwertigen Kern. Sollte der Goldpreis sich also schwach entwickeln oder die Produktion überraschend teurer werden, gäbe es immer noch genügend profitable Bereiche in der Lagerstätte. Selbst wenn pro Tonne doppelt so viel Gold gefördert werden muss wie in der Basiskalkulation, lässt sich das Projekt immer noch betreiben.
Die Geologen des Explorers formulieren es so: Durch Erhöhung des Cutoff-Gehalts vom Basisszenario von 0,30 g/t Au auf 0,60 g/t Au verfügt das Projekt über 560.000 Unzen angezeigte Ressourcen mit 0,92 g/t Au und 81.000 Unzen abgeleitete Ressourcen mit 0,87 g/t Au.
Haufenlaugung: Neue Verfahren erhöhen Ausbeute
Bei Projekten wie Nutmeg Mountain wird das Gold durch einen Haufenlaugungsprozess gewonnen. Dabei wird das gewonnene Erz mit einer Cyanidlösung in Kontakt gebracht. Das Verfahren, bei dem Ph-Werte von bis zu 12 zum Einsatz kommen, wurde in den vergangenen Jahren verbessert – etwa durch Drehtrommelagglomeratoren – und die Ausbeute dadurch erhöht. NevGold etwa rechnet mit metallurgischen Ausbeuten von 80 %.
Bonifacio glaubt, dass es im Westen der USA weitere Projekte gibt, die eine oberflächennahe Mineralisierung bieten und sich für Haufenlaugung eignen. Er vermutet aber, dass es nur sehr wenige sind. Ob er richtig liegt, wird die Arbeit der zahlreichen Explorer vor Ort in den nächsten Jahren zeigen – wenn nicht ein Teilnehmer eines Prospecting Day Trips dem zuvorkommt.
Weitere Informationen zu NevGold im Unternehmensprofil auf Miningscout:
www.miningscout.de/minenprofile/nevgold-corp/
Unternehmen: NevGold Corp.
ISIN: CA6415361071
WKN: A3CTE1
Webseite: www.nev-gold.com
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