Innovative Technik von Casio und Systemtechnik für den öffentlichen Personennah- und Fernverkehr
Norderstedt/Berlin, den 21. September 2016 – Gefälschte Zeitkarten stellen den öffentlichen Personennahverkehr vor große Herausforderungen. Die falschen Fahrscheine sehen den echten immer ähnlicher und können mit dem bloßen Auge oft nicht erkannt werden. Gleichzeitig nimmt auch die Anzahl als gestohlen gemeldeter, aber weiter benutzter Zeitkarten zu. Ein großes Problem nicht nur für die Kontrolleure: Der ehrliche Fahrgast muss die Schäden, die durch Schwarzfahrer und gefälschte Zeitkarten entstehen, mittragen. Bei 10 Milliarden Fahrgästen und einer Schwarzfahrerquote von rund 3 Prozent gehen diese Schäden in Deutschland jährlich in die Millionen – und werden am Ende als Preisanstieg in Bus, S-Bahn, U-Bahn und Zug für alle spürbar.
Das japanische Unternehmen Casio präsentiert jetzt auf der InnoTrans, der Fachmesse für Verkehrstechnik, eine Lösung für das Problem. Der Handheld-Computer IT-9000 unterstützt Verkehrsbetriebe dabei, gefälschte Zeitkarte, das sind solche, die nicht für einzelne Fahrten, sondern über einen Zeitraum gelten, zu erkennen. Bei etwa dreißig Verkehrsbetrieben ist er bereits im Einsatz. Zusammen mit weiteren Systemen wird es sogar in 150 Verkehrsbetrieben wie dem Hamburger Verkehrsverbund, den Kölner Verkehrsbetrieben, der S-Bahn Berlin und allen großen Privatbahnen in Deutschland eingesetzt.
„Wir beobachten seit Jahren einen leicht ansteigenden Trend bei den Fahrkartenfälschungen, sowohl bei Zeitkarten als auch bei Einzelfahrscheinen. Zusammen mit den Schwarzfahrern entstehen so jährliche Schäden von 20 Millionen Euro im Gebiet des Hamburger Verkehrsverbundes“, sagt Rainer Vohl, Pressesprecher des HVV. „Zwar erkennen erfahrene Fahrscheinprüfer Fälschungen, allerdings benötigen wir eine Datenbankabfrage, ob Zeitkarten als gestohlen gemeldet, aber weiterverwendet werden. Dafür machen wir eine mobile Abfrage in unserer Datenbank.“
„Mit unserem Mobilgerät Casio IT-9000 beispielsweise“, erklärt Thomas Uppenkamp, Leiter des Bereichs Mobile Industrial Solutions bei der Casio Europe GmbH, „lässt sich in Echtzeit erkennen, ob der gerade eingescannte Fahrschein gültig ist oder nicht.“
Dies ist entscheidend bei Plastikkarten mit integriertem Chip, auf dem Fahrtberechtigungen nach der Kern-Appliaktion (KA) des Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) codiert sind. Diese werden über den Near Field Communication-Reader (nach ISO 14443) des IT-9000 kontaktlos gelesen. Zunächst werden die Karten auf zeitliche und räumliche Gültigkeit geprüft, danach werden sie gegen die Sperrlisten, die auf dem IT-9000 hinterlegt sind, abgeglichen. Auf diese Sperrlisten gelangen Tickets, nachdem die Inhaber Diebstahl oder Verlust gemeldet haben oder wenn ein Fahrgast wiederholt mit einem ungültigen oder nicht lesbaren Ticket in eine Kontrolle gerät.
Die Hightech Handhelds bieten ein brillantes, nahezu unzerbrechliches Farbdisplay und höchste Robustheit. So verfügt Casio als einziger Hersteller über ein Handheld in der Gewichtsklasse unter 300 Gramm mit einer Sturzresistenz von drei Metern Höhe und Schutzart IP67. Die hohe Belastbarkeit der mobilen Geräte geht mit ausgezeichneter Ergonomie einher. Die japanischen Entwickler bringen die außergewöhnlichen mechanischen Eigenschaften mit hoher Funktionalität und praxisgerechtem Design in Einklang.
Ein weiteres Einsatzgebiet des IT-9000 von Casio und anderer Casio-Modelle sind Barcode-Tickets mit einem 2D-Barcode, welcher ebenfalls nach VDV-KA verschlüsselt sein kann, die mit dem Imager des IT-9000 ebenfalls gelesen und ausgewertet werden. Der Prüfalgorithmus ist analog der Plastikkarte mit Chip. Typische Beispiele sind z. B. Online-Tickets der Deutschen Bahn wie sie durch Fahrgäste im Internet gekauft und ausgedruckt werden können.
Durch die Verbreitung von elektronischen Tickets nach VDV-KA-Standard werden Tickets immer sicherer, da zur Erzeugung und Kontrolle der Tickets sogenannte Secure Access Moduls (SAM) erforderlich sind, die Schlüssel miteinander austauschen und anhand von kryptografischen Algorithmen die Echtheit von Tickets prüfen. Diese SAM sind sowohl in den Geräten zur Produktion von elektronischen Tickets verbaut als auch in den Prüfgeräten wie dem Casio IT-9000.
Der gesamte Lese-, Prüf- und Anzeigeprozess erfolgt dank der schnellen Prozessortechnik des IT-9000 in weniger als einer Sekunde. Schwarzfahrer ganz ohne Fahrausweis können ihren Strafzettel jetzt sogar direkt mit nach Hause nehmen: Ein integrierter Drucker ermöglicht es dem Fahrscheinprüfer, schon während der Kontrolle einen Beleg über das erhöhte Beförderungsentgelt zu erstellen. Zusätzlich können auch Barzahlungen angenommen und zum Vorfall gespeichert werden, die der Fahrscheinprüfer dann mit der Quittung aus dem Drucker des Casio IT-9000 belegt. Mit einem Pinpad, das als Option zur Verfügung steht, können auch Zahlungen mit Debit- und Kreditkarten akzeptiert werden. Dabei erfolgt die Kommunikation des Casio IT-9000 über das mobile Internet, sofern eine SIM-Karte in das IT-9000 eingesetzt ist.
Ehrliche Fahrgäste dürften sich also künftig freuen, wenn ihnen ein Kontrolleur mit einem solchen Gerät begegnet: Sie schützen sie nämlich langfristig vor der nächsten Fahrpreiserhöhung.
CASIO ist ein japanisches Elektronikunternehmen, aufgelistet im Nikkei 225. Heute umfasst die globale Casio-Produktpalette Uhren, elektronische Wörterbücher, Taschenrechner, Musikinstrumente, Projektoren, Kassensysteme, Handy-Terminals sowie elektronische Komponenten wie LC-Displays. CASIO steht im Bereich der mobilen Datenerfassung für höchste Hardwarequalität, außergewöhnliche Robustheit sowie zuverlässige Projektabwicklung und schnellen Support. Der Geschäftsbereich „Mobile Industrial Solutions“ empfiehlt sich als starker Partner für Softwarehäuser und Systemintegratoren
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