Müller´s Mantra
Bremen, den 21. Jan. 2019
In hartnäckiger Regelmäßigkeit, aktuell anlässlich der Grünen Woche in Berlin, äußert sich Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, zur angeblichen Kinderarbeit beim Kaffee. Überprüfbare Daten und Fakten zu nennen, hält er wie üblich für überflüssig.
80 % aller Kaffeefarmen sind kleinbäuerliche Familienbetriebe, die aber geschätzt lediglich 40 % der Weltkaffeeernte auf den Markt bringen. In diesen Betrieben sind alle erwachsenen Mitglieder an der Pflege der Farm und der Ernte beteiligt. Für Kinder ist der Besuch der Schule vorrangig, nicht jedoch ein Einsatz bei der Ernte. Wenn sie z. B. bei der Aufzucht und Pflege der Jungpflanzen mithelfen, so geschieht das in der Freizeit bzw. in den Schulferien. Vergleichbar mit den früher genannten „Kartoffelferien“ bei uns im Herbst, in denen sich Kinder und Jugendliche bei der Kartoffelernte ihr Taschengeld aufbessern konnten.
Auf Großfarmen, von denen die überwiegende Tonnage von Rohkaffee stammt, ist der Einsatz von Kindern praktisch ausgeschlossen. Kinder und Jugendliche wären physisch überfordert, bei der Ernte beizutragen. Darüber hinaus wird z. B. in Brasilien die Ernte bereits zu einem nicht geringen Teil maschinell erledigt, so dass ein Arbeitseinsatz von Kindern erst gar nicht infrage kommen kann.
Experten, die vor Ort im Einsatz waren und sind, bestätigen immer wieder, dass „ausbeuterischen Kinderarbeit“ zu keiner Zeit ein Thema war. Vielmehr wurden die Regeln der International Labour Organisation (ILO) beim Kaffeeanbau stets beachtet und eingehalten.
Robert Rosskamp
Rolf Sauerbier
Autoren des Kaffeebuches:
Kaffee Irrtümer
2018 Edition Temmen
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