Namibia soll zu Investitionshub für die deutsche Wirtschaft in Afrika werden

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Wirtschaftsdelegation präsentierte deutsch-namibisches Kooperationsprojekt in Windhuk

Berlin/Windhuk. Namibia soll eine Drehscheibe für deutsche Unternehmen in Afrika generell und insbesondere im südlichen Afrika werden. Ein beispielhaftes Kooperationsprojekt im Bereich Bauwirtschaft ist der erste konkrete Schritt zur intensiveren wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Namibia.

“Die Qualität von Rechtsstaatlichkeit, die Unabhängigkeit von Gerichten, Pressefreiheit und politische Stabilität machen Namibia, zusammen mit der guten Infrastruktur, zu einem erstklassigen Standort für die deutsche Wirtschaft im südlichen Afrika”, erklärte Botschafter Andreas Guibeb.

Für Namibia als Unternehmensstandort gibt es laut Botschafter Guibeb noch andere gute Gründe. In Namibia leben rund 35.000 deutschstämmige Namibier bereits in der dritten Generation. Darüber hinaus verbringen rund 80.000 deutsche Touristen ihre Ferien in dem sicheren Urlaubsland Namibia. “Sie alle können eine deutschsprachige Tageszeitung lesen, die seit 100 Jahren ununterbrochen erscheint. Vor allem aber hat kein anderes afrikanisches Land so viele private deutschsprachige Schulen wie Namibia”, erklärte der Botschafter.

Umfangreiche Investitionen in die Infrastruktur sollen das Land zum Logistik-Hub ausbauen. Zusammen mit internationalen Investoren will Namibia diesen Standortvorteil für die Entwicklung neuer Wirtschaftszweige nutzen und als Drehkreuz für das südliche Afrika zu fungieren.

Unter Leitung des thüringischen Staatsministers Wolfgang Tiefensee hatte im November eine 42 Teilnehmer umfassende deutsche Delegation aus Wirtschafts-, Wissenschafts- und Regierungsvertretern an der Konferenz “Invest in Namibia” in Windhuk teilgenommen. Sie haben die Gelegenheit genutzt, sich direkt mit führenden namibischen Unternehmen und der dortigen Regierung auszutauschen.

Die thüringische Polycare-Musterhaus aus Gehlberg war der Renner in Namibia

Im Rahmen der Delegationsreise hat Wirtschaftsminister Tiefensee gemeinsam mit Staatspräsident Geingob ein Modellhaus der Firma PolyCare offiziell eingeweiht. In Namibia sollen in den nächsten zehn Jahren rund 300.000 qualitativ hochwertige und bezahlbare Wohnhäuser gebaut werden. Dabei soll eine einfache und preisgünstige Bauweise eingesetzt werden, die in Deutschland entwickelt wurde. Die fertigen Bausteine ähneln den bekannten Legosteinen.

Das bei der internationalen Investitionskonferenz vor dem Safari Court Hotel innerhalb von 48 Stunden aufgebaute Musterhaus, entpuppte sich als Renner und stieß bei den Gästen aus der ganzen Welt auf großes Interesse. Die Teile dazu waren aus Deutschland über Cuxhaven in einem Container verschickt worden.

Auf Basis des Prototyps soll nun eine Musterhaussiedlung für 1000 Mitarbeiter in der afrikanischen Bau Excellence Sonderwirtschaftszone in Okahandja gebaut werden.

Ein weiterer Höhepunkt war die Eröffnung der “maxx solar academy”, einem Schulungszentrum, in dem Techniker für Solarprojekte ausgebildet werden. Maxx Solar will hier im ersten Jahr etwa 50 und danach mindestens 100 Projektentwickler und Installateure pro Jahr schulen.

Zwischen der Namibia University of Science and Technology und der Ernst-Abbe-Hochschule Jena wurde ebenfals eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die den Studenten- und Dozentenaustausch zwischen beiden Einrichtungen forcieren will.

Die Botschaft in Berlin ist eine der vielen offiziellen Vertretungen der Regierung der Republik Namibia weltweit und ist Teil des namibischen Außenministeriums unter Leitung der Außenministerin, Frau Netumbo Nandi-Ndaitwah. Der Botschafter ist der persönliche Vertreter des Präsidenten der Republik Namibia, S.E. Dr Hage Geingob, beim Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland.

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