Der Münchner Turmschreiber Wolfgang Oppler versammelt in seinem neuen Gedichtband basslastige Verse, die gezielt das Zwerchfell treffen.
“Meine Gedichte sind nicht mit der Zielsetzung geschrieben, zur Lyra gesungen zu werden, sondern zur Basstuba. Folglich handelt es sich nicht um Lyrik, sondern um Basstubik”, fasst der in Ebersberg lebende Lyriker Wolfgang Oppler sein Werk zusammen. Sein neuer Band bannt diese “Basstubik” auf Papier: Verse, die tief wummernd wie Blasmusik durch den Kopf gleich in Mark und Bein gehen.
Oppler bedichtet in der Sammlung “Bärendreck und Blasmusik” alles, was das Leben ausmacht: die Liebe, den Genuss, das Lachen, das Sterben. Jedem seiner Verse merkt man die tiefe Verwurzelung im Hier und Jetzt an: Dieser Dichter hat sich schon geraume Zeit der Realpoesie verschrieben. Die Dinge und Geschichten, die er in der “echten Welt” findet, betrachtet er in seiner Lyrik gerne mit einem Augenzwinkern: “Zuneigung // Unter all den Dingen, / die mir ans Herz gewachsen sind, / nimmt der Herzschrittmacher / einen vorderen Platz ein.”
Das Glück liegt in den kleinen Dingen – man muss es nur erkennen. Ob es die Prise Schnupftabak ist, der trostspendende warme Käse, das Weißbier am Weihnachtsmarkt oder die Heimat mit all ihren Erinnerungsorten, an denen man “heulte, lachte, jauchzte”: Wolfgang Oppler lädt mit seinen Gedichten dazu ein, das Leben mit all seinen kleinen Glücksmomenten zu genießen.
Buchpremiere: Am Mittwoch, 19. Oktober 2016, um 19 Uhr präsentiert Wolfgang Oppler seinen Band “Bärendreck und Blasmusik” im Saal Betreutes Wohnen, Andechser Straße 5, 82205 Gilching. Der Eintritt ist frei, Spenden für den Verein Kinderinsel sind erwünscht.
Leseprobe:
Der Rabe redet über das Leben
Das Leben ist ein Bärendreck,
so klebrig und so dunkel.
Schwingst du den Hintern gar zu keck,
wächst dir dort ein Furunkel.
Das Leben ist ein Firlefanz
mit Eichenlaub und Fransen,
ein Totentanz, ein Rattenschwanz,
ein leergesoffner Banzn.
Das Leben geht oft tragisch aus
und endet mit dem Tode.
Wer tot ist, macht sich wenig draus
in seiner Holzkommode.
Der Autor:
Wolfgang Oppler, geboren 1956, stammt aus Rosenheim, wuchs in München auf und lebt heute in Ebersberg. Er wurde bereits während seiner Schulzeit in den legendären Kreis des bairischen Mundart-Verlegers Friedl Brehm (Feldafing) aufgenommen. Nach seinem Jurastudium war er bis 2011 als Syndikus einer Bank tätig. Als Schriftsteller verfasst Wolfgang Oppler Gedichte, Kurzgeschichten sowie Puppentheaterstücke für Kinder und Erwachsene – viele davon in bairischer Mundart. Friedl Brehm verlegte seine Gedichtbände “Vaschdeggsdal” (1976) sowie “Fangamandl” (1979). Im Jahr 2000 erschien sein Buch “Ochsenschwanz und Eselsohren”. Seit 2006 ist Wolfgang Oppler Mitglied der Münchner Turmschreiber und seit vielen Jahren Hausautor der buchstarken Jahresschrift DAS GEDICHT.
Das Buch:
Wolfgang Oppler
Bärendreck und Blasmusik
Gedichte
112 Seiten, Broschur
EUR 12,- [D]
Weßling, Oktober 2016
ISBN 978-3-929433-32-6
Auch als E-Book erhältlich
Anton G. Leitner Verlag
www.aglv.com
Anton G. Leitner gründete 1992 seinen gleichnamigen Verlag, um neben Lernhilfen vor allem die buchstarke Jahresschrift DAS GEDICHT zu publizieren. DAS GEDICHT versteht sich als plurales Poesie-Organ, das einem möglichst breiten Publikum zeitgenössische deutschsprachige Lyrik nahebringen möchte.
Kontakt
Anton G. Leitner Verlag
Anton G. Leitner
Buchenweg 3b
82234 Weßling
0 81 53 / 95 25 22
Redaktion@DasGedicht.de
http://www.aglv.com