ARAG Experten über schöne, schräge und etwas andere Neujahrsbräuche in der Welt
Wo und wann auch immer auf dem Globus das Neue Jahr beginnt – es wird stets auf besondere Art und Weise begrüßt. Und so verschieden die Bräuche weltweit auch sind, eins ist ihnen allen gemein: Sie sollen in ein glückliches, gesundes, erfolgreiches, neues Jahr führen. Die ARAG Experten haben die bemerkenswertesten Traditionen zum Jahreswechsel im Folgenden zusammengetragen.
Argentinien
Die Argentinier werfen zu Silvester ihren Ballast buchstäblich zum Fenster raus. Dabei werden alte Unterlagen, Urkunden und sonstige Papiere in kleine Schnipsel zerrissen und durchs Fenster geworfen – und damit gleichzeitig alle alten Lasten entsorgt.
Brasilien
Die Brasilianer haben gleich eine ganze Batterie von Bräuchen zum Jahreswechsel und sie überlassen dabei nichts dem Zufall. Zunächst einmal trägt man zu Silvester weiße Kleidung. So wird das Neue Jahr rein, friedlich und glücklich. Bei der Unterwäsche gilt es, sich zu entscheiden: Entweder weiß für ein harmonisches Neues Jahr oder rot für eine neue Liebe. Wer an der Küste wohnt, begeht den Jahreswechsel meist direkt am Strand, denn es ist Hochsommer in Südamerika. Dort springt man um Mitternacht über sieben kleine Wellen. Bei jedem Sprung ist ein Wunsch frei. Wer es nicht ganz so feucht mag, isst zu jedem der zwölf Glockenschläge um Mitternacht eine Weintraube. Bei jeder Traube darf man sich etwas wünschen. Wer die Trauben in solch rascher Folge nicht verdrücken kann oder sich gar verzählt, hat Unglück im Neuen Jahr. Wer es allerdings schafft, wird mit Glück beschenkt. Wer zudem noch sieben Traubenkerne in Papier wickelt und aufbewahrt, kann nach Information der ARAG Experten auch noch mit Glück in der Liebe rechnen.
Bulgarien
Hier geht es etwas deftiger zu. Kinder ziehen von Haus zu Haus, um Anwohnern mit einer Surwatschka (Neujahrsrute) den Rücken zu klopfen und ihnen damit Gesundheit und Wohlstand zu wünschen. Im Gegenzug gibt es etwas Süßes.
China
Im Land der aufgehenden Sonne wird das Haus vor dem Jahreswechsel gründlich mit Bambuszweigen geputzt und anschließend werden die Fenster weit geöffnet, um böse Geister zu vertreiben. Wer um Mitternacht mit dem Hausputz noch nicht fertig ist, kehrt allerdings das Glück aus dem Haus.
Dänemark
Was bei uns am Polterabend Glück bescheren soll, wird laut ARAG Experten in Dänemark an Silvester zelebriert: Hier wird altes Porzellan vor den Haustüren der Menschen zerschlagen, denen man Glück wünscht. Dabei gilt: Je mehr Scherben, desto mehr Glück wird es im Neuen Jahr geben. Um nichts dem Zufall zu überlassen, springt man im Norden um Punkt Mitternacht vom Stuhl, auch das bringt Glück.
England
Auf der Insel isst man Törtchen zu Silvester. Und zwar kleine, dreieckige, mit Hackfleisch gefüllte Pies, die man keinesfalls selbst isst, sondern an Verwandte und Freunde verschenkt, um ihnen damit Glück zu wünschen. Gegessen wird die Backware meist erst am Neujahrstag, selbstverständlich mit einer Tasse Tee dazu.
Griechenland
Um das Neue Jahr nicht mit einem Besuch beim Zahnarzt zu starten, sollte man in Griechenland an Silvester vorsichtig zubeißen. Denn dort wird zum Jahreswechsel Vasilopita bzw. Basiliusbrot gereicht. Benannt nach dem Heiligen Vassilios, bei uns auch Basilius der Große genannt, wird eine Münze in dem süßen Brot eingebacken. Wer diese Münze in seinem Stück entdeckt, dem steht ein glückliches Neues Jahr bevor.
Italien
Auch in Italien spielt die Unterwäsche zum Jahreswechsel bei Männern und Frauen eine große Rolle. Hier steht die Farbe Rot für Glück, Gesundheit und Liebe. Allerdings weisen die ARAG Experten auf eine Einschränkung hin: Die Wäsche muss neu und von einer anderen Person geschenkt worden sein und am 1. Januar weggeworfen werden.
Israel
Das jüdische Neujahrsfest Rosch ha-Schana findet bereits im September oder Oktober statt. Und dabei geht es ausgesprochen süß zu: Zum Jahreswechsel werden als Symbol für eine gute Zukunft beispielsweise süße Speisen aus Mohrrüben, in Honig getauchte Äpfel oder Honigkuchen gegessen. Übrigens: Die ARAG Experten weisen darauf hin, dass der allgemein gewünschte „Gute Rutsch“ aus dem Jiddischen kommen könnte und mit Rutschen daher wenig zu tun hat. Denn der jüdische Neujahrsgruß „A gid rosch“ bedeutet auf Deutsch „Einen guten Anfang“.
Japan
Was in Brasilien, Portugal und Spanien mit Weintrauben zelebriert wird, wird in Asien mit zwölf kleinen Reiskuchen aus Klebreis-Püree gefeiert. Allerdings sind diese „Mochis“ derart klebrig, dass es teilweise gesundheitsgefährdend ist, sie in schneller Abfolge in den letzten Sekunden des Jahres zu essen.
Mexiko
Nicht nur in Mexiko, sondern in ganz Mittelamerika hängt das Glück im Neuen Jahr ebenfalls von der Unterwäsche ab. Ist diese neu, gelb und wird am gesamten Neujahrstag getragen, soll das Neue Jahr nach Information der ARAG Experten Glück und Wohlstand bringen. Um darüber hinaus schöne Reisen zu erleben, hat man in Mittelamerika seine Koffer an Silvester gepackt und spaziert damit einmal um den Häuserblock oder Park.
Österreich
Bei unseren Nachbarn wird das Neue Jahr sehr stilvoll begangen. Egal, ob man im Club, Wohnzimmer oder auf der Straße feiert, es wird mit einem Wiener-Walzer ins Neue Jahr getanzt. Erst anschließend darf das Feuerwerk losgehen. Wer in Wien wohnt, trifft sich vor dem Rathaus, um zu tanzen. So wird das Neue Jahr nicht nur glücklich, sondern vor allem fröhlich und sportlich.
Peru
Neben gelber Wäsche für Glück und Geldsegen und gepackten Koffern für Traumreisen versteckt man im Reich der Inka drei Kartoffeln unter Sessel oder Couch. Nach Information der ARAG Experten ist eine davon geschält, eine ungeschält und die dritte zur Hälfte geschält. Um Mitternacht wird eine Kartoffel gegriffen ohne Hinzusehen. Die geschälte Knolle ist die Niete und soll Geldsorgen bringen. Die ungeschälte Kartoffel hingegen ist der Sechser im Lotto, denn sie verspricht einen wahren Geldsegen. Die halbgeschälte Frucht bringt lediglich ein normales Jahr.
Portugal
In Portugal soll eine Münze um Mitternacht in der Hand für finanzielle Sicherheit im Neuen Jahr sorgen. Laut ARAG Experten darf die Münze auch in den Hauseingang geworfen werden, es sollte allerdings der eigene sein, sonst klappt es mit dem Wohlstand nicht. Keinesfalls sollte man hier Geflügel am Jahresende essen, denn damit fliegt das Glück davon.
Schottland
Hier gibt es vermutlich keinen Tag ohne einen Whisky. Und so ziehen an Silvester junge Männer mit Whisky, Rosinenbrot und einem Stück Kohle von Haustür zu Haustür, um den Bewohnern Glück zu bringen. Aber nur, wer sie einlässt und ein Gläschen mit ihnen trinkt, hat im Neuen Jahr nichts zu befürchten.
Türkei
Wer an Silvester einen abendlichen Spaziergang macht, der sollte laut ARAG Experten über einen Helm nachdenken. Denn die Türken werfen Granatäpfel aus dem Fenster oder vom Balkon. Je heftiger dieser auf der Straße zerplatzt und je weiter sich die Kerne dabei verteilen, desto erfolgreicher und glücklicher wird das Neue Jahr.
Tschechien
Zwar sind auch hier Früchte involviert, aber in Tschechien geht es etwas weniger gefährlich zu. Hier werden an Silvester Äpfel quer halbiert. Bilden die Kerne im Kerngehäuse ein Kreuz, bringt das Neue Jahr Pech. Sind sie sternförmig angeordnet, steht Glück ins Haus.
Und was ist mit uns?
Natürlich gibt es auch in Deutschland zahlreiche Bräuche für ein gutes Neues Jahr. Ob mit Senf gefüllter Berliner, vierblättriger Klee oder Marzipanschweine – sie alle sollen uns Glück bescheren. Wer zudem dafür sorgen möchte, dass immer genügend Geld im Portemonnaie ist, dem raten die ARAG Experten zu einer getrockneten Fischschuppe, die man in die Geldbörse steckt. Also unbedingt eine Schuppe vom Festtagskarpfen aufbewahren!
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