Das Taschenbuch “Nico in Mirathasia” geht bald in die 2te Auflage. Von Schulen mit 5. und 6. Schuljahren wird es wegen des sozialen Themas und des niedrigen Preises gerne als Klassenlektüre genommen.
Plötzlich nicht mehr laufen zu können – ist dies ein Thema, mit dem sich Schüler ernsthaft beschäftigen sollen?
Die Antwort lautet: Ja. Nicht nur die plötzliche Veränderung der Lebensumstände des Betroffenen spielt eine Rolle, sondern auch, wie Freunde und Mitschüler darauf reagieren. Achtlos ausgesprochene Sätze oder Gesten, die den Behinderten seelisch verletzen, können ihn in eine tiefe Krise werfen. Die ohnehin schon schwierige Situation ist besonders für einen jungen Menschen schwer zu meistern, der seine bisherigen Pläne und Ideen wenig oder gar nicht mehr verwirklichen kann.
Die Autorin Veronika Aretz hat diese Situation vielschichtig und mit sehr viel Feingefühl
dargestellt. Sie beschreibt die Gefühlswelt des 13-jährigen Nico, der durch einen unverschuldeten Unfall plötzlich gelähmt ist und dies vermutlich ein Leben lang bleiben wird. Um authentisch zu schreiben hat die Autorin mit Betroffenen und Angehörigen geredet und herausgefiltert, welche Probleme auftreten. So greift sie u.a. das Abwenden der Freunde auf, die sich mit der Situation völlig überfordert fühlen.
Dieses doch recht traurige Thema wird im Buch “Nico in Mirathasia” schließlich durch die Flucht in eine Fantasiewelt zu einer mitreißenden Geschichte. In Mirathasia kann Nico wieder laufen und “erlebt coole Sachen – es gibt viele Hinweise auf Dinge, die gar nicht weiter beschrieben sind, die aber den Leser anregen, darüber nachzudenken und weiterzuspinnen” (Lesermeinung). Im Fantasieland lernt Nico sich zu behaupten und stärkt sich damit für die Realwelt. Im überraschenden Abschluss versteht er, dass nur er seine Stimmung ins Positive oder Negative lenken kann.
Zum Klappentext:
Der 13-jährige Nico ist durch einen Unfall an den Rollstuhl gefesselt. Für ihn bricht eine Welt zusammen, Freunde und Mitschüler wenden sich von ihm ab und eigentlich ganz alltägliche Dinge sind nun für ihn ein Problem. Hoffnungslosigkeit und Zorn machen ihn immer trauriger – wäre da nicht Mirathasia, das Land, das nur Kinder besuchen dürfen. Das so fantastisch ist, dass nicht mal die ständig ärgernde Bande mit Carlos als Anführer ihn davon abhalten kann, es zu besuchen. Denn dort kann er seine Beine wieder bewegen, dort findet er neue Freunde, und außerdem gibt es da noch dieses Mädchen Sarah …
In der parallel laufenden Geschichte, die “Sarah in Mirathasia” heißt, wird die 11-jährige Sarah zum Mobbingopfer in der Schule. Auch sie lernt in Mirathasia, sich zu behaupten. Eine tiefgreifende Geschichte um die Sehnsucht nach Anerkennung und Liebe in der Familie.
Beide Bücher sind der Auftakt einer Phantastikreihe und im Buchhandel oder beim Verlag erhältlich.
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