Das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) warnt vor dem alljährlichen Anstieg von Wohnungsbränden im Dezember
Weihnachten steht vor der Tür, und bei dem einen oder anderen auch die Feuerwehr. Von der Adventszeit bis Neujahr verzeichneten die deutschen Versicherer im vergangenen Jahr 10.000 zusätzliche Wohnungsbrände. “Das liegt vor allem daran, dass wir im Dezember mit Adventskränzen, Weihnachtsbäumen und allgemein mit Kerzenlicht wesentlich häufiger offene Flammen im Haus haben”, sagt Dr. Hans-Hermann Drews, Geschäftsführer des Institutes für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS).
So harmlos und romantisch die weihnachtlichen Dekorationen daherkommen, so ernst sollten sie als Brandgefahr genommen werden. Offenes Feuer – und sei es noch so klein – darf nicht unbeaufsichtigt gelassen und muss von brennbaren Materialien ferngehalten werden. Bei Teelichtern kommt hinzu, dass ihre Aluminiumbecher unter Umständen so heiß werden können, dass eine brennbare Unterlage überhitzt und entzündet wird. Die Nadeln von Christbäumen und Gestecken enthalten ätherische Öle und werden im Wohnzimmer zudem mit jedem Tag trockener. Wenn sie in Brand geraten, kann sich das Feuer erschreckend schnell ausbreiten. Vorsicht ist also geboten, und ein Löschmittel sollte im weihnachtlich geschmückten Wohnzimmer auch einen Platz finden.
Smartphones, Hoverboards und Elektroscooter stehen auf unzähligen Wunschzetteln. Mit ihnen wird eine relativ neue Brandgefahr unter dem Weihnachtsbaum liegen, denn all diese Geräte werden mit Lithium-Akkus betrieben. “Der leistungsstarke Akkutyp ist Stand der Technik, allerdings geht von diesen Energiespeichern eine gewisse Feuergefahr aus”, sagt Drews. Das betrifft zum einen fehlerhafte Produkte und Handhabungsfehler, zum anderen können Lithium-Akkus generell thermisch durchgehen. Bei dieser plötzlichen Entladung der gespeicherten Energie schlagen Funken aus dem Akku und können Gegenstände in der Umgebung in Brand setzen. “Die meisten Brände dieser Art entstehen in der Ladephase”, so der Schadenforscher. “Das neue Hoverboard sollte darum in der Heiligen Nacht nicht unter dem Tannenbaum aufgeladen werden, während alle zu Bett gegangen sind.” Das IFS empfiehlt, die Akkus auf einer nicht brennbaren Unterlage und am besten in einem Raum mit Rauchmelder zu laden.
Silvester ist auch für die Feuerwehr der letzte große Termin des Jahres. Im trockenen Laub auf dem Dach gelandete Raketen, Böller im Altpapier oder noch glühende Feuerwerksbatterien, die vorschnell in der Abfalltonne landen, fordern die Einsatzkräfte heraus. “Reste von Feuerwerkskörpern und auch nicht benutztes Feuerwerk sollte in Wasser getaucht und dann nass in der Restmülltonne entsorgt werden”, sagt Drews.
Informationen zu typischen Brandgefahren und zur Prävention finden Sie auf der Internetseite www.ifs-ev.org
Das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung e. V. wurde 1976 gegründet. Es geht zurück auf das Brandverhütungslabor, das 1884 von der Schleswig-Holsteinischen Landesbrandkasse ins Leben gerufen wurde. Heute hat der Verein mit Hauptsitz in Kiel bundesweit neun Standorte. Ein Team aus Naturwissenschaftlern und Ingenieuren untersucht im Schwerpunkt Brand- und Brandfolgeschäden, Leitungswasser- und Feuchteschäden. Die Erkenntnisse aus den Ursachenermittlungen dienen der allgemeinen Schadenverhütung und werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Kontakt
IFS Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e. V.
Ina Schmiedeberg
Preetzer Straße 75
24143 Kiel
0431 – 7 75 78 – 10
schmiedeberg@ifs-ev.org
http://www.ifs-ev.org