Was können Patienten aus Lüdenscheid tun, um einem Hirntumor vorzubeugen?
LÜDENSCHEID. Ein Hirntumor zählt zu den seltenen Tumorerkrankungen. Etwa einer von 10.000 Patienten in den westlichen Industrieländern erkrankt jährlich neu daran. Hirntumoren treten sowohl bei Kindern, als auch bei Erwachsenen auf. „Mit den modernen Therapieoptionen können wir in vielen Fällen helfen“, betont Prof. Dr. med. Veit Braun, Chefarzt der Neurochirurgie am Diakonie Klinikum Jung Stilling in Siegen. Prof. Braun behandelt mit seinem ärztlichen Team auch Patienten aus der Region Lüdenscheid. Immer wieder wird er mit Fragen nach der Vorsorge oder Prävention bei Hirntumor konfrontiert. Er stellt heraus: Bis auf sehr seltene Erberkrankungen wie
– Neurofibromatose,
– von Hippel-Lindau oder
– Li-Fraumeni-Syndrom
gibt es keine Risikogruppen für Hirntumoren. Auch mit Blick auf die Vorbeugung eines Hirntumors können keine konkreten Angaben gemacht werden. Prof. Braun rät Patienten zur Sensibilität in Bezug auf neu auftretende, anders geartete Kopfschmerzen in Verbindung mit bestimmten weiteren Symptomen.
Patienten aus Lüdenscheid sollten wissen: Es gibt keine Hirntumor Risikogruppen
Bei den meisten Krebserkrankungen lassen sich bestimmte Risikogruppen nachweisen. Das ist bei einem Hirntumor jedoch nicht der Fall.
– Rauchen oder
– Alkoholkonsum spielen beim Hirntumor nach derzeitigem Stand der Wissenschaft keine Rolle.
– Auch erbliche Veranlagungen sind sehr selten.
– Studien lassen keinen Einfluss von Umweltfaktoren, Stress oder starken seelischen Belastungen zu.
– Es konnte zudem nicht verlässlich nachgewiesen werden, dass sich eine Schädel-Hirn-Verletzung auf die Entstehung eines Hirntumors auswirkt.
Ein Hirntumor kann lange asymptomatisch sein. Wichtig für die erfolgreiche Therapie eines Hirntumors ist vordergründig die frühe Diagnose, stellt Prof. Braun heraus. Patienten sollten also bestimmte Warnzeichen ernst nehmen.
Hirntumor: Was Patienten aus dem Raum Lüdenscheid über die Symptome wissen sollten
Was sind solche Warnzeichen?
– Wenn starke Kopfschmerzen neu, vor allem nachts oder in den frühen Morgenstunden auftreten,
– im Zeitverlauf und im Liegen intensiver werden und tagsüber spontan nachlassen,
– wenn es zu Sehstörungen, Krampfanfällen, Zuckungen an Armen oder Beinen oder einer Körperhälfte kommt oder neurologische Ausfälle registriert werden, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
– Auch wenn es zu Gedächtnisausfällen, Persönlichkeitsveränderungen oder Hormonstörungen kommt, können das Hinweise auf einen Hirntumor sein.
Der richtige Ansprechpartner ist dann ein Neurologe. Bei mehr als der Hälfte der Patienten mit den beschriebenen Symptomen wird keine Erkrankung des Gehirns als Ursache festgestellt. Zur Diagnose werden am Diakonie Jung-Stilling-Krankenhaus in Siegen u.a. Untersuchungen im MRT und mit dem Computertomographen durchgeführt. Die Klinik verfügt über modernste Einrichtungen der Diagnose und Therapie.
Professor Dr. med. Veit Braun ist Chefarzt an der Neurochirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen. Kopfoperationen wie bei Hirntumor, Aneurysma, Angiom oder Jannetta werden in hochmodernen Operationssälen mit 3D-Bildwandler, Neuronavigation, Fluoreszenz und Neuromonitoring durchgeführt. Das gesamte Spektrum der modernen Neurochirurgie wird geboten. Das ärztliche Team der neurochirurgischen Abteilung innerhalb des Klinikums besteht aus 13 Mitarbeitern, von denen 6 Fachärzte für Neurochirurgie sind.
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