Personal ist der Schlüssel für die Mobilität der Zukunft

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Autoindustrie sucht Talente noch zu oft in den eigenen Reihen

Von Ansgar Lange +++ Stuttgart. Die Automobilindustrie befindet sich in einem revolutionären Wandel. Das Tempo dieses Wandels ist gigantisch. Ola Källenius, den manche schon als Nachfolger von Dieter Zetsche als Konzernchef bei Daimler auf dem Zettel haben, hat bei einer Veranstaltung zur Mobilität der Zukunft in Stuttgart die Geschwindigkeit mit dem Faktor fünf beziffert. Die Entwicklungsgeschwindigkeit der Automobilbranche in den nächsten fünf bis zehn Jahren entspreche ungefähr der Entwicklungsgeschwindigkeit der letzten 50 Jahre. Verlieren die deutschen Autobauer da den Anschluss?

Personalexperte Michael Zondler, Geschäftsführer der Beratungsfirma centomo http://centomo.de , blickt grundsätzlich optimistisch in die Zukunft. „Vernetzung, autonomes oder teilautonomes Fahren und Elektromobilität sind die Megatrends der Zukunft. Darüber besteht Einigkeit. Damit die deutschen Autobauer, immerhin eine Schlüsselindustrie unseres Landes, nicht den Anschluss verlieren, müssen sie den Faktor Personal ganz nach oben auf die Prioritätenliste setzen. Da geschieht zurzeit manchmal noch zu wenig“, so Zondler.

Früher sei es Gang und Gäbe gewesen, den Manager-Nachwuchs in den eigenen Reihen zu „züchten“. Diese Zeiten seien vorbei. „Die Branche schaut insgesamt noch nicht genug über den Tellerrand. Eigentlich müssten sie jetzt alle ausschwärmen und im Silicon Valley, in Indien und China nach IT-Experten Ausschau halten. Stattdessen bedient man sich immer noch zu sehr der alten Netzwerke“, bemängelt der Personalberater.

Um sich fit für die Zukunft zu machen, sollten die Konzerne jetzt systematisch das Personal-Thema angehen und einen Fünf-Jahres-Plan aufstellen. „Selbstverständlich braucht die Branche weiterhin versierte Maschinenbau- und Fahrzeugbauingenieure. Aber das reicht nicht mehr aus. Das Personal wird immer internationaler werden. Englisch wird zur Standardsprache. Neben den klassischen Ingenieuren braucht die Branche richtige Nerds – junge Leute mit High Tech Skills im Softwarebereich. Auch wenn wir das autonome Fahren in unseren Innenstädten vielleicht erst in 25 oder 30 Jahren haben werden, müssen jetzt die Weichen gestellt werden. Das heißt, die Automobilbranche muss sich rasend schnell öffnen, vor allem für neue Talente. Wer sich jetzt abschottet und im Personalbereich – überspitzt gesagt – „Inzucht“ betreibt, der wird den Kürzeren ziehen und auf der Strecke bleiben“, so der centomo-Chef.

Dass die Branche im Wandel ist, spürt Zondler im eigenen Unternehmen. Heute kämen Personal-Anfragen von Autokonzernen wie sie vor ein paar Jahren IT-Start Ups an Personaldienstleister gestellt hätten.

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