– Rund jeder vierte Haushalt verfügt bereits über die besondere Atmosphäre und angenehme Wärme eines knisternden Kaminfeuers. Insgesamt zehn Millionen Kaminöfen, Kachelöfen und Heizkamine beleben die Wohnzimmer ihrer Besitzer. Und auch in diesem Jahr werden voraussichtlich etwa 300.000 Heizkamine modernisiert oder neu errichtet. Da die Anschaffung einer modernen Feuerstätte grundsätzlich sorgfältig geplant sein sollte, hat der HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. die wesentlichen Schritte kurz zusammengefasst.
1. Der erste Weg führt zum Schornsteinfeger
Erster Ansprechpartner sollte der zuständige, bevollmächtige Bezirksschornsteinfeger sein. Er kann sagen, ob ein vorhandener Schornstein für den Anschluss einer Feuerstätte geeignet ist oder ob er saniert bzw. erneuert werden muss. Er weiß auch darüber Bescheid, in welchen Wohngebieten eine Feuerstätte erlaubt ist und wo es eventuell Einschränkungen bei der Auswahl der Brennstoffe gibt. Beim Einbau der Geräte in Mietwohnungen muss zudem der Eigentümer zustimmen.
2. Über 1.000 Geräte stehen zur Auswahl
In Deutschland bieten rund 50 Hersteller über 1.000 unterschiedliche Geräte und Varianten an. Es lohnt also, einen Blick auf die zahlreichen Internetauftritte der Hersteller zu werfen. Hier werden die Geräte ausführlich vorgestellt. Zudem werden Geräte in großer Auswahl in Kaminstudios, beim Fachhandel und in Baumärkten angeboten. Nur wer sich seiner Sache sicher ist, sollte auf das Internet als Bezugsquelle zurückgreifen. Hier geht ein womöglich günstigerer Preis zu Lasten kompetenter Beratung und umfassendem Service.
3. Heizleistung muss stimmen
Besonders wichtig: Beim Kauf sollte bewusst ein Ofen gewählt werden, der nicht nur zum Wohnstil passt, sondern auch richtige Heizleistung für die Raumgröße hat. Hierfür ist der Fachhandwerker vor Ort der ideale Ansprechpartner. Er berechnet anhand bestimmter Parameter wie Raumgröße und Dämmstandard die optimale Heizleistung des Ofens. Ohne fachliche Beratung werden oft überdimensionierte Geräte gekauft, die den Raum überheizen. Hier gilt: Mehr Heizleistung ist nicht immer besser!
4. Einbau durch den Fachmann
Der Einbau bzw. die Installation einer Feuerstätte gehört zu den eher anspruchsvollen Arbeiten und erfordert einige Fachkenntnisse. Zudem erfordert das Schaffen einer Anschlussöffnung an den Schornstein sehr viel Geschick, hier kann großer Schaden angerichtet werden. Daher sollte eine Feuerstätte von einem Fachbetrieb installiert werden. Er wird die verbindlichen Anleitungen der Hersteller zum Einbau der Feuerstätte ebenso beachten wie die detaillierten Bestimmungen zum Brandschutz.
5. Nach dem Einbau: Der Schornsteinfeger erteilt die offizielle Betriebserlaubnis
Ist die Feuerstätte an den Schornstein angeschlossen, überprüft der zuständige Schornsteinfeger die sichere Abführung der Abgase und die Einhaltung sicherheitstechnischer Vorgaben wie zum Beispiel die Abstände der Feuerstätte zu brennbaren Bauteilen oder Einrichtungsgegenständen. Ist alles in Ordnung, erteilt er die offizielle Betriebserlaubnis.
6. Nur zugelassene Brennstoffe verwenden
Fertig getrocknetes Kaminholz, Holzpellets sowie Holz- und Braunkohlenbriketts sind sowohl im Brennstoff-Fachhandel als auch in zahlreichen Verbraucher- und Baumärkten erhältlich. Wer größere Mengen an Holz benötigt, wendet sich am besten an örtliche Forstwirte oder seine Kommune. Diese bieten Holz in verschiedenen Verarbeitungsstufen an. Angefangen von Holzstämmen am Polter über gespaltene, große Holzscheite bis hin zum ofenfertigen Kaminholz.
Besonders wichtig für eine optimale Verbrennung: Frisch geschlagenes Holz muss an einem belüfteten, möglichst sonnigen und vor Regen geschützten Ort gestapelt und – je nach Scheitgröße und Holzart – rund zwei Jahre getrocknet werden. Erst danach erreicht es die optimale Restfeuchte von unter 20 Prozent und kann als Brennholz genutzt werden.
Weitere Informationen zu Anschaffung, Einbau und Betrieb moderner Feuerstätten unter www.ratgeber-ofen.de
Der HKI Industrieverband Haus-, Heiz und Küchentechnik e.V. vertritt die Interessen der Hersteller von Großküchengeräten sowie häuslicher Heiz- und Kochgeräte. Beide Herstellergruppen sind in separaten Fachverbänden organisiert, die sich in gerätespezifische Fachabteilungen untergliedern. Zurzeit vertrauen rund 150 Mitglieder den Leistungen des Verbandes.
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