Knapp die Hälfte der deutschen Industrieunternehmen schreibt jährlich die Energiebelieferung neu aus
-Neue Studie zeigt: Mehr als drei Viertel der Einkaufsentscheider in Industrieunternehmen wechselten in den letzten drei Jahren mindestens einmal den Energielieferanten
-Preise und Konditionen sind die häufigsten Gründe für einen Wechsel
-Persönliche Kundenbetreuung spielt zentrale Rolle bei Auswahl von Ausschreibungsteilnehmern
Preise, Konditionen und Kundenservice: Deutsche Industrieunternehmen schätzen die Vorteile des Angebotsvergleichs und wechseln regelmäßig ihren Energieversorger. Das zeigt jetzt eine unabhängige Marktumfrage unter Entscheidern aus Industrieunternehmen, die management consult Dr. Eisele & Dr. Noll GmbH im Auftrag von Uniper durchgeführt hat. Demnach wechselten mehr als drei Viertel (77 Prozent) der Einkaufsentscheider in Industrieunternehmen in den vergangenen drei Jahren mindestens einen ihrer Energielieferanten. Ein Drittel (34 Prozent) plant zudem einen Versorgerwechsel in den nächsten zwölf Monaten. Als deutlich wichtigsten Grund für einen Wechsel nannten die befragten Entscheider den günstigeren Preis bzw. bessere Konditionen beim neuen Anbieter (57 Prozent).
Qualität der Kundenbetreuung ist entscheidend
Die Vorteile eines Wechsels haben Unternehmen damit klar erkannt – und sogar institutionalisiert: Knapp die Hälfte der Befragten (44 Prozent) schreiben jährlich ihre Energiebelieferung aus, ein weiteres Fünftel alle zwei Jahre (21 Prozent). Welche Versorger die Entscheider zur Ausschreibung anfragen, hängt dabei vor allem von der Qualität der persönlichen Kundenbetreuung (42 Prozent) des Lieferanten ab. Der Preis spielt zu diesem Zeitpunkt des Beschaffungsprozesses noch eine untergeordnete Rolle. Wichtiger sind für die befragten Entscheider vielmehr die Größe des Versorgers (29 Prozent) sowie dessen Reputation und Flexibilität bei der Vertragsgestaltung (jeweils 27 Prozent). “Die Studienergebnisse decken sich mit unseren Erfahrungen. Wir bieten unseren Kunden daher attraktive Konditionen verbunden mit einer hohen Servicequalität und flexibel zugeschnittenen Belieferungskonzepten”, erklärt Gundolf Schweppe, Vertriebschef bei Uniper.
Von der Mehrheit bevorzugt: Strom und Gas aus einer Hand
Eine knappe Mehrheit (51 Prozent) der Befragten legt beim Energieeinkauf Wert darauf, Strom und Gas aus einer Hand zu beziehen. Als zentraler Faktor für diese Entscheidung nannten 57 Prozent der Studienteilnehmer das Vertrauen in den Versorger. Zudem versprechen sich 43 Prozent der Befragten Vorteile bei der Beschaffung – etwa in Form von günstigeren Konditionen oder optimierten Bestellprozessen – oder sie finden es schlicht einfacher, ihre Energie von nur einem Lieferanten zu erhalten. Lediglich ein Drittel (29 Prozent) der Befragten greift lieber auf unterschiedliche Anbieter zurück, um das Risiko zu streuen und Ausfallrisiken zu reduzieren.
Beschaffung mit weniger Risiko: Festpreisabsicherung besonders beliebt
Die Minimierung des Risikos und eine größere Planungssicherheit sind bei der Wahl der Beschaffungsform die bestimmenden Argumente: So bevorzugen zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) eine Festpreisabsicherung gegenüber Formelpreisen (34 Prozent). Dagegen erhoffen sich Befürworter von Formelpreisen vor allem eine höhere Kostenersparnis und mehr Flexibilität. “Wir stellen fest, dass gerade kleinere Kunden gerne auf Festpreise setzen, während Großabnehmer Formelpreise präferieren”, fügt Schweppe hinzu. Damit sind die Großabnehmer deutlich risikoaffiner, denn im Rahmen der Formelpreise bestimmen sie – im Gegensatz zu Festpreis-Kunden – selbst in einem definierten Rahmen ihren Kaufzeitpunkt am Markt und sind so von der aktuellen Marktentwicklung abhängig.
management consult Dr. Eisele & Dr. Noll GmbH, ein Institut für Marktforschung und Beratung in den Bereichen Marketing und Vertrieb, führte die Studie unter 75 Entscheidern aus Industrieunternehmen mit einem jährlichen Strom- und/oder Gasverbrauch von mindestens 50 GWh durch. In Interviews wurden Entscheider aus Energie bzw. Energielieferung, energienahen Dienstleistungen sowie Bewirtschaftung und Verwaltung von Gebäuden, Anlagen und Einrichtungen zu den Trends und Entwicklungen von Commodity-Lieferkonzepten und Dienstleistungen im Kundensegment Industrie befragt.
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