Weltweit einmaliges All-in-one-Prinzip ermöglicht die effiziente Fertigung komplex geformter Rohre
Auf der TUBE 2018 stellt die Aachener Maschinenbau GmbH (AMBA) erstmals ihre All-in-one-Maschinen für die Kaltumformung von Rohren vor. Die sind die ersten Maschinen, die Rohre mit variierendem Querschnitt in einem Lauf einbaufertig herstellen. Der erste Anwender hat den Anlagendurchsatz um den Faktor zehn gesteigert und gleichzeitig die Produktionskosten deutlich gesenkt.
Rohre mit über die Länge variierendem Querschnitt wurden bisher warm umgeformt und mussten anschließend zerspant werden. Das brachte erheblichen Zeitaufwand mit sich, hinzu kamen das Umspannen der Werkstücke und entsprechend aufwändiges Handling.
In einer neuen Anlage für die Produktion von Achsen für Fahrzeugsitze wendet AMBA das All-in-one-Prinzip an, das sich bereits bei der Herstellung langer Schrauben bewährt hat: Der gesamte Prozess des Kaltumformens in sieben Stufen und einer Formwalze bis hin zum Stempeln läuft vollautomatisch in einer einzigen Maschine ab. Die Rohre verlassen die Maschine einbaufertig, eine weitere Bearbeitung ist nicht erforderlich.
Manfred Houben, einer der beiden Geschäftsführer von AMBA, hat die Kosten seiner Kunden im Blick: „Der Clou ist die deutlich höhere Produktivität, die unsere Kunden erzielen: Von der automatisierten Zuführung aus einem Bunker mit hohem Fassungsvermögen bis zum einbaufertigen Rohr läuft der gesamte Prozess automatisch. Das reduziert nicht nur den Personalaufwand drastisch, die Kaltumformung bringt im Vergleich mit dem spanenden Verfahren auch geringere Kosten für die Werkzeuge mit sich.“
Ein weiterer Vorteil ist, dass kalt umgeformte Rohre generell ein besseres Festigkeitsverhalten aufweisen als warm umgeformte. Außerdem wird im Gegensatz zum Drehen kein Material abgetragen. Das bedeutet: Das fertige Rohr hat auch an den Übergängen eine gleichmäßige Wandstärke.
So kann bei der Kaltumformung in der All-in-one-Maschine aus einem dünnen Rohr ein Bauteil entstehen, das die gleiche Festigkeit aufweist wie ein dickeres, warm umgeformtes. Die Konsequenz: Geringere Materialkosten und Gewichtseinsparung bei den Bauteilen.
Die All-in-one-Maschinen eignen sich für Rohre mit einem Durchmesser von bis zu 50 mm.
Feuerprobe bestanden: Achsen für Autositze
Der Betreiber der weltweit ersten All-in-one-Maschine für Rohre produziert Achsen für Autositze, die in sechs Bereichen drei verschiedene Durchmesser aufweisen. Bisher wurden sie zunächst hydraulisch umgeformt und anschließend zerspanend bearbeitet. Mit der All-in-one-Maschine erzielt der Betreiber der Anlage jetzt einen Durchsatz von etwa 35 Stück pro Minute – mehr als zehnmal so viel wie beim vorher angewandten konventionellen Verfahren. Den Praxistest hat die Maschine bestanden: Im Jahr 2017 hat sie bereits mehr als eine Million Rohre für die Automobilindustrie produziert. Die erzielten Fertigungstoleranzen liegen bei +/- 0,05 mm.
AMBA auf der TUBE/WIRE 2018:
Düsseldorf, 16. bis 20. April 2018
Halle 15 / C36
Über AMBA
Die Aachener Maschinenbau GmbH – meist „AMBA“ genannt – wurde im Jahr 1908 im Umfeld der Aachener Nadelindustrie gegründet, die seinerzeit weltweit renommiert war. Seitdem hat sich das Unternehmen mehr und mehr zum international anerkannten Spezialisten für Maschinen zur Kaltumformung von Bauteilen aus Metall entwickelt.
Heute stellt AMBA vorwiegend Spezialmaschinen für die Produktion von langen Bauteilen her, deren Querschnitt sich über die Länge verändert – so zum Beispiel von Schrauben mit einer Länge zwischen 60 und 2.500 mm sowie von Rohren und Speichen.
Mit dem All-in-one-Prinzip ist AMBA der weltweit einzige Hersteller von Maschinen, der die kontinuierliche Fertigung langer oder komplexer Teile in einer einzigen Maschine realisiert: Vom Halbzeug – sei es Draht oder Rohr – bis zum fertigen, verpackten Produkt laufen alle Prozessschritte in einer Maschine ab – in der Branche unerreicht.
Am heutigen Stammsitz des Unternehmens in Alsdorf in der Nähe von Aachen arbeiten 49 Mitarbeiter in Entwicklung, Konstruktion, Fertigung und Kundendienst.
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