Ingenics Projekt bei der Medic AG: Generierung von Business Intelligence durch kluge Nutzung und Verknüpfung vorhandener Daten
(Ulm/Bülach, CH) – In unzähligen Unternehmen stehen große Mengen von Daten zur Verfügung. Doch wo sich die operativen Führungskräfte diese Daten aufwändig nach der Methode „go and see“ am Shopfloor beschaffen müssen, bleiben sie häufig ungenutzt. Dabei kann ihre Erschließung und Nutzung zur Generierung von unmittelbar wirksamer Business Intelligence maßgeblich zur Optimierung von Produktion und Logistik beitragen, ohne dass große Beträge investiert werden müssen. Am besten werden sie über eine Cockpitlösung – als „Produktions- oder Logistikcockpit 4.0“ – nutzbar gemacht. Die Wirkung ist „durchschlagend“. Entsprechend ist die Akzeptanz bei Management und Mitarbeiterschaft, wie Ingenics auf beeindruckende Weise in einem Projekt bei der Medic AG im schweizerischen Bülach, einem Hersteller bzw. Zulieferer von Medizintechnik, Maschinenbau, Halbleiterindustrie und Feinmechanik im Flugzeugbau zeigen konnte.
Das kombinierte Know-how eines praxiserfahrenen technischen Betriebswirts, der sich in der Routine eines Industriemeisters auskennt, und die Expertise eines IT-Experten mit dem Blick auf die Chancen einer optimierten Datennutzung hat sich in einem Projekt bei der Medic AG in Bülach im Kanton Zürich bewährt. Der in zahllosen Shopfloor-Management-Projekten erfahrene Ingenics Senior Experte Stefan Meitinger, der sich in Workshops zur Rüstzeitreduzierung bereits den Respekt von Medic AG CEO Christoph Meier und COO Marc Plihal erworben hatte, nahm diesmal den Ingenics IT-Experten und Director Center of Competence Matthias Rausch mit ins Boot.
Bei der Medic AG, die sich als Hersteller von Medizintechnik einen Namen gemacht hat und nun auch als Zulieferer für Feinmechanik im Flugzeugbau, z. B. für den neuen Schweizer Hubschrauber, im Kommen ist, suchten die beiden Berater nach Potenzialen zur weiteren Optimierung von Qualität auf allen Ebenen. Dabei gingen sie von der Analyse der Auftragsabwicklungsprozesse aus.
Ergebnisse kamen schnell zustande und waren substanziell wirklich gut
Schnell war man sich einig, dass die Bedingungen ideal waren für ein richtungsweisendes Projekt zum Thema Produktionscockpit 4.0. „Wir wollten ganz gezielt die IT-Experten und die Produktionsexperten zusammenspannen, um zu untersuchen, wie ein Produktionscockpit 4.0 die Sichten der operativen Führungskräfte im Kontext mit Shopfloor Management und die Herangehensweise der IT in Zeiten von Industrie 4.0 zusammenbringen könnte“, erklärt Stefan Meitinger.
Wie es vor allem die Ingenics Kunden aus dem Mittelstand schätzen, brachte der Berater schnell auf den Punkt, was ihm als Schwerpunkte eines Produktions-Cockpits 4.0 vorschwebte:
-die Entlastung der operativen Führungskräfte von zeitraubenden Tätigkeiten wie Recherchieren, Suchen und Zusammenführen von Informationen und Daten
-einfaches Zugänglichmachen vorhandener Daten aus ERP- und MDE-Systemen ohne Umweg über Excel oder andere Systeme
-Transparenz und permanente Sicht auf aktuelle Daten zur Unterstützung des Planungsprozesses
-Zugänglichmachen neuer Daten mit dem Ziel, Qualität und Geschwindigkeit von Entscheidungen zu steigern.
Der COO ließ sich durch gute Argumente und Ergebnisse überzeugen. „Dass ein dreitägiger Workshop für die Analyse des IST-Zustands, die Identifizierung der Handlungsfelder und die Ermittlung der Potenziale ausreichen würde, war ja kaum zu glauben, aber die umfangreiche Präsentation zeigte, dass die Ergebnisse nicht nur schnell zustande kamen, sondern auch substanziell wirklich gut waren“, sagt Marc Plihal. Dass seine Mitarbeiter nun einen Teil der vorgeschlagenen Maßnahmen selbst erschließen sollen, kommt ihm entgegen; für die an anderer Stelle benötigte Unterstützung bat er Ingenics um Angebote.
Ein wesentlicher Ansatz für Optimierung der Datenintegration im Sinne der Digitalen Fabrik bei Medic ist die Einbindung des dort etablierten IT-Dienstleisters CreLog GmbH (Dietikon, Kanton Zürich), dessen Tools Daten aus im Unternehmen etablierten Systemen verwertbar machen. Sie werden in Diagrammen dargestellt und ermöglichen z. B. die Visualisierung des Abgleichs zwischen definierten Anforderungen und tatsächlichen Tätigkeiten von Führungskräften. „Ich habe Informationen von Maschinen, Mitarbeitern, Materialien und Systeminputs aus dem IT-System sowie zum Auftrag gehörende Inputs“, erklärt Stefan Meitinger die komplexe Datenlage. „Im bisherigen System ist die Führungskraft zu viel damit beschäftigt, Information aus den unterschiedlichsten Umgebungen zusammenzutragen und zu integrieren.“
Identifizieren von Handlungsfeldern mit vielversprechendem Potenzial
Aus der Summe aller Informationen Schlüsse zu ziehen, ist aber das Ziel. So nutzt das Produktionscockpit 4.0 historische Daten, rund 15 Minuten alte Near-Time-Daten sowie Real-Time-Daten, die es in aufbereiteter Form über Tablets, Smartphones und Shopfloor Management-Boards in einer am jeweiligen Bedarf orientierten Auswahl den Führungskräften zur Verfügung stellt.
Matthias Rauschs Systemanalyse wurde zunächst mit der Produktionsleitung und den Führungskräften diskutiert; dann wurden erste Maßnahmen umgesetzt. Sofort eintretende Verbesserungen machten deutlich, wie leicht große Wirkungen erzielt werden können. „Weil Führungskräfte bisher viel zu viel Zeit in die Suche nach Informationen investieren, arbeiten sie permanent mehr als acht Stunden pro Tag und haben trotzdem keine Zeit für die systematische Bearbeitung der Abweichungen von Zielvorgaben“, sagt Stefan Meitinger. „Um Zeit zu gewinnen, eliminieren wir Verschwendungen wie Suchen und Beschaffung von Informationen durch den Einsatz IT-gestützter Industrie 4.0-Elemente. Damit wird offensichtlich, was getan werden muss, um die Führungskräfte so zu entlasten, dass sie sich ihren Führungsaufgaben widmen können, ohne Überstunden zu machen.“
Ergebnisse werden im „Zielbild Business Intelligence“ beschrieben
Am Ende der ersten Workshop-Reihe standen als Handlungsfelder mit vielversprechenden Potenzialen:
-Digitalisierung Tagesrapport
-Business Intelligence (CreLog)
-Bestandsführung Rohmaterial
-Visualisierung der Anlagenzustände.
In allen Fällen soll durch
-verbessertes Wissensmanagement (vorhandene Informationen schneller finden und verarbeiten),
-verbesserte Prozesse,
-die Digitalisierung von Kundenkontakt, Angebotsverwaltung und Dokumentenhandling,
-Qualitätsprüfung und
-Nutzung umfangreicher Daten über das prozessübergreifende Kennzahlencockpit
Wissen integriert genutzt werden. Die angestrebten Ergebnisse im Bereich Business Intelligence – Grundlagen, Datenverfügbarkeit und Nutzung, systematisches Arbeiten mit Kennzahlen – werden in einem „Zielbild Business Intelligence“ beschrieben. Die Zurverfügungstellung von echtzeitrelevanten Information über Kennzahlen, die auf Tablets direkt an der Maschine bereitgestellt werden, bringt (so die Erfahrung aus anderen Projekten) eine Produktivitätssteigerung von bis zu 15 Prozent. Zusätzlich entstehende Zeitfenster können zur systematischen Problemlösung und Prozessoptimierung genutzt werden. Dank der neuen Transparenz stehen erkannte Schwachstellen im Fokus und können ohne Verzug bearbeitet werden.
Es wird also empfohlen, mit Konzeptbausteinen zu beginnen, die
-signifikant zur Effizienzsteigerung der Führungskraft und der Maschinen beitragen,
-sehr schnell und mit klarer Kostenkalkulation realisierbar sind,
-zur Nutzbarmachung vorhandener Daten beitragen,
-zur Prozesssicherheit und -geschwindigkeit beitragen,
-notwendig sind, um Daten in der benötigten Aktualität zur Verfügung zu stellen.
Eindrucksvoll dargestellt wird, welche Einsparpotenziale bei Maschinen im Vergleich mit den Potenzialen bei Mitarbeitern erschlossen werden können: Das Potenzial der Maschine liegt – zumindest hier, im Bereich von Präzisionsinstrumenten – beim Zehnfachen!
Richtige Entscheidungen können einfach getroffen werden
„Aus meiner Sicht haben das Zusammenwirken der IT- und der Produktmanagement-Kompetenz und die enge Zusammenarbeit mit meinem Kollegen Matthias Rausch bewiesen, welche einfach zu erschließenden Potenziale in der Digitalisierung für den Mittelstand liegen“, sagt Stefan Meitinger. „Mit dem gemeinsam erstellten Produktionscockpit können wir z. B. erkennen, dass bei der Rohmaterial-Bestandsführung alle technischen Möglichkeiten im Haus vorhanden sind, aber gerade beim Rohmaterial gar nicht eingesetzt werden. Hier hat ein Anruf bei der IT gereicht, um eine Anwendung im bestehenden System zu erweitern.“
Andreas Grundnig, Ingenics Partner, Director Center of Competence und Leiter der Ingenics Academy fasst den Nutzen des Produktions-Cockpits 4.0 so zusammen: „Es ist das Shopfloor Management der Zukunft, es stellt Informationen maßgeschneidert so zur Verfügung, dass richtige Entscheidungen einfach getroffen werden können. Es verknüpft Daten, schafft Transparenz und ermöglicht die Konzentration auf die operative Führung.“ Historische, Near-Time- und Real-Time-Daten böten perfekte Auswertungsoptionen. „Früher hatte man als ,Tankuhr“ einen Zeiger, der irgendwann im roten Bereich stand, ohne dass man wissen konnte, wie weit der Kraftstoff noch reichen würde. Heute gibt es sich permanent selbst überprüfende Algorithmen, die auf Fahrverhalten, Geschwindigkeit etc. reagieren und laufend berechnen, wie weit man noch fahren kann.“ Wenn man diesen Fortschritt auf die Produktion übertrage, bekomme man eine adäquate Vorstellung.
Die Zusammenarbeit von zwei Experten, dem Shopfloor-Fachmann (Meitinger) und dem IT-Fachmann (Rausch), ist aus Andreas Grundnigs Sicht ideal. Der Zugriff über das Cockpit sei eine „konsequent nutzerorientierte Lösung, die sehr viel Zeit einspare; eine so perfekte Lösung werde es aber niemals von der Stange geben. „Das Produktionscockpit 4.0 ist immer kundenspezifisch und berücksichtigt die nur hier vorhandenen IT-Systeme, Prozesse und Organisationen.“
Über Ingenics
Ingenics ist eine internationale Beratung für Produktion, Logistik, Organisation und Digitalisierung mit weltweiten Standorten und mehr als 35 Jahren Erfahrung am Markt. Der Fokus liegt auf den Feldern Management Beratung, Fabrikplanung, Logistikplanung und Effizienzsteigerung.
Als eines der ersten Consultingunternehmen hat sich Ingenics eine dezidierte Industrie 4.0-Expertise erarbeitet und in Kooperation mit renommierten Forschungseinrichtungen zukunftsweisende Lösungen für Industrie 4.0-Anwendungen in der Wirtschaft entwickelt.
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