Roger Spindler: Was bedeutet Bildung, wenn Wissen für alle überall verfügbar ist?

WERBUNG
Smartbroker
WERBUNG
freelancermap.de
WERBUNG
Become An Actor - eBook
WERBUNG
Bürobedarf Blitec
WERBUNG
Allensbach University
WERBUNG
Namefruits
WERBUNG
etexter
WERBUNG
thekey.ACADEMY
WERBUNG
Redenservice
WERBUNG
KREDIT.DE

Roger Spindler: Was bedeutet Bildung, wenn Wissen für alle überall verfügbar ist?
(Bildquelle: Roger Spindler)

Beim Zukunftskongress für Bildung und Betreuung „Invest in Future“ am 26. und 27. September 2017 in Stuttgart geht es um gesellschaftliche Veränderungen und eine Pädagogik, die ihnen gerecht wird ( www.invest-in-future.de). Redner Roger Spindler, Leiter Höhere Berufsbildung und Weiterbildung an der Schule für Gestaltung Bern und Biel, sowie Referent für das Zukunftsinstitut in Frankfurt am Main, fordert, Bildung in einer digitalisierten Gesellschaft neu zu denken. Im Interview erläutert er, was er damit meint.

Herr Spindler, wie sieht Ihre Gesellschaftsdiagnose aus? Welche großen Trends werden die nahe Zukunft maßgeblich prägen?

Roger Spindler: Die Digitalisierung ist der große Treiber. Sie ist auch für den Bildungsbereich von zentraler Bedeutung. Sie führt dazu, dass quasi allen immer mehr Wissen ständig zur Verfügung steht. Die Digitalisierung trägt außerdem dazu bei, dass unsere Gesellschaft zunehmend flexibler, mobiler und schneller wird. Das hat Auswirkungen auf Familien: Familiensysteme werden individueller und damit vielfältiger. Auch räumlich bedeutet Familie sein nicht mehr automatisch, dass alle ständig in einem Haushalt oder an einem Ort wohnen.

Eine Herausforderung für das Bildungssystem, oder?

Roger Spindler: Ja, denn die gesellschaftlichen Veränderungen stellen Grundüberzeugungen des Bildungssystems in Frage. Bislang galt: Bildung bedeutet, eine Institution zu besuchen und dort Wissen zu erwerben. Und: Lehrkräfte wissen mehr als die Kinder und geben ihr Wissen weiter. Ein solches stationäres Wissensvermittlungssystem erscheint jedoch zu Recht fragwürdig. Wir brauchen neue Modelle, angesichts der Fülle verfügbaren Wissens und angesichts der Schnelligkeit, mit der neues Wissen dazukommt und altes überholt ist. Die nachfolgende Generation benötigt stattdessen Kompetenzen, die bislang weitgehend unbeachtet bleiben. Zum Beispiel sollten wir Kinder in die Lage versetzen, Information auszuwählen, zu überprüfen, zu bewerten, sie kreativ zu vernetzen und für ihr Handeln fruchtbar zu machen.

Kompetenzen statt Wissen erwerben? Wie funktioniert das am besten?

Roger Spindler: Jetzt schütten Sie das Kind mit dem Bade aus. Wissen zu erwerben, ist natürlich nach wie vor wichtig. Wenn Sie Spaghetti mit Tomatensoße kochen wollen, müssen Sie grundlegende Dinge über das Kochen wissen. Und im Lebensverlauf fortlaufend neues Wissen zu integrieren, gelingt nur, wenn bereits eine Basis vorhanden ist. Dennoch halte ich die klassischen vorgegebene Bildungspläne für ungeeignet. Wir müssen nämlich die Gewichtung zwischen Wissens- und Kompetenzerwerb neu justieren. Kinder brauchen mehr Freiraum, um zu experimentieren, Dinge zu erproben, Sachen zu bauen und die Natur mit allen Sinnen zu erkunden. Sie benötigen Erlebnisräume, die sie sich eigenständig aneignen können. Sie probieren Dinge aus, scheitern, probieren wieder, probieren anders und entwickeln so Lösungskompetenzen. Kreativität, Virtualität, Flexibilität: Das sind für mich die Schlagworte, die die Lernorte der Zukunft auszeichnen sollten. Wenn Sie das weiterdenken, merken Sie, dass dadurch das informelle Lernen in der „Freizeit“ und in alltäglichen, praktischen Zusammenhängen an Bedeutung gewinnt. Auch Modelle aus der Industrie ließen sich problemlos in die Schulzimmer übertragen. Ich denke da z.B. an Design Thinking, eine neue, interdisziplinäre Kreativmethode, um Probleme zu lösen und neue Ideen zu entwickeln.

Was bedeutet diese Veränderung des Bildungsverständnisses für den Alltag von Eltern und pädagogischen Fachkräften?

Roger Spindler: Unser Bildungssystem passt augenscheinlich nicht mehr in die Zeit. Es befindet sich im Umbruch. Das schafft Unsicherheiten, die oft in Aktionismus münden: in klassischer Musik für Ungeborene oder Chinesischkursen für Vorschulkinder. Ich wünsche mir stattdessen mehr Gelassenheit bei Eltern und Fachkräften. Wir können unseren Kindern und ihren Selbstlernprozessen vertrauen. Unsere Gesellschaft wandelt sich so schnell, dass die Mehrzahl der Jungen und Mädchen in Zukunft Berufe ausüben wird, die heute noch gar nicht erfunden sind. Wenn sie in ihrer Kindheit ausreichend Zeit und Raum hatten, um ihre Fantasie und Kreativität zu entfalten, und wenn wir ihnen Werte vermittelt haben, die ihnen Sicherheit und Orientierung geben, dann sind sie dafür gut gerüstet.

Herzlichen Dank für das interessante Gespräch, Herr Spindler.

Weitere Informationen zu „Invest in Future“, das komplette Programm sowie die Möglichkeit für eine Online-Anmeldung finden Interessierte unter: www.invest-in-future.de Für Fragen steht Projektkoordinatorin Nicole Lessig unter Telefon 0711-656960-35 zur Verfügung.

Fakten im Überblick
Invest in Future – Zukunftskongress für Bildung und Betreuung

Motto 2017
„Gesellschaft 4.0 – Auswirkungen auf die Kita-Welt“

Veranstaltungszeiten
Dienstag, 26.09.2017, 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Abendveranstaltung ab 18.30 Uhr
Mittwoch, 27.09. 2017, 9.00 Uhr bis 17.30 Uhr

Veranstalter
Konzept-e für Bildung und Betreuung gGmbH
element-i-Bildungsstiftung

Veranstaltungsort
Haus der Wirtschaft
Willi-Bleicher-Straße 19
70174 Stuttgart

Anmeldung unter
www.invest-in-future.de

Das Konzept-e-Netzwerk ist seit seiner Gründung 1988 kompetenter Partner für Kommunen und Unternehmen in Bildungs- und Sozialfragen. Der Aufbau und Betrieb öffentlicher und betriebsnaher Kindertagesstätten mit hohem Qualitäts- und Bildungsstandard sowie deren Organisationsentwicklung sind die wichtigsten Geschäftsfelder. Heute gehören zum Netzwerk rund 40 element-i-Kinderhäuser, zwei element-i-Grundschulen, drei Freie Duale Fachschulen für Erzieherinnen und Erzieher sowie die Entwicklung von Konzepten zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. Der Anspruch einer qualitativ hochwertigen Bildung und Betreuung ist in der eigenen element-i-Pädagogik formuliert.

Zum Konzept-e-Netzwerk gehören die Trägergesellschaften Kinder in Stuttgart gGmbH, Kind und Beruf gGmbH, Konzept-e für Kindertagesstätten gGmbH und die Konzept-e für Schulen gGmbH. Das Netzwerk beschäftigt bundesweit rund 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Das Konzept-e Netzwerk veranstaltet alle zwei Jahre den Zukunftskongress für Bildung und Betreuung Invest in Future, der die zeitgemäße Betreuung, Erziehung und Bildung von Kindern bis 10 Jahren sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bzw. Pflege in den Fokus nimmt. Er findet das nächste Mal am 26. und 27. September 2017 in Stuttgart statt.

Firmenkontakt
Konzept-e für Bildung und Betreuung gGmbH
Nicole Lessig
Wankelstraße 1
70563 Stuttgart
0711-656960-35
nicole.lessig@konzept-e.de
http://www.konzept-e.de

Pressekontakt
eoscript Public Relations
Eike Ostendorf-Servissoglou
Löwen-Markt 8
70499 Stuttgart
0711-65227930
eos@eoscript.de
http://www.eoscript.de

pe-gateway
Author: pr-gateway

WERBUNG
WERBUNG
WERBUNG
WERBUNG
WERBUNG
WERBUNG
LoopsterPanel
WERBUNG
WERBUNG
WERBUNG
WERBUNG
My Agile Privacy

Diese Website verwendet technische und Profilierungs-Cookies. 

Sie können die Cookies akzeptieren, ablehnen oder anpassen, indem Sie auf die gewünschten Schaltflächen klicken. 

Wenn Sie diese Mitteilung schließen, setzen Sie die Nutzung ohne Zustimmung fort. 

Warnung: Einige Funktionen dieser Seite können aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen blockiert werden: