Eine Woche nach Start des Films “Bohemian Rapsody” veröffentlichte Jeremie Johnson, ein bekannter Sänger aus Dubai, sein Cover von “We Will Rock You” auf YouTube, das die arabische Welt erschütterte.
Zusammen mit seinem Produzenten SONKO aus Berlin nahm Johnson Song und Video auf, der ihn selbst als schwule Person mit männlich/weiblichen Attributen zeigt. Die Veröffentlichung auf YouTube sorgte innerhalb der ersten drei Tage bereits für 10.000 Views und führte zu einer Flut negativer Direktnachrichten aus der arabischen Welt an Johnson.
Link zum Video: https://youtu.be/tm4-_ZnMves
“Freddy ist nicht nur für mich ein großes Idol”, sagte Johnson in einem Interview. “Er steht für die gesamte LGBTQ+ Community als einer der ersten Sänger, der sich von Kritik von außerhalb nicht hat irritieren lassen.”
Kritik ist etwas, mit dem Jeremie Johnson sich gut auskennt. Als einer der wenigen öffentlich schwulen Sänger aus Dubai, einem Land, in dem Homosexualität noch immer illegal ist, litt er viele Jahre selbst unter der Unterdrückung seines Heimatlandes und weiß, was es bedeutet sich zu verstecken und zu verstellen.
“Ich möchte die Menschen auf die Missstände aufmerksam machen, die in so vielen Teilen der Welt noch immer herrschen. Fast niemand weiß, dass Dubai eine der schwulsten Städte der Welt ist, nur eben nicht an der Oberfläche, weil es illegal ist. Ich stehe für die Gleichheit aller Menschen und ich will, dass Menschen nicht länger leiden oder sich verstecken müssen, nur weil sie Teil der LGBTQ+ Community sind. Ich will nicht, dass Menschen sich entschuldigen oder rechtfertigen müssen, für das was sie sind und fühlen.”
Auch in Zukunft plant Johnson weitere Sensationen. Schon am Donnerstag wird sein zweiter Cover-Song von Queen auf YouTube erscheinen, der westliche und arabische Musikstile miteinander mixt. Die Direktnachrichten aus der arabischen Welt werden wohl auch dieses Mal nicht lange auf sich warten lassen.
Derzeit arbeitet Johnson mit SONKO an seinem nächsten großen Projekt. Für seine Arbeit reist der in Kanada lebende Sänger quer durch die Welt. Nächster Halt: Indien.
“Es ist großartig, was momentan in Indien geschieht”, so Johnson. “Endlich beginnen Menschen sich langsam zu öffnen und sie selbst zu sein, anstatt sich irgendwo zu verstecken.”
Die arabische Welt wird auch 2019 keine Ruhe vor Johnson finden, denn dann plant er die Veröffentlichung seiner eigenen EP im Frühjahr.
Biographie:
Geboren in Dubai in eine Familie indischer Herkunft, startete Jeremie Johnson seine Bühnenkarriere mit nur 13 Jahren. Diverse Events und Theatershows mit unterschiedlichem Publikum, darunter auch die königliche Familie, zeichnen seine Karriere.
Johnson war der Sieger des ersten nationalen “Best Of The Best” Wettbewerbs der Vereinigten Arabischen Staaten, was seine Musikkarriere in Dubai ordentlich nach vorne brachte.
Im Alter von 16 lernte er den Musikproduzenten SONKO aus Berlin kennen und zusammen starteten sie mit eigenen Songs, die bald die Aufmerksamkeit von BBC, London, erregten. BBC lud Jeremie daraufhin in die Finals von “The Next Big Thing” als Repräsentant seiner Heimatstadt Dubai ein.
Seit seiner Zeit mit BBC, wo Johnson für einige Jahre unter Vertrag war, lebt er in Toronto, Kanada, wo er mit verschiedenen Organisationen zusammenarbeitet, um Events rund um die Themen Diversity und Gewaltprävention zu organisieren.
Als Teil der LGBTQ+ Community versteht Jeremie die Unterdrückung und die Schwierigkeiten, mit denen sich die Menschen aus seiner Region konfrontiert sehen, sehr gut. Mit der klaren Mission dieser Community insgesamt eine Stimme zu geben, arbeiten Jeremie Johnson und SONKO gemeinsam an ihrem nächsten Projekt, das im Frühjahr 2019 veröffentlicht werden wird.
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