Sattelanprobe: Schulterfreie Sättel müssen auch gut angepasst werden

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Alle Bewegungen gründen auf Muskeln bzw. auf dem Zusammenspiel von Nervensystem und Muskulatur, egal, ob das Pferd grast, trabt oder einen langen Galopp läuft. Die korrekte Sattelanprobe in der Bewegung und der Einsatz von schulterfreien Sätteln sind

Sattelanprobe: Schulterfreie Sättel müssen auch gut angepasst werden
Rückenaufwölbung zur Sattelanpasung

Korrekte Rückenvermessung bei der Sattelanprobe.
Besonders Schulterfreie Sättel müssen auch gut angepasst werden.

Alle Bewegungen gründen auf Muskeln bzw. auf dem Zusammenspiel von Nervensystem und Muskulatur, egal, ob das Pferd grast, trabt oder einen langen Galopp läuft. Die korrekte Sattelanprobe in der Bewegung und der Einsatz von schulterfreien Sätteln sind daher wichtig. Die Kissenform der schulterfreien Sättel muss dem Pferderücken in Bewegung angepasst werden.
Die ca. 260 Skelettmuskeln des Pferdekörpers machen 35 Prozent des Körpergewichts aus. Muskeln ziehen sich auf Befehl zusammen und entspannen. Jeder Muskel beziehungsweise jede Muskelgruppe hat – „festgehalten“ durch Sehnen – zwei oder mehrere Ansatzpunkte an den zu bewegenden Knochen sowie der folgenden Muskulatur. Ein Muskel arbeitet indem er sich anspannt, d.h. er verkürzt und wölbt sich auf. Durch einen Gegenmuskel wird er entspannt bzw. gedehnt. Wird ein Muskel überbeansprucht oder z.B. durch unpassende Ausrüstung, wie einen zu geschwungenen und zu eng anliegendem bzw. die Schulter Muskulatur einengenden Sattel dauerhaft gereizt, bleibt er im angespannten Zustand und wird in diesem nicht ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt. Es kommt zu Verspannungen. Die Rückenform passt sich anhaltend der Kissenform an und wird zum Senkrücken, das Pferd hat Schwierigkeiten unter zu treten.
Folgend bildet sich die Muskulatur immer weiter zurück, es entsteht Muskelatrophie.
Diese bei Trapezmuskel-Atrophie („Schulterkuhle“ genannt) entstandene Rückbildung ist, wenn sie nicht zu lange unbehandelt geblieben ist, noch reparabel, in Extremfällen ist sie irreparabel (verklebte Muskel-Atrophie). Wie die Muskeln benötigen die Muskelfasern „Treibstoff“ – Bewegung kostet Energie. Für den Energienachschub sind die Blutgefäße zuständig. Der Treibstoff besteht aus Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen. Zahllose kleine Äderchen (Kapillaren) durchziehen die Bindegewebshüllen der Muskelfasern und umspinnen sie mit einem dichten Versorgungsnetz. Aneinandergereiht würden die winzigen Blutgefäße der menschlichen Muskulatur z.B. mehr als zweimal um die Erde reichen. Bei falsch angepasster Kissenform entstehen die schmerzhaften Blockaden im Bereich der Übergänge vom Trapezius zum logissimus dorsi. (roter Punkt auf dem oberen Bild) Die vom Blut gelieferten Nährstoffe enthalten zwar Energie, diese Energie ist chemisch gebunden und steht den Zellen nicht direkt zur Verfügung. Ebenso wie das Benzin in einem Motor, werden die Nährstoffe zuerst verbrannt, um Bewegung zu erzeugen. Das geschieht in speziellen Zellorganen (Mitochondrien), die in jeder Muskelzelle vorhanden sind. Wegen ihrer Funktion als Energieversorger werden die Mitochondrien als „Kraftwerke“ der Zellen bezeichnet, den kleinsten Einheiten des Muskels, in denen die Bewegung erzeugt wird. Dort gibt sie die gespeicherte Energie in dem Moment ab, in dem sich der Muskel zusammenzieht: Körperliches Training erhöht die Zahl der Myofibrillen und damit Dicke und Kraft des Muskels. Auch die Mitochondrien – Zellkraftwerke – lassen sich dadurch vermehren und verbessern die Energiereserven. Verklemmte oder „gequetschte“ Muskelpartien versorgen also die nachfolgenden Muskeln nicht mit Energie. Verspannte Muskeln sind verkürzte Muskeln, die sich nicht mehr optimal entspannen. Oder die Verspannung führt zur „Verkümmerung“ der folgenden Muskelpartie, z.B. dem Trapezmuskel. Das Problem liegt hier eindeutig in dem „Zusammenquetschen“ des vor bzw. unterhalb des Trapezmuskels liegenden Streckermuskels (Oberarmstrecker oder Musculus triceps brachii). Wird dieser „frei“ gelassen, arbeitet er ungehindert. Er wölbt sich auf, streckt und dehnt sich, der Trapezmuskel regeneriert und führt seine Stabilisierung hin zu den Rückenmuskeln fort. Bisher hat nur die Firma Testa Sattelkonzept ein Messsystem, bei dem die Aufwölbung und die Differenz zwischen dem tiefen und dem aufgewölbten Rücken (Dorsiflexion) gemessen und berechnet werden kann. Diese Sättel sind mit verstellbarer Kissenform ausgerüstet.
Dies war der Grund zur Entwicklung des TESTA Schulterfrei-Konzeptes!
Dieses Problem wurde von Testa als erstem und bisher einzigem Sattelhersteller gelöst. Durch die Zurückstellung des Schweißblattes und des Schulterkissens versorgt der Oberarmstrecker ungehindert den Trapezius mit der erforderlichen Energie, da er ohne Quetschdruck arbeitet und die energetische Kette nicht unterbrochen ist. Das Prinzip dieser Muskelfreistellung wurde von Testa patentiert.

Die Informationen stammen aus Forschungen verschiedener Kliniken sowie einer Vortragsreihe von Theo Stamm, Testa Entwickler

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