Schutzbleche schützen Radfahrende und ihre Hosenbeine, Schuhe, Jacken und Gesichter vor Spritzwasser und Schlamm. Die Auswahl an Modellen ist groß und unterscheidet sich in Einsatzzweck und Befestigungsart. Der pressedienst-fahrrad zeigt, was es zu beachten gilt.
(pd-f/af) Feuchte Schuhe oder eine dünne, lange Schlammspur, die sich über den Rücken zieht, verraten, dass jemand im Regen mit einem Rad ohne Schutzbleche unterwegs war. Die meisten Stadträder besitzen zwar festmontierte Radschützer an beiden Rädern, sodass verschmutzte Kleidung kein Thema ist. Allerdings greifen Schutzbleche manchmal im tatsächlichen Wortsinn zu kurz.
In die Länge ziehen
Wer öfter mit nassen Füßen sein Ziel erreicht, kann einfach zu kurz geratene Schutzbleche gegen längere austauschen, etwa “Bluemels Longboard” von SKS Germany mit besonders langen Spoilern (32,99 Euro). Sie werden an den Ösen von Gabel und Hinterbaustreben verschraubt. “Falls Äste oder grober Dreck zwischen Reifen und Radschützer geraten, verhindert ein Sicherheitsclip, dass der Radschützer das Vorderrad blockiert”, sagt Sarah Baukmann von SKS Germany. “Beim Bluemels Longboard wurde dies mit dem sogenannten Secu-Clip-Sicherheitssystem gelöst, das die Streben in so einem Fall automatisch entkoppelt.”
Was für den Alltag sinnvoll ist, lässt sportliche Radfahrende mitunter zusammenzucken. Ein Blech am Renner oder am Crossrad? Auf keinen Fall! Doch mit einem trockenen Hinterteil macht auch Sport definitiv mehr Spaß. Hier eignet sich z. B. der “Speedrocker” (49,99 Euro) von SKS Germany, der speziell für solche Räder entwickelt wurde. Das Halterungssystem erlaubt eine flexible Montage bei Gravel-Bikes und Cyclocrossern mit einer Reifenbreite von 32 bis 42 Millimetern. Um Hintermänner und -frauen bei Gruppenausfahrten zu schützen, eignet sich die “Speedrocker Extension” (9,99 Euro) aus Kunststoff. Sie wird einfach am Speedrocker befestigt und verlängert den Radschützer damit um 170 Millimeter – damit schlägt sie dem Schlamm ein echtes Schnippchen.
Bikepacker haben es übrigens doppelt gut. Ihre Taschen fassen nicht nur die Ausrüstung, sondern erfüllen auch gleichzeitig eine gewisse Schutzblechfunktion. Eine große Satteltasche (z. B. “Seat Pack” von Ortlieb, ab 129,99 Euro) etwa ist komplett wasserdicht und hält, fest mit Klettverschlüssen an Sattel und Sattelstütze angebracht, Nässe und Schmutz vom Rücken fern. “Die kleinere Variante der Tasche braucht für die Anbringung am Rad keinen Platz, lediglich sechs Zentimeter freie Sattelstütze, um die Klettverschlüsse sicher zu befestigen”, erläutert Peter Wöstmann von Ortlieb. Dadurch eignet sich die Tasche auch für Räder mit kleinen Rahmen, mit verstellbaren Sattelstützen oder für Fullys.
Quick, aber nicht dirty
An Mountainbikes finden sogenannte Mudguards Verwendung: Minimale Schutzbleche, die die gröbste Verschmutzung verhindern, aber immer noch viel Platz für dreckige Reifen lassen. “Das “Flap Guard” von SKS Germany (9,99 Euro) wird mit Kabelbindern vorne an der Gabel montiert. Hinten passt das “S-Guard” (7,99 Euro) dank einer speziellen Befestigungsvorrichtung unter nahezu jeden Sattel”, so Baukmann weiter. Die angeclippten Schützer bieten eine rudimentäre Schutzwirkung, sind etwas breiter, lassen sich rasch auf verschiedene Bikes klemmen und können nach matschigen Geländefahrten schnell und ohne viel Aufwand abgenommen sowie gereinigt werden.
Wer sich an das saubere Fahrgefühl gewöhnt hat und ab und zu im Dunkeln unterwegs ist, kann sich für einen hinteren Mudguard mit integriertem Rücklicht entscheiden. Das “Nightblade” (39,99 Euro) hat ein Rücklicht mit herausnehmbarem Akku, der sich per USB aufladen lässt. Das Modell ist für Mountainbikes mit einer Bereifung von 26, 27,5 und 29 Zoll geeignet und wird mit sogenannten Powerstraps an der Sattelstütze befestigt.
Was für ein Lappen!
Nicht immer passen das vorhandene Rücklicht und Kabel an das neue Schutzblech. Wer auf Friemel-Arbeit lieber verzichtet, rüstet einfach seinen bestehenden Radschützer nach. Zum Beispiel mit dem “Toetector” (8 Euro) von Ass Savers, der am Vorderrad die Schuhe trocken hält und dem “Brotector” (9 Euro), der Mitfahrer vor Spritzwasser vom Hinterrad schützt. Beide werden ans Schutzblech geschraubt. Pfiffiges Plus: das reflektierende Muster.
Ebenfalls für den vollständigen Schutz an Rädern, die bereits mit einem Schutzblech ausgestattet sind, hat Fahrer Berlin die Schutzblechverlängerung “Latz” entwickelt. Der Spritzschutz aus wetterfester Lkw-Plane ist in verschiedenen Farben und Schutzblechbreiten lieferbar (z. B. “Latz Race”, ab 30 Millimeter, 9,65 Euro). Speziell für E-Bikes haben die Berliner den “Latz E-Bike” optimiert – er passt an Bleche mit bis zu 65 Millimetern Breite und das verstärkte Material ist ideal für Fahrten bei höherer Geschwindigkeit. Nicht zuletzt macht der dezente Spoiler auch optisch eine gute Figur. Für Räder, die einen Kinderanhänger ziehen, gibt es den “Latz XL” (12,57 Euro), der das Hinterradschutzblech fast bis zum Boden verlängert, sodass der Nachwuchs ohne Spritzwasser-Spuren Kita und Co. erreicht.
Das beste Schutzblech nutzt übrigens nichts, wenn es falsch angebracht ist. Deshalb gilt: Bei der Montage darauf achten, dass zwischen Schutzblech und Reifen ein Abstand von zehn Millimetern besteht. Ist der Abstand geringer, kann das Blech in Kurven schleifen, außerdem setzt sich in einem kleinen Zwischenraum schneller Dreck fest, der das Rad behindern kann. Ein zu großer Abstand wiederum läuft der ursprünglichen Funktion der Schutzbleche zuwider – Dreck und Wasser finden ihren Weg auf Schuhe und Hosenbeine. Nicht zuletzt ist es natürlich wichtig, das zur Reifengröße passende Schutzblech zu wählen. Es sollte zudem immer einige Millimeter breiter als der Reifen sein und sorgfältig in der Mitte ausgerichtet werden. So kommt jeder trocken und ohne Schleifgeräusche ans Ziel.
Der pressedienst-fahrrad hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem guten Fahrrad und dessen Anwendung mehr Öffentlichkeit zu verschaffen. Denn wir sind der Meinung, dass Radfahren nicht nur Spaß macht und fit hält, sondern noch mehr ist: Radfahren ist aktive, lustvolle Mobilität für Körper und Geist. Kurz: Radfahren ist Lebensqualität, Radfahren ist clever und Radfahren macht Lust auf mehr…
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