Schnabelkürzen bei Legehennen wird praktisch bundesweit abgeschafft – Auswirkungen auf andere Länder – 65 Mio. Hennen betroffen

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Nachdem Niedersachsens Landwirtschaftsminister Meyer das Schnabelkürzen per Erlass zum 31.12.2016 verboten hat, steht durch einen Beschluss von KAT jetzt fest, dass dieses Verbot für alle Betriebe gelten wird, die Eier an deutsche Supermarktketten verkaufen. Betroffen sind 65 Mio. Hennen. Dies ist ein großer Erfolg für die Kampagne der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt.

Die Haltungsbedingungen für Legehennen sind bislang so schlecht, dass die Hennen Verhaltensstörungen entwickeln und sich gegenseitig verletzen und töten würden, wenn man ihnen nicht als Küken die Schnabelspitzen entfernen würde.
Da diese Prozedur äußerst schmerzhaft ist und auch nicht die Ursache des Problems angeht, setzt sich die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt seit 2010 für ein Ende dieser Amputationen unter gleichzeitiger Verbesserung der Haltungsbedingungen ein. Letzteres kann die Amputationen unnötig machen.

Die Forderung fand auch bei der Politik gehör. So wurde der Ausstieg aus dem Schnabelkürzen zunächst mit in den niedersächsischen Tierschutzplan aufgenommen. Landwirtschaftsminister Meyer hat kürzlich per Erlass festgelegt, dass das Schnabelkürzen in Niedersachsen bis Ende 2016 auslaufen wird.
Das Verbot in Niedersachsen wurde schon vor der Herausgabe des Erlasses angekündigt. Deshalb hat sich die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt Anfang des Jahres an alle großen Supermarktketten gewendet und sich dafür stark gemacht, das niedersächsische Verbot auf alle Hennenhalter im In- und Ausland auszuweiten, die Eier an deutsche Supermärkte liefern. Die Supermärkte können dies von ihren Lieferanten einfordern. Koordinieren lassen sich solche Schritte am besten über den Verein für kontrollierte alternative Tierhaltung (KAT). Die Supermarktketten fordern schon jetzt von ihren Lieferanten, KAT-zertifiziert zu sein, weshalb sich auch fast alle Halter am System beteiligen. KAT kann Anforderungen festlegen, die über die gesetzlichen Mindeststandards hinausgehen. Als Ergänzung zu den Gesprächen mit den Supermarktketten hat die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt deshalb den KAT-Vorstand im Rahmen eines Online-Appells aufgefordert, das niedersächsische Schnabelkürzverbot für alle Halter im System zu übernehmen.

Der KAT-Vorstand ist dieser Forderung jetzt nachgekommen. „Dieser Beschluss bedeutet das Ende des Schnabelkürzens für die meisten der 38 Millionen deutschen Legehennen sowie für rund 30 Millionen Hennen im Ausland, die für den deutschen Markt Eier legen müssen“, erläutert Mahi Klosterhalfen, geschäftsführender Vorstand der Albert Schweitzer Stiftung und schließt mit: „Jetzt müssen die Bedingungen für die Hennen deutlich besser werden, damit der Schnabelkürz-Ausstieg ein Erfolg wird. Ohne Preiserhöhungen ist der Ausstieg nicht machbar.“

Die Stiftung geht davon aus, dass die Preise um mindestens 4 Cent pro Ei steigen müssen. Die Mehrkosten entstehen u. a. durch eine bessere Aufzucht, Beschäftigungsmaterial, besseres Futter und ein intensiveres Stallmanagement.

Mehr zum Thema erfahren Sie im Positionspapier der Stiftung, das Sie auf http://albert-schweitzer-stiftung.de/kampagnen/schnabelkuerzen-beenden finden.

Bildquelle:kein externes Copyright

Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt wurde im Jahr 2000 von Rechtsanwalt Wolfgang Schindler als politisch und weltanschaulich ungebundene Tierschutzorganisation gegründet. Ihren Namen erhielt die Stiftung von Rhena Schweitzer, der Tochter Albert Schweitzers.
Die Aufgabe der Stiftung ist es, möglichst viel Leid zu lindern. Deshalb setzt sie sich vor allem für die sogenannten »Nutztiere« ein. Mit 60 Milliarden Tieren, die jedes Jahr unter meist unvorstellbaren Bedingungen kostenoptimiert gemästet und getötet werden, ist das Engagement für diese Tiere die wohl größte Tierschutz-Aufgabe, der man sich stellen kann.
Die Stiftung wirkt darauf hin, Haltungsbedingungen zu verbessern sowie die Überzüchtung (Qualzucht) der Tiere zurückzufahren. Außerdem stärkt die Stiftung die vegetarische und vegane Idee als konsequenteste Form des Tierschutzes.

Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt
Herr Pressestelle, Albert Schweitzer Stiftung
Dircksenstraße 47
10178 Berlin
030 – 400 54 68 15
presse@albert-schweitzer-stiftung.de

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