Ökologische Qualität hat ihren Preis
sup.- „Verbraucher möchten heute wissen, wie und unter welchen ökologischen, ökonomischen und sozialen Umständen Rohstoffe erzeugt werden“, sagt Peter Bleser, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Das ist ohne Zweifel ein berechtigter Anspruch, der jedoch nur sehr partiell bei den konkreten Einkaufsentscheidungen der Konsumenten zum Ausdruck kommt. Wie der BMEL-Ernährungsreport 2016 „Deutschland, wie es isst“ zeigt, dominiert nach wie vor in erster Linie der Preis die Vorlieben beim Lebensmitteleinkauf. Für 58 Prozent der Verbraucher ist es laut dem Report vor allem wichtig, dass die Produkte preiswert sind. Nur ein Drittel (33 Prozent) orientiert sich auch an bestimmten Siegeln, die z. B. Auskunft über die Nachhaltigkeit der verwendeten Rohstoffe geben.
Ein gutes Beispiel für die Kluft zwischen Anspruch und Realität ist das Konsumentenverhalten bei Schokoladenprodukten. Laut Informationen des „Forums Nachhaltiger Kakao“ achten nur acht Prozent der Verbraucher bei Schokolade darauf, ob der bei der Produktion verwendete Kakao aus nachhaltigem Anbau stammt und sind bereit, hierfür einen entsprechend angemessenen Preis zu bezahlen. Dabei liegt der Anteil an nachhaltig gewonnenem Kakao bei den in Deutschland verkauften Schokoladenwaren derzeit bereits bei rund 30 Prozent. Und bis zum Jahr 2020 wird eine Steigerung dieses Anteils auf mindestens 50 Prozent angestrebt. Um dieses Ziel zu erreichen, fördert das Forum Gemeinschaftsprojekte (PRO-PLANTEURS) zur Forcierung des Anbaus von nachhaltigem Kakao. Hinzu kommen umfangreiche Initiativen von Süßwarenherstellern, denn verantwortungsvolles Handeln beginnt bereits in den Anbauländern, z. B. durch die Verbesserung der Lebensbedingungen von Bauernfamilien in Westafrika.
Aber letztendlich bestimmt der Konsument, ob der Einklang von ökologischer, ökonomischer und sozialer Qualität an Bedeutung gewinnt. „Sie können mit ihrer Kaufentscheidung entscheidend beeinflussen, ob sich sozial und ökologisch verantwortlichere Produktionsbedingungen, die auch frei von Kinderarbeit sind, durchsetzen“, betont Thomas Silberhorn, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Welche Unternehmen aus der Süßwarenindustrie sich für Schokolade aus nachhaltigen Quellen engagieren, können Verbraucher unter www.kakaoforum.de erfahren.
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Redaktion Ilona Kruchen
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