Verzweiflung, Verlassenheit, Schlachtbank – in dem Song “Faust in der Hand” von Reinhard Mey wird die Schule zu einer Anstalt des Versagens. Dabei ist sie ein riesiges Abenteuer, ein Ort, an dem Lernen Spaß macht und neue Freundschaften geschlossen werden. Trotzdem berichten viele Eltern von stressigen Tagen vor der Einschulung. Auch unausgesprochener Erwartungsdruck beeinflusst die Schulanfänger.
Die AOK-Psychologin Ursula Kohlmann meint: “Eine Stressspirale kann dann entstehen, wenn die Kinder spüren, dass sie jetzt besonders gefordert sein werden. Schließlich wollen sie alles richtig machen und ihre Eltern nicht enttäuschen. Deren Bedenken und Ängste werden vom Nachwuchs genauestens registriert – und oft auch übernommen.” Es ist somit eher unangebracht, wenn vor allem die Großeltern die Schulzeit als “Ernst des Lebens” bezeichnen, ohne über die Wirkung nachzudenken. Die Aufregung ist ohnehin schon groß genug. “Es ist sogar entscheidend, dass sich alle Beteiligten in Gelassenheit üben und auch nicht der Anspruch besteht, dass das Kind schon vorher lesen und rechnen lernt”, meint Kohlmann. Denn das wird in der Grundschule von Grund auf beigebracht.
Freizeitstress reduzieren
Damit das Kind die ersten Schultage konzentriert und ausgeschlafen beginnen kann, sollte es in der Woche vor Schulbeginn zu festen Zeiten zu Bett gehen und morgens nicht allzu lange liegen bleiben. So gewöhnt es sich an den neuen Rhythmus. Das gilt auch für den älteren Nachwuchs, der in Kürze in die nächsthöhere Klassenstufe kommt. Die Schultasche sollte bereits einige Tage vorher gemeinsam vorbereitet werden. Zudem sollten Eltern die regelmäßigen Freizeitaktivitäten des Kindes überprüfen: Es kann sich als belastend herausstellen, wenn gleich drei oder vier Aktivitäten – von Gardetanz über Fußball bis Klavierunterricht – unter der Woche auch noch eingeplant werden müssen.
Weitere Tipps für Abc-Schützen gibt die AOK Hessen auf aok-erleben.de.
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