300 Jahre, nachdem ein Maler namens Rösler eine Skizze der Musikerfamilie Bach anfertigte, wurde diese bei Restaurierungsarbeiten in Emleben entdeckt.
Emleben/Gotha, Thüringen. Pfarrer und Verwaltung der Kilians-Kirche waren sich eigentlich einig, dass die Schränke in den verschiedenen Räumen im Dachgeschoss des Kirchenbaus wohl keine „Schätze“ mehr verbargen. Doch als im August 2017 die Ausbesserungsarbeiten an verschiedenen Stellen des Gotteshauses keinen weiteren Zeitverzug zuließen, da kam mit dem Umzug der letzten geheimnisvollen Überbleibsel aus vergangenen Jahrhunderten hinter einem Schrank auch das Bildnis eines Künstlers ans Tageslicht, das dort runde 300 Jahre unbeachtet sein Dasein fristetet. Ähnlich wie die Geldkassette von Johann Sebastian Bach über viele, viele Jahrzehnte – nämlich über 250 Jahre – unentdeckt blieb und sich erst mit ihrem Fund in unserem Jahrtausend ergab, dass das Bachsiegel genau fünf Zapfen hat und nicht, wie man so lange annahm, sieben, so kommt es hin und wieder zu spektakulären Funden im Bereich der Bach-Wissenschaft. Hier taucht ein zweites oder drittes Original des Haußmann-Ölbildes auf, dort eine Kantate und anderswo trifft man auf Eintragungen von Silberminenanteilen, die Bach besessen hat – man fand ihn als Besitzer in den Unterlagen des Silberbergbau-Unternehmens. Oder man versucht, durch die Überlieferungen von Bachschülern, mehr und tiefer in das geheimnisumwobene private Leben des Superkomponisten einzudringen.
Und auch umgekehrt passiert es: Wissenschaftler glauben, dass manche Musikstücke doch nicht von Bach sind, andere vermuten, dass Maria Barbara, Bachs erste Frau, der Komponist von manchen Werken war. Natürlich, sie war ebenfalls Musikerin, doch sicher wird man es niemals nicht wissen. Wenn nicht hin und wieder ein Sensationsfund ans Tageslicht gelangt, der dann alles klärt, wie zum Beispiel diese Skizze im August 2017 in der Kilians-Kirche in Emleben.
Natürlich muss nun zunächst erst einmal aufwendig die Authentizität des Werkes geklärt werden. Es handelt sich ganz offensichtlich um eine Bleistiftzeichnung, die schon fast modern anmutet. Bisher und bis heute gab es kein Bild, auf dem mehr als eine Person der berühmtesten Musikerfamilie der Welt abgebildet war, denn das traumhafte Werk der Bachischen Familie auf dem Gemälde „Morgenandacht“ von Toby E. Rosenthal ist ja erst lange Zeit nach Bachs Tod entstanden.
Ganz offensichtlich vor der Orgel in Arnstadt sind 6 Bachs dieser berühmtesten Musikerfamilie der Erde – mit runden 200 Musikern – portraitiert: Zunächst sitzt links der Vater Johann Ambrosius, Stadtpfeifer in Eisenach ganz vorne. Neben ihm sitzt Johann Sebastian Bach und im Hintergrund sieht man schließlich drei von Johann Sebastians Söhnen, die Enkel von Johann Ambrosius.
Auf dem Bild fehlen allerdings zwei von Bachs musikalischen Söhnen. Das ist zunächst Sohn Bernhard Bach, der im Gegensatz zu den anderen vier Bach-Söhnen musikalisch war, aber nicht berühmt wurde, geschweige denn berühmter als Vater Johann Sebastian. Und es fehlt auch der älteste Sohn, der in Weimar geboren war und der heute als einer der ersten Musiker gilt, die sich als Selbständige im Musikgeschäft versuchten: Wilhelm Friedemann Bach, heute kurz WFB unter Bach-Fans. Mit dabei und damit auch portraitiert ist allerdings ein Cousin der Familie, der wohl an diesem Tag die Bachs rund um Johann Ambrosius und Sohn Johann Sebastian besucht hatte. Man nimmt heute an, dass genau dieses Bild und dieser Anlass dazu führten, dass noch immer der Mann mit Hut und Pelz und Handschuh als vierter Bachsohn „identifiziert“ wird. Wie sich das zusammenreimte, kann allerdings heute kaum noch nachvollzogen werden. Doch auf diese Weise ging der Mann mit Hut, Pelz und Handschuh über 2 Jahrhunderte schließlich als Versager, als „schwarzes Schaf“ und ältester Bach-Sohn in die Bach-Geschichte ein. Obwohl er es nachweislich niemals war. Im Bild handelt es sich um den sogenannten Halleschen Bach oder auch den Clavier-Bach, nämlich um Johann Christian Bach.
Das gefundene Bild im Besitz der St. Bonifatius-Kirche in Emleben: Die Gemeinde und die Kirchenverwaltung überlegen nun, ob man das Bild als Leihgabe ins Bachhaus nach Eisenach gibt, oder alternativ dem Bach-Archiv in der Bachstadt Leipzig überlässt. Auch im nahen Wechmar – im Bach-Stammhaus – wäre ein würdevoller Platz, dort allerdings könnten nicht so viele Bach-Begeisterte das ungewöhnliche Bild in Zukunft sehen.
Mehr zum Bach-Sohn Wilhelm Friedemann Bach, der ganz offensichtlich anders aussah als der Bach-Cousin auf dem modern anmutenden Gruppenbild, kann man auf dem internationalen Bach-Portal „Bach über Bach“ erkunden. Allerdings sind die FAQ ab Nr. 101, die viele, viele Fragen zu Bach und seiner Musikerfamilie beantworten – aus Platzgründen – auf die Schwester-Homepage „Johann Sebastian Bach für Kinder“ umgezogen. Dort ist es die FAQ 116 und dort kann man den aktuellen Stand zur Thematik Wilhelm Friedemann Bach bis ins kleinste Detail erkunden. Für Bach-Fans in der ganzen Welt gibt die analoge Information auf dem englischen Pendent.
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