Sexualität und geistige Behinderung: Vom Tabu zur Normalität?

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Sexualität und geistige Behinderung: Vom Tabu zur Normalität?

Sexualität bei Menschen mit Behinderung stellt nach wie vor ein Tabuthema dar. Doch die Sexualität ist auch für geistig behinderte Menschen ein selbstverständliches Grundbedürfnis und Grundrecht. Astrid Niehues befasst sich in Ihrer neuen Publikation „Sexualität und geistige Behinderung?“ mit der Frage, was Sexualität für die menschliche Entwicklung bedeutet. Das Buch ist im August bei Studylab im GRIN Verlag erschienen.

Auch wenn der pädagogische Diskurs die Theorie unterstützt, dass die explizite Selbstbestimmung im Lebensbereich der Sexualität für Menschen mit geistigen Behinderungen gefordert ist: Die Anwendung in der Praxis ist oft unzureichend. In „Sexualität und geistige Behinderung? Selbstbestimmung und sexualpädagogische Intervention im Wohnheim“ untersucht Niehues auf der Basis theoretischer Untersuchungen die praktische Umsetzung in betreuten Wohnanlagen. Ziel ist es, sexualpädagogische Leitlinien für das Handeln im Wohnheim zu erstellen, um das Ausleben einer selbstbestimmten Sexualität für die Bewohner zu ermöglichen und zu unterstützen.

Empowerment durch Normalisierung der Sexualität

Die Sexualität ist, ebenso wie die psychische Disposition, Teil eines jeden Menschen. Ihr Ausleben ist Menschen mit sogenannten geistigen Behinderungen jedoch überwiegend verwehrt. Diese Barriere muss durchbrochen werden, um eine gesunde Entwicklung der Persönlichkeit zu gewährleisten. Besonders auf institutioneller und subjektorientierter Ebene werden diese notwendigen Empowerment-Prozesse vernachlässigt. Nur durch adäquate Sexualbegleitung – die nicht nur eine theoretische Sexualerziehung, sondern auch Lern- und Experimentierräume für praktische Erfahrungen umfasst – kann Sexualität bei geistig behinderten Menschen ermöglicht und normalisiert werden.

Richtlinien für das sexualpädagogische Handeln der Mitarbeiter sind absolut notwendig, damit ein angemessener Umgang mit der Sexualität von Menschen mit einer geistigen Behinderung im Wohnheim gewährleistet werden kann. Dass dies keine Utopie ist, beweist ein Blick auf das „Community Living“ in Schweden. Nach einer umfangreichen Analyse bietet Niehues in „Sexualität und geistige Behinderung?“ Ansätze, wie die lange überfällige Übertragung der sexualpädagogischen Theorie in die Praxis und in den Heimalltag erleichtert werden kann.

Das Buch ist im August 2016 im GRIN Verlag erschienen (ISBN: 978-3-946458-83-8).

Direktlink zur Veröffentlichung: http://www.grin.com/de/e-book/320259/

Kostenlose Rezensionsexemplare sind direkt über den Verlag unter presse@grin.com zu beziehen.

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