(Mynewsdesk) München – Der polnische Film “Kommunion” ist mit dem SOS-Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet worden. Der Regisseurin Anna Zamecka gelang ein großartiger Film über ein 14-jähriges Mädchen, dessen Familie auseinanderzubrechen droht“, befand die Jury. Der Preis wurde im Rahmen des 32. Internationalen Dokumentarfilmfestival München (DOK.fest) am 13. Mai verliehen. Ziel des SOS-Preises ist es, den Blick von Filmemachern und der Öffentlichkeit stärker auf das kulturelle Umfeld zu lenken, in dem Kinder aufwachsen.
„Ich fühle mich sehr geehrt, dass die SOS-Kinderdörfer diesen Film ausgezeichnet haben. Ich hoffe immer, dass es mir gelingt mit meinen Filmen die Welt etwas zu verändern. Es gelingt mir wahrscheinlich nur selten. Eine Organisation wie SOS schafft es dagegen seit Jahrzehnten das Leben von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Deswegen ist es mir eine besondere Ehre, diesen Preis zu erhalten“, sagt Filmemacherin Anna Zamecka, nachdem sie mit dem Dokumentarfilmpreis der SOS-Kinderdörfer weltweit empfangen hat. .
In „Kommunion“ (Komunia) begleitet die polnische Filmemacherin die 14-jährige Ola, deren Familie auseinander zu brechen scheint. Olas Mutter ist mit einem anderen Mann zusammen gezogen und ihr Vater kümmert sich kaum um sie und ihren autistischen Bruder Nikodem. Ola will die Zügel selbst in die Hand nehmen und versucht mit allen Kräften die zerrüttete Familie wieder zusammenzuführen und ihren Bruder erfolgreich auf die Erstkommunion vorzubereiten. „Eine der größten Herausforderungen von Kommunion war es, das Vertrauen der Protagonisten zu gewinnen. Es hat etwas gedauert. Aber am Schluss waren wir wie eine Familie“, erinnert sich Zamecka.
„Anna Zameckas Film lebt von der Nähe und Zuneigung zu der Protagonistin und skizziert auch das mögliche Scheitern des Mädchens“, befand die Jury, unter anderem bestehend aus Prof. Dr. Heribert Prantl (Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung), Hans Demmel (Geschäftsführer n-tv und VPRT-Verbandschef), Jutta Krug (WDR) und Doris Hepp (ZDF).
„Dieser Film ist ein wunderbares Beispiel für die vielen Kinder in dieser Welt, die aufgrund der gesellschaftlichen und familiären Zwänge zwischen Schattendasein und Parentifizierung zermürbt werden und dennoch die Kraft besitzen, ihre Familie zumindest teilweise zusammenzuhalten“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der SOS-Kinderdörfer, Dr. Wilfried Vyslozil. „Es ist ein dringender Appell, nie aufzuhören, Kindern auf ihrem Lebensweg zur Seite zu stehen.“
Der Dokumentarfilmpreis der SOS-Kinderdörfer weltweit (München) wurde zum vierten Mal verliehen. Er ist mit 3000 Euro dotiert und wird von B.O.A. Videofilmkunst, München, gestiftet. „Kommunion“ läuft seit dem 4. Mai in den deutschen Kinos.
Hörfunk: Ein Interview mit der Preisträgerin Anna Zamecka können Radiosender als sendefertiges Audio auf der Website von Medienkontor unter www.medienkontor-audio.de/beitraege/sos-kinderdoerfer herunterladen.
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Die SOS-Kinderdörfer sind eine unabhängige soziale Organisation, die 1949 von Hermann Gmeiner ins Leben gerufen wurde. Seine Idee: Jedes verlassene, Not leidende Kind sollte wieder eine Mutter, Geschwister, ein Haus und ein Dorf haben, in dem es wie andere Kinder in Geborgenheit heranwachsen kann. Aus diesen vier Prinzipien ist eine global agierende Organisation entstanden, die sich hauptsächlich aus privaten Spenden finanziert. Sie ist heute mit mehr als 560 Kinderdörfern und rund 1.900 weiteren SOS-Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Ausbildungs- und Sozialzentren, Krankenstationen, Nothilfeprojekte und der SOS-Familienhilfe in 134 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen die SOS-Kinderdörfer etwa 1,5 Millionen Kinder und deren Angehörige.
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