Deutscher Olympischer Sportärztekongress Hamburg
Nach einer OP des vorderen Kreuzbandes am Knie kehren viele nicht mehr zu ihrem Sport zurück. Sportmediziner erforschen, woran das liegt. Auf dem Deutschen Olympischen Sportärztekongress stellt Kristin Kalo von der Abteilung Sportmedizin der Goethe-Universität Frankfurt neue interessante Untersuchungen vor.
Um die normale Funktion des Knies nach einem operativ versorgten Riss des vorderen Kreuzbandes zu untersuchen, muss das Aufrechterhalten der Maximalkraft gemessen werden. Dazu wird die sogenannte Kraft-Peak-Variabilität bestimmt. Der Sportler wird in einem Kraftmessgerät mit einem Kniewinkel von 60 Grad fixiert. Dann muss mit dem Unterschenkel gegen ein Polster als festen Widerstand gedrückt werden. “Die Kraftkurve soll 10 Sekunden aufrechterhalten werden. Die kleinen Schwankungen in der Kurve, das ist die Variabilität”, erklärt Kalo.
In verschiedenen Studien überprüfen die Forscher, ob das Knie wieder richtig gesund ist, auch in seiner Funktion. Und obwohl viele Patienten vom Arzt nach einem Jahr wieder als fit für ihren Sport erklärt werden, trauen sie sich selbst das nicht mehr zu. Wer vorher Fußball gespielt hat geht zum Beispiel dann oft nur noch leicht joggen. Ein häufiger Grund dafür ist ein Instabilitätsgefühl.
Die Crux mit dem Kniestrecker
Kristin Kalo: “Diese Instabilität wird oft von der umliegenden Muskulatur, wie z.B. dem Kniestrecker, hervorgerufen. Dieser hat dann noch nicht seine volle Funktion wiedererlangt. Der Einfluss muskulärer Ermüdung ist ein entscheidender Faktor”. Wichtig sei eine angepasste Therapie. Häufig muss dabei die Seitendysbalance wegtrainiert werden. Maximalkraft, Kraftausdauer und neuromuskuläre Funktionen müssen trainiert werden. Die volle Funktion des Knies wiederzuerlangen ist deshalb so wichtig, weil sonst eine hohe Gefahr besteht, dass das Kreuzband erneut reißt.
Kalo und ihre Kollegen führen jetzt Studien mit ganz neuen Kriterien durch. So absolvieren Freizeit- und Leistungssportler, die am vorderen Kreuzband operiert wurden, unter anderem Sprung- und Landungs-Aufgaben, bei denen die Stabilität des Knies gemessen wird. Hieraus können später neue Therapie-Optionen abgeleitet werden.
Der Deutsche Olympische Sportärztekongress wird von der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin und der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention vom 24. bis 26. Mai an der Universität Hamburg veranstaltet.
Mehr Spannendes aus der Sportmedizin
Die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) ist der weltweit zweitgrößte Zusammenschluss von Sportorthopäden und Sporttraumatologen. In der trinationalen Gesellschaft sind rund1300 führende Sportärzte im Bereich Orthopädie und Traumatologie aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen geschlossen. Neben der Sicherstellung der kompetenten Versorgung sportverletzter Patienten setzt die GOTS qualitative Standards für deren Behandlung. Ziel ist es, das Verständnis von sportlicher Belastung und Verletzungen zu verbessern, um die muskuloskelettale Funktion und Lebensqualität zu erhalten. Der Wissenstransfer findet auf dem jährlich stattfindenden internationalen GOTS-Kongress statt. Die GOTS hat durch die Mitgliedschaft von Verbands- und Olympia-Ärzten einen intensiven Bezug zur Hochleistungsmedizin.
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