Antworten auf dem Deutschen Olympischen Sportärztekongress
Während es früher nach einem Herzinfarkt hieß: ab ins Bett – und Ruhe, heißt es heute, je früher aufs Fahrradergometer, desto besser. Schnell wieder zur Bewegung zu kommen, ist lebenswichtig – da sind sich Wissenschaftler einig. Einer von ihnen ist Biologe Dr. Volker Adams, Laborleiter am Institut für Experimentelle Kardiologie im Herzzentrum der TU Dresden. Auf dem ersten Deutschen Olympischen Sportärztekongress vom 24. bis 26. Mai in Hamburg referiert er darüber, wie intensiv das Bewegungsprogramm von Herz-Kreislauf-Patienten aussehen darf und sollte.
“Im Sport leistet unser Blut-Gefäßsystem von den Kapillaren (haarfeinen Äderchen) bis zur Aorta (Hauptschlagader) eine entscheidende Rolle”, sagt Adams. “Sobald wir uns mehr bewegen, pumpt das Herz intensiver, der Blutfluss erhöht sich. Sogenannte Endothel-Zellen (Zellen der inneren Blutgefäß-Wand) “merken´ das, senden ein Signal und es wird mehr Stickstoffmonoxid gebildet. Dieses entscheidet wiederum darüber, wie intensiv unsere glatten Muskelzellen kontrahieren und entspannen können.”
Im Reha-Sport von Kranken ist dieses Wissen sehr wichtig. Bei Herz-Kreislauf-Erkrankten ist die Signalweiterleitung des Endothels nämlich gestört.
Während die Patienten nach einem Infarkt also schnell wieder zu sportlicher Bewegung finden sollen, ist jedoch die Intensität des Trainings in vielen internationalen Studien dazu noch hoch umstritten. Soll es ein High Intensity Intervall Training sein oder lieber ein leichteres Ausdauertraining? Adams: “Die Patienten sollen etwas tun, egal auf welchem sportlichen Niveau. Fest steht, ein moderates Training verbessert die Belastungsfähigkeit und steigert die Lebensqualität. Auch sind diese Patienten seltener wegen ihrer Beschwerden im Krankenhaus zu finden.”
Unklar ist den Forschern noch, ob durch dieses Training auch die Lebenszeit verlängert wird. Viele Betroffene freuen sich jedoch schon, wenn sie wieder ohne extrem aus der Puste zu kommen zwei Treppen steigen und zum nächsten Supermarkt laufen können.
Der Deutsche Olympische Sportärztekongress wird von der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin und der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention veranstaltet.
Die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) ist der weltweit zweitgrößte Zusammenschluss von Sportorthopäden und Sporttraumatologen. In der trinationalen Gesellschaft sind rund1300 führende Sportärzte im Bereich Orthopädie und Traumatologie aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen geschlossen. Neben der Sicherstellung der kompetenten Versorgung sportverletzter Patienten setzt die GOTS qualitative Standards für deren Behandlung. Ziel ist es, das Verständnis von sportlicher Belastung und Verletzungen zu verbessern, um die muskuloskelettale Funktion und Lebensqualität zu erhalten. Der Wissenstransfer findet auf dem jährlich stattfindenden internationalen GOTS-Kongress statt. Die GOTS hat durch die Mitgliedschaft von Verbands- und Olympia-Ärzten einen intensiven Bezug zur Hochleistungsmedizin.
Firmenkontakt
Gesellschaft für orthopädisch-traumatologische Sportmedizin
Kathrin Reisinger
Breite Straße 10
07749 Jena
01776005555
kongress-presse@gots.org
http://www.gots-kongress.org
Pressekontakt
GOTS
Kathrin Reisinger
Breite Straße 10
07749 Jena
01776005555
kongress-presse@gots.org
http://www.gots.org