,Jackson Hole’ als Ort für grundlegender, geldpolitischer Entscheidungen! – Inflation auf Mehrjahreshoch! Am 27. August eröffnete FED-Chef Jerome Powell das Treffen der führenden US-Notenbanker.
Dieses Symposium ist eine Bühne für grundlegende, geldpolitische Ankündigungen. Letztes Jahr wurde von Powell hier der Strategiewechsel hin zum Inflationsziel der “durchschnittlich zwei Prozent” verkündet. Dieses sogenannte ,symmetrische Inflationsziel’ ist die implizite Aussage der US-Notenbank, dass sie eine ,gewisse’ Inflation in Kauf nimmt, wenn es dadurch gelingt, negative wirtschaftliche Entwicklungen (wie eine Rezession oder Arbeitslosigkeit) nicht entstehen zu lassen. Auch wird eine Abweichung nach oben eher toleriert als eine nach unten! Eine Deflation – im schlimmsten Falle verbunden mit einer wirtschaftlichen Kontraktion (oder sogar wie in den 1930-er Jahren in den USA eine Grosse Depression) – ist also der große Albtraum der Notenbanker!’, stellt Autark-Vorstand und Finanzexperte Stefan Kühn fest.
Angesichts der stark gestiegenen US-Inflation wurde allseits ein langsamer Ausstieg aus den monatlichen Anleihenkäufen erwartet (diese belaufen sich auf USD 80 Mia. an US-Schatzanleihen und USD 40 Mia. an staatlich garantierten Pfandbriefen. Und dass pro Monat, wohlgemerkt! Die Bilanz der FED liegt mittlerweile bei USD 8 Bio. … diejenige der EZB sogar bei EUR 9 Bio.! … Tendenz weiter steigend!)!’, erklärt Stefan Kühn, Vorstand der Autark AG und der Musical and More Group AG, Duisburg.
Und Massnahmen sind nun wirklich gefragt, ist doch das von der FED bevorzugte Inflationsmass, der sogenannte Kernpreisindex für die privaten Konsumausgaben (PCE) in den letzten 12 Monaten bis Juli 2021 auf ein Niveau gestiegen, das seit 30 Jahren nicht mehr erreicht wurde. Im Jahresverlauf stieg er um 3,6% – nach Bereinigung um volatile Elemente wie Nahrungsmittel und Energiepreise! Dies nach einem Anstieg von 3,5% im Mai und 3,1% im April. Es ist also kein, Ausrutscher’, sondern könnte der Beginn eines Trends markieren!
Powell signalisierte, dass die Zeit für die FED reif ist, einen Teil ihrer geldpolitischen Unterstützung auslaufen zu lassen. Powells Äußerungen werden von Investoren und Analysten sehr genau beobachtet, um Hinweise über den geplanten Umfang und das Tempo der Fed für die Reduzierung ihrer Wertpapierkäufe zu erhalten. Die Finanzmärkte haben sich mittlerweile so an diesen Liquiditätszustrom gewöhnt, dass ein Versiegen mit Sorge betrachtet wird!’, konstatiert Finanzexperte Stefan Kühn von der Autark AG, Duisburg.
Es war auch bereits bekannt, dass an die US-Notenbank im Juli über eine Reduzierung der Wertpapierkäufe vor Ende 2021 diskutiert wurde. Diese volle Transparenz hilft also auch böse Überraschungen zu vermeiden und bereitet die Finanzmärkte langsam aufkommende Entscheide vor!
Powell räumte in seiner Rede am Freitag aber auch die Herausforderungen ein, die die Pandemie immer noch mit sich bringt. … und lässt sich damit eine Hintertüre offen! So sagte er:, Wir werden eingehende Daten und die sich daraus entwickelnden Risiken sorgfältig bewerten. Auch nach unseren Wertpapierkäufen und unseren erhöhten Beständen an längerfristigen Wertpapieren werden wir weiterhin akkommodierende Finanzbedingungen unterstützen.’ Das ist die große Beruhigung für die Finanzmärkte und genau das, was sie erhofft hatten: wenn der ,Entzug’ zu heftig wird, nimmt die FED wieder die Liquiditätsspritze hervor! Die Finanzmärkte reagierten denn auch mit Erleichterung!’, stellt Stefan Kühn, Vorstand der Musical and More Group AG, Duisburg fest.
Das ,Tapering’ wird Realität!
– Was ist ein ,Tapering’ überhaupt?
,Der Prozess der schrittweisen Rückführung der Anleihenkäufe wird ,Tapering’ genannt. Dies ist ein Begriff, der auch in der Medizin verwendet wird und den Prozess beschreibt, wenn ein Patient von einem starken Medikament entwöhnt wird. Ein vielsagender Begriff, der das gegenwärtige Dilemma der Notenbanken treffend beschreibt!
Während die Zentralbank bei einem ,quantitative easing’ Anleihen kauft und damit Zentralbankgeld in den Markt gibt, ist das Tapering das Gegenteil davon: die Notenbank verkauft Anleihen und nimmt Zentralbankgeld aus dem Markt. Zwischen diesen Polen liegen nun Variationen: wenn die FED z.B. weniger neues Geld in den Markt pumpt, steigt die Geldmenge nicht so stark an. Entnimmt die FED sogar Netto-Liquidität, dann kontrahiert die Geldmenge – das Schmiermittel der Finanzmärkte wird weniger! Das sind dann die Albträume für Halter riskanter oder spekulativer Anlagen!
Frühestens zum Jahresende dürfte die Fed sachte mit dem Tapering beginnen. … wie gesagt mit der von der FED bereits zugesagten ,Rückzugsoption’!’, beschreibt Finanzexperte Stefan Kühn von Autark AG, Duisburg, diesen geldpolitischen Mechanismus.
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Stefan Kühn ist Ökonom; er befasst sich seit einigen Jahren mit den volkswirtschaftlichen Veränderungen und der Interdependenz der Märkte sowie der politischen Einflussnahme in Bezug auf Unternehmen, Gesellschaft und den Geldmarkt. Er vertritt die These, dass es sich bei makroökonomischen keynesianischen und neu-keynesianischen Modellen meistens um vollständig interdependente ökonomische Systeme handelt, die nicht rekursiv, sondern nur simultan gelöst werden können. Dabei betrachtet er nicht allein rein wissenschaftliche Methoden, sondern bezieht seine Erkenntnisse aus seiner langjährigen Tätigkeit als Unternehmer und Consultant des Managements überwiegend börsennotierter Unternehmen.
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