Studie zeigt Trends beim Auslandsjahr

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Schüleraustausch & Covid-19 | Bundesländervergleich | Gender-Gap | Die Austauschbranche

Studie zeigt Trends beim Auslandsjahr

Bonn, 01.03.2022. Corona hat die Welt und unser aller Leben verändert. Diverse Einschränkungen hatten verschiedene Auswirkungen auf die unterschiedlichsten Bereiche. Stark betroffen war auch die Austauschbranche. Was bedeuten die Veränderungen für den interkulturellen Austausch? „Jugendliche, die mit dem Gedanken spielen, sich während oder nach der Schulzeit ihren Traum von einem Auslandsaufenthalt zu erfüllen, sollten sich durch die Pandemie nicht von ihren Plänen abbringen lassen“, findet Thomas Terbeck vom unabhängigen Bildungsberatungsdienst weltweiser. Ganz im Gegenteil: „Die Austauschbranche hat sich in den vergangenen zwei Jahren auf die Herausforderungen der Pandemie eingestellt und bietet weiterhin Aufenthalte in mehr als 40 Gastländer weltweit an“, so der Bildungsexperte.

Die neue weltweiser-Studie zum Schüleraustausch präsentiert erstmals Entwicklungen in mehrmonatigen Schüleraustauschprogrammen auch seit Beginn der Covid-19-Pandemie. Ausgewertet wurden Daten der Schuljahre zwischen 2018 und 2021. Die zentralen Ergebnisse der Studie im Überblick:

Anzahl der Programmteilnehmer:innen

Seit dem permanenten Rückgang der Teilnehmendenzahlen nach dem Schuljahr 2010/11, in dem bisher die historisch höchste Zahl an Programmteilnehmer:innen erhoben wurde, konnte für das Schuljahr 2018/19 eine Trendumkehr festgestellt werden. Insgesamt reisten 16.900 Jugendliche für einen mindestens dreimonatigen Schulaufenthalt ins Ausland, 300 mehr als im Jahr davor.

2019/20 bewegte sich die Teilnehmendenzahl dann auf einem ähnlich hohen Niveau, bevor in Folge der Corona-Pandemie im Schuljahr 2020/21 nur noch 5.100 Schüler:innen an einem mindestens dreimonatigen Schüleraustauschprogramm teilnahmen. Das entspricht im Vergleich zu den beiden Vorjahren einem Rückgang um rund zwei Drittel. Vor dem Hintergrund der zahlreichen Reisebeschränkungen und Quarantänevorschriften bleibt es trotzdem eine erstaunlich hohe Zahl, die die ungebrochen starke Popularität dieser Programme selbst in Pandemie-Zeiten zeigt.

Schüleraustausch während der Pandemie

Während im März 2020 viele Austauschschüler:innen ihren Auslandsaufenthalt – abhängig von dem Gastland, der Policy der gewählten Austauschorganisation und dem persönlichen Empfinden – abbrechen wollten bzw. mussten, blieben andere planmäßig bis zum Schuljahresende vor Ort. Covid-19 machte dann vor allem sehr vielen Jugendlichen einen Strich durch die Rechnung, die im Schuljahr 2020/21 Erfahrungen im Ausland sammeln wollten. Aufgrund der No-Covid-Politik in Australien und Neuseeland waren dort bis Ende 2021 gar keine Einreisen möglich.

In anderen Ländern konnten Schulaufenthalte hingegen weiterhin durchgeführt werden, zum Teil unter strengen Quarantäne-Regelungen nach der Einreise und mehr oder weniger restriktiven Hygienevorschriften und Einschränkungen während des Aufenthalts. Da es auch innerhalb der Gastländer nicht selten erhebliche regionale Unterschiede im Umgang mit Corona gab, waren die Rahmenbedingungen vor Ort und die damit zusammenhängenden Erfahrungen sehr vielschichtig. Während die einen ein quasi normales Schulleben mit vielen, auch außerschulischen Aktivitäten genießen konnten, beschränkte sich bei anderen der Aktionsradius vor allem auf die Gastfamilie.

Bundesländer-Vergleich

Die Auswertung der Schüleraustauschzahlen 2018/19 auf Bundesländerebene zeigt, dass insbesondere in Berlin und Niedersachsen deutlich mehr Jugendliche an Schüleraustauschprogrammen teilgenommen haben als im Vorjahr.

Geschlechterverhältnis

Wie in den Jahren zuvor wurde erneut ein Ungleichgewicht zwischen den Mädchen und Jungen unter den Programmteilnehmenden festgestellt: Mit rund zwei Dritteln der Jugendlichen machen Mädchen weiterhin die überwiegende Mehrheit der Austauschschüler:innen aus.

Austauschbranche

In Deutschland existieren trotz der für die Branche schwierigen Corona-Zeit weiterhin etwa 100 Austauschorganisationen und Agenturen. Während etwa zwei Drittel der Organisationen pro Jahr weniger als je 100 Jugendliche entsendeten, betreuten die fünf größten Programmanbieter jeweils über 700 Jugendliche und damit rund ein Viertel aller Austauschschüler:innen.

Infoveranstaltungen und Ratgeber

Wer sich für einen Schüleraustausch interessiert und auf der Suche nach dem passenden Programm ist, findet im Handbuch Fernweh Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Auslandsjahr. In der im Januar 2022 erschienenen 20. Auflage des Standardwerks helfen u.a. übersichtliche Preis-Leistungs-Tabellen dabei, sich für 20 Gastländer einen fundierten Überblick über den Anbietermarkt zu verschaffen.

Darüber hinaus empfiehlt es sich, auf der deutschlandweit und online stattfindenden JugendBildungsmesse JuBi die kostenfreie Beratung der Expert:innen der deutschen Austauschorganisationen in Anspruch zu nehmen. Bei der JuBi handelt es sich um die größte Spezialmesse zu Auslandsaufenthalten. Ein Schwerpunkt liegt auf den verschiedenen Programmvarianten des Schüleraustauschs, aber es werden auch alle anderen einschlägigen Programme wie Sprachreisen, Au-Pair, Work & Travel, Freiwilligenarbeit und Auslandsstudium präsentiert.

Hintergrund

Der unabhängige Bildungsberatungsdienst und Verlag weltweiser erhebt seit 2002 systematisch Daten zum Schüleraustausch und präsentiert die Ergebnisse regelmäßig im Rahmen der weltweiser-Studie – Schüleraustausch, High School, Auslandsjahr. So werden neben kurzfristigen Trends auch langjährige Entwicklungen in der Branche sichtbar.

Darüber hinaus tourt weltweiser seit 2003 jährlich mit der JugendBildungsmesse JuBi quer durch Deutschland. Die Veranstaltung findet 2022 bundesweit über 60 Mal statt und ist die größte Spezialmesse zum Thema „Bildung im Ausland“. Insgesamt über 100 renommierte Austauschorganisationen und internationale Bildungsexpert:innen informieren über Angebote wie Schüleraustausch, High School, Sprach- und Jugendreisen, Freiwilligenarbeit, Au-Pair, Work & Travel sowie Praktikum und Studium im Ausland. Flankiert werden die Vor-Ort-JuBis durch zahlreiche Online-Events.

Weitere Informationen & Literatur

– Schüleraustausch-Studie von weltweiser, Stand Februar 2022: www.weltweiser.de

– Thomas Terbeck: Handbuch Fernweh – Der Ratgeber zum Schüleraustausch. Mit übersichtlichen Preis-Leistungs-Tabellen von High-School-Programmen für 20 Gastländer. 20. Auflage, weltweiser Verlag 2022. 448 Seiten, 18.50 Euro, ISBN 978-3-935897-42-6: www.handbuchfernweh.de

– JuBi – Die JugendBildungsmesse: Die größte Spezial-Messe rund um das Thema Auslandsaufenthalte für Schülerinnen, Schüler, junge Erwachsene – und ihre Eltern: www.jugendbildungsmesse.de

weltweiser ist ein unabhängiger Bildungsberatungsdienst & Verlag. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, sachkundig über Auslandsaufenthalte und internationale Bildungsangebote wie Schüleraustausch, High-School-Aufenthalte, Sprachreisen, Au-Pair, Work & Travel, Praktika, Freiwilligendienste sowie Studium im Ausland zu informieren. Wir sind weder eine Austauschorganisation noch ein Reiseveranstalter. Auf unseren bundesweit sowie ab sofort auch virtuell stattfindenden JugendBildungsmessen ermöglichen wir angehenden Weltentdecker:innen, sich persönlich von Expert:innen der internationalen Austausch- und Bildungsbranche beraten zu lassen. Darüber hinaus veröffentlichen wir Ratgeber und eine Zeitung zu Auslandsaufenthalten, betreiben verschiedene Online-Plattformen und halten Vorträge an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen. Im Rahmen unserer Beratung bieten wir Jugendlichen Orientierung zu den unterschiedlichen Wegen ins Ausland, um für jeden einzelnen Interessenten das individuell beste Programm zu finden.
Wir sind davon überzeugt, dass langfristige Auslandsaufenthalte nicht nur akademisch von großem Nutzen sind, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung leisten können. Die Chance, eine andere Kultur zu erleben und seinen persönlichen Horizont zu erweitern, sollte man sich nicht entgehen lassen.

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