Taiwan goes Senioren-Assistenz/Plöner Modell

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Plöner Modell – ein Modell für Taiwan?

Taiwan goes Senioren-Assistenz/Plöner Modell
Logo des bundesweiten Senioren-Assistenten-Netzwerks

Eine wissenschaftliche Delegation aus Taiwan hat sich in Hamburg über die Seniorenassistenz nach Plöner Modell informiert. Das Plöner Modell ist ein 2006 mit EU Förderung in Leben gerufenes Projekt zur Bewältigung des demografischen Wandel. Seniorenassistenz nach Plöner Modell schließt die Lücke zwischen Hauswirtschaft und Pflege. Durch präventive Aktivierung können Senioren in ihrem gewohnten Umfeld bleiben und ein Heimaufenthalt verhindert werden. Initiiert wurde das Projekt von der ehemaligen Frauenbeauftragten Ute Büchmann. „Das Ziel unseres Besuches ist ein intensiver Erfahrungsaustausch mit deutschen Nichtregierungsorganisationen mit Fokus auf soziale Innovationen“, sagte Dr. Yu-Juin Wang von der Taipei Medical University zu den Beweggründen für den Besuch beim „Plöner Modell“.

PFLEGENOTSTAND IN DEUTSCHLAND ÄHNELT DER SITUATION IN TAIWAN

Dr. Wang kam in Begleitung einer 20-köpfige Delegation der Taiwan Association of Europian Studies. In Taiwan steigt die Altersentwicklung noch schneller als in Deutschland. 2060 werden in Taiwan 42 Prozent der Bevölkerung im Rentenalter sein. Für Deutschland ist ein Anteil von über 30 Prozent prognostiziert.
In Deutschland sind heute rund drei Millionen pflegebedürftig im Sinne des Sozialgesetzbuches.
Wobei sich der Begriff Pflege aufteilt auf eine körperbezogene Pflege, die von Pflege-Fachkräften zu leisten ist, und in eine soziale Betreuung – Arztbesuche, Behördenbegleitung, Freizeitgestaltung – die der Prävention und mentalen Stärkung dient und die speziell ausgebildeten Betreuungspersonen ausgeübt werden kann.
Rund 25 Prozent aller pflegebedürftigen Menschen werden stationär versorgt, während rund 75 Prozent zu Hause gepflegt oder betreut werden.
Pflege und Betreuung zu Hause entsprechen der Tradition in Taiwan. So sollen laut Schätzungen in Taiwan lediglich zwei Prozent der Pflegebedürftigen in stationären Heimen untergebracht sein. Doch stößt dieses Versorgungsmodell zunehmend auf Schwierigkeiten. Angehörige, die pflegen, sind zum Teil vom Erwerbsleben abgekoppelt. Auch das Fachkraftproblem in Taiwan ist ähnlich evident wie in Deutschland. 2016 benötigten rund 460.000 Senioren Langzeitpflege. In Taiwan werden immer häufiger Hilfskräfte aus dem Ausland – Philippinen, Indonesien – eingestellt. Das heißt, das Problem der Pflege und Altenbetreuung tritt derzeit und in Zukunft in Taiwan noch stärker auf als in Deutschland.

QULIFIZIERTE SENIORENBETREUUNG ENTLASTET ANGEHÖRIGE

Auch in Deutschland sind Pflegefachkräfte und Betreuungspersonen knapp. 1,4 Millionen Senioren werden von ihren Angehörigen gepflegt. Die Bereitschaft und das objektive Vermögen zur privaten Pflege sinken, das „Schwiegertöchter-Modell“ hat ausgedient, die privat Pflegenden stehen häufig vor der Frage, ihre berufliche Karriere opfern zu müssen.
Dabei führt die Verlagerung von Betreuungsaufgaben auf das ehrenamtliche Engagement kaum weiter. Zum einen ist der Trend zum Ehrenamt in Deutschland rückläufig, zum anderen wächst die Spreizung zwischen zunehmender Hilfsbedürftigkeit und stagnierendem Hilfsangebot so schnell, dass ein isolierter Rückgriff auf das Ehrenamt nicht ausreicht, die Lücke zu schließen.
Viele ambulant Tätige arbeiten ohne einschlägige Ausbildung und dazu noch im steuerlichen und rechtlichen Graubereich. Zwischen den staatlichen Bemühungen zur stationären Betreuung einerseits und zur ambulanten Betreuung andererseits besteht offensichtlich ein großes Ungleichgewicht.
War der deutsche Gesetzgeber sehr langsam und zögerlich, überhaupt die Notwendigkeit einer ambulanten sozialen Betreuung zu erkennen (im Kern erst ab 2015), entwickelte die Frauenbeauftragte Ute Büchmann losgelöst von der politischen Entwicklung bereits im Jahr 2006 ein Schulungskonzept für die „Senioren-Assistenz“ nach dem „Plöner Modell“, das aus Schulung, flankierender Begleitung und Netzwerkbildung besteht.
Es gab im Bereich der ambulanten sozialen Betreuung in Deutschland vor 2006 nichts Vergleichbares. Nähere Infos zum Konzept gibt es auf www.senioren-assistentin.de

GEFÖRDERTES MODELLPROJEKT STARTETE 2006 IM KREIS PLÖN

Das Modell wurde im Kreis Plön (Land Schleswig-Holstein/Deutschland) mit Hilfe europäischer Gelder entwickelt und seitdem ständig an die Bedürfnisse der zu Hause wohnenden Senioren angeglichen. Wurde zunächst nur in der Nähe von Kiel ausgebildet, erweiterten sich die Standorte später auf Hamburg, Berlin, Leverkusen/Kempen (NRW) und Nürnberg.
Heute ist die Nachfrage für qualifizierte Senioren-Assistenz bereits größer als das Angebot.

90 PROZENT DER SENIOREN WOLLEN ZU HAUSE WOHNEN BLEIBEN

90 Prozent der Älteren in Deutschland wollen nicht stationär untergebracht werden. Ähnlich ist die Situation in Taiwan.
Die Senioren-Assistenz Plöner Modell setzte ihren Schwerpunkt von Anfang an auf die ambulante soziale Betreuung in häuslicher Umgebung. Mit der demografischen Entwicklung wuchs das Kostenbewusstsein. Die häusliche Betreuung wird als weniger kostenaufwändig angesehen als die stationäre Unterbringung. Somit werden neben den öffentlichen Kassen besonders die Privatbudgets der Betroffenen entlastet.
NUTZEN DER SENIOREN-ASSISTENZ
Deutschland arbeitet bei der ambulanten Betreuung an einer riesigen Baustelle. Die bisherigen politischen Anstrengungen sind zu zaghaft, finanziell völlig unterdimensioniert, zu kompliziert und mit der teilweise erfolgten Verlagerung auf Länderebene (Föderalismus) zu uneinheitlich und widersprüchlich.
Die „Senioren-Assistenz“ nach dem „Plöner Modell“ tritt unter den einschränkenden Vorgaben wirtschaftlicher und gesetzlicher Rahmenbedingungen der Unterversorgung der Älteren entgegen und erfasst gleichzeitig die spezielle Arbeitsmarkt-Konstellation: Prekäre und zeitlich eng regulierte Arbeitsverhältnisse sollen vermieden werden, indem Senioren-Assistenten als selbständig tätige Dienstleister ausgebildet werden.
„Das Plöner Modells ist innovativ“ sagte Dr. Yu-Juin Wang. Sie gab sich am Ende des mehrstündigen Besuches zuversichtlich: „Mit innovativen Konzepten wie dem Plöner Modell kann der demografische Wandel auch bei uns bewältigt werden.“
Am Ende waren Gäste und Gastgeber inspiriert und verabredeten, den Austausch fortzuführen und weiter voneinander zu lernen.

Büchmann Seminare KG bildet seit 2006 ambulant tätige Seniorenbetreuer aus. Rund 1200 Frauen und Männer wurden bis heute durch das Unternehmen qualifiziert. Die Ausbildung in der Senioren-Assistenz/Plöner Modell wird heute im Raum Kiel, in Hamburg, Berlin, Leverkusen und Nürnberg angeboten. Ein zweiter Standort in NRW ist für 2019 geplant.

Kontakt
Büchmann Seminare KG
Ute Büchmann
Lise-Meitner-Str. 1-7
24223 Schwentinental
04307 900-340
info@senioren-assistentin.de
https://www.senioren-assistentin.de

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Author: pr-gateway

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