Technologie wird auch weiterhin Unternehmen und Branchen nachhaltig beeinflussen

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Technologie wird auch weiterhin Unternehmen und Branchen nachhaltig beeinflussen
Stibo Systems spricht über die Technologietrends 2017 (Bildquelle: Stibo Systems)

2016 wird als das Jahr in die Geschichte eingehen, in dem der Begriff digitale Transformation und die mit ihr einhergehenden Umwälzungen (mehr oder weniger schmerzlich) in unser aller Bewusstsein gedrungen sind. So dürfte es mittlerweile kaum noch ein Unternehmen geben, das sich nicht darüber im Klaren ist, dass es sehr schnell dasselbe Schicksal erleiden kann wie Nokia, Blockbuster und Kodak, wenn es sich nicht den digitalen Technologien öffnet. Und auch 2017 wird der “Uber-Effekt” auf nahezu alle Unternehmen und Branchen durchschlagen. So könnte das aktuelle, technologiebasierte Amazon Projekt Amazon Go, das Kunden die Möglichkeit bieten soll, das Geschäft einfach mit ihren Einkäufen zu verlassen, wobei diese automatisch erfasst und bezahlt werden, der erste Schritt zu einer epochalen Umwälzung im Lebensmittelhandel sein. Allerdings lässt sich diese Technologie bislang nur in Läden nutzen, die der Kunde regelmäßig aufsucht (z. B. im Supermarkt), da er zunächst eine entsprechende App herunterladen muss. Es hat sich in diesem Jahr aber auch gezeigt, dass Verbraucher nicht bereit sind, einfach irgendeine App herunterzuladen, nur um sich ein angenehmeres Shopping-Erlebnis zu sichern. Das wiederum bedeutet, dass die Nutzung von Beacons im Modehandel mittlerweile nur noch unter “ferner liefen” rangiert.

Die Migration zur Cloud explodiert

Cloud Computing war bereits 2016 ein heißes Thema. Dieser Trend wird sich 2017 weiter beschleunigen, da immer mehr Workloads auf cloudbasierte Plattformen verlagert werden. Ein Report von Cisco aus dem Jahr 2016 stellte fest, dass in den nächsten drei Jahren mehr als vier Fünftel des gesamten RZ-Traffics (83 %) über die Cloud abgewickelt werden[1]. In der Cloud-Prognose für 2017 gibt Forrester Research das Marktvolumen öffentlicher Cloudlösungen für das kommende Jahr mit US$ 146 Mrd. an. 2015 betrug es noch US$ 87 Mrd.[2]

Dazu Clint Boulton von CIO.com:
“Forrester hat ermittelt, dass 38 % der Technologieentscheider in nordamerikanischen und europäischen Unternehmen derzeit private Cloudlösungen implementieren. 32 % setzen dabei auf öffentliche Cloudservices, während alle übrigen planen, in den kommenden zwölf Monaten irgendeine andere Form von Cloudtechnologie zu implementieren. Zudem gaben 59 % der Befragten an, dass sie ein Hybrid-Cloudmodell implementieren.”[3]

Mit der rasant zunehmenden Nutzung von Clouddiensten sind aber auch in verschiedenen Bereichen potenzielle Probleme vorgezeichnet, wie bei Datenschutz und Sicherheit, Verwaltung, Automation und Skalierbarkeit. 2017 werden immer mehr neue Lösungen für diese Probleme angeboten werden.

Das Thema Datenschutz wird für die Wettbewerbsposition immer wichtiger

Die meisten Unternehmen wissen sehr wohl, dass Daten der Treibstoff für zahlreiche neue Technologien und ein besonderes Kundenerlebnis sind. Im Laufe des kommenden Jahres wird dieses Thema zunehmend ins Bewusstsein der Verbraucher rücken. So werden sie erkennen, wie wertvoll ihre persönlichen Daten für Unternehmen sind und entsprechend kritischer und vorsichtiger an die Sache herangehen: Wem sollte man seine Daten bereitstellen? Wofür werden die Daten genutzt? Und was bringt es einem selbst? Hinter dieser Entwicklung steht nicht zuletzt die neue Datenschutz-Grundverordnung, die Anfang 2018 in Kraft tritt. Die DSGVO wird die bislang in globalen Unternehmen bei persönlichen Daten von EU-Bürgern angewendete Verarbeitungspraxis von Grund auf verändern. Aber auch Unternehmen, die keine solchen Daten verarbeiten, sind von ihr betroffen. Damit rückt das Thema Datenschutzmanagement 2017 in den meisten Unternehmen an die Spitze der Prioritätenliste.

Die Blockchain-Technologie ist den Kinderschuhen entwachsen

Blockchain war einer der neuen Trendbegriffe des Jahres 2016. Diese vor allem als Technologie hinter der Digitalwährung Bitcoin bekannte Lösung wird auch 2017 eine große Rolle spielen. Bei dieser kryptografischen Verkettung werden Daten digital in einer aus einzelnen Datenblöcken bestehenden, linearen Kette gespeichert, bei der einzelne Werte verknüpft sind und deshalb nicht verändert werden können. Auf diese Weise können Unternehmen auch ohne eine zentrale Clearingstelle Transaktionen übers Netzwerk sofort ausführen und verifizieren. Bislang experimentieren Unternehmen (und hier vor allem Finanzdienstleister) zwar noch mit dieser digitalen Technologie; sie hat aber das Zeug dazu, auf sichere und transparente Weise Besitzverhältnisse zu dokumentieren, Transaktionen zu beschleunigen, die Kosten zu senken und Risiken zu minimieren. 2017 könnte die Technologie in der Praxis Einzug halten und auch auf andere Branchen übergreifen. Eine flächendeckende Blockchain-Nutzung liegt allerdings noch in weiter Ferne.

Ein Morgan Stanley Report zum Thema aus dem Jahr 2016 folgert: “Wie bei jeder hochkomplexen Technologie, die möglicherweise Geschäftsabläufe nachhaltig verändern kann, lassen sich auch bei Blockchain in diesem Frühstadium noch keine fundierten Aussagen darüber treffen, wer davon profitieren wird und wer nicht oder wie sich die Verbreitung der Technologie entwickeln wird.” Und: “Wir sehen eine flächendeckende Verbreitung in frühestens 5 bis 10 Jahren und glauben, dass die Technologie im Zeitraum 2017-2018 für keinen der von uns beobachteten Finanzdienstleister irgendwelche bilanziellen Auswirkungen haben wird. Wie in unserer Roadmap dargelegt gehen wir aber davon aus, dass die Technologie in den nächsten ein bis zwei Jahren die entscheidenden Praxistests absolviert haben wird.”.[4]

Und wieder einmal das Internet der Dinge

Das Konzept des Internet der Dinge hat 2016 an Fahrt aufgenommen und wird diesen Kurs durch die zunehmende Verfügbarkeit von WLAN-Konnektivität auch 2017 fortsetzen. Die Marktforscher von Forrester sagen voraus, dass “das Internet der Dinge sich, unterstützt durch AI und Container, über Netzwerkperipherie und Cloud ausbreiten wird.”[5] Mit anderen Worten, nicht nur die WLAN-Verfügbarkeit unterstützt das Wachstum des Internet der Dinge, sondern auch neue Möglichkeiten des maschinellen Lernens. Beide Faktoren werden zusammen dafür sorgen, dass nahezu jedes Gerät, das sich mit dem Internet verbinden lässt, auch vernetzt werden kann.

In einem unserer letzten Posts mit dem Titel “Are you ready for customers that want to facetime their food?” diskutierten wir den Samsung Family Hub Refrigerator, eine neue Lösung, die Ihren Kühlschrank mit Ihrem Smartphone vernetzt. Das war dabei nur ein Beispiel von vielen, die aufzeigen, wie Ihre Geräte immer mehr auf Daten basieren und Teil des Internet der Dinge werden.

Künstliche Intelligenz (AI) und maschinelles Lernen

Maschinelles Lernen ist mittlerweile eine (wenn auch leicht befremdliche) Realität, die man so eigentlich nur aus Filmen kannte. “Unter dem Begriff versteht man eine Art künstlicher Intelligenz, die Computer in die Lage versetzt, auch ohne entsprechende Programmierung zu lernen.”[6] Die Technologie basiert auf Algorithmen und nutzt vorhandene Daten, um Voraussagen zu treffen.

2017 wird maschinelles Lernen voraussichtlich noch einmal eine weitere Stufe erklimmen. Wurde die Technologie bislang vorwiegend genutzt, um Playlisten zu erstellen und Bücher zu empfehlen, bietet sie jetzt noch mehr Potenzial. Das zeigt sich unter anderem an der eingangs erwähnten Einführung von Amazon Go. Wir sind in jedem Fall gespannt darauf, was 2017 Daten bei maschinellem Lernen noch so alles bewegen mögen.

Industry 4.0: Produzierende Betriebe sollten sich vorbereiten

Industry 4.0 wird definiert als “der gegenwärtige Trend zu Automation und Datenaustausch im Bereich der Fertigungstechnologien.”[7] Der Begriff selbst bezieht sich dabei auf die vierte Industrielle Revolution als direktes Resultat des Internet der Dinge und von maschinellem Lernen. Und wie bei so vielen neuen Trends sind auch hier große Vorteile, aber auch große Herausforderungen zu erwarten.

Während Industry 4.0 einerseits das Potenzial hat, Produktionsgegebenheiten sowie die Gesundheit und Sicherheit der Arbeitskräfte zu verbessern, könnte sie sich andererseits aber auch negativ auf die Arbeitsplatzsicherheit und die Technologiekosten auswirken. Wie bei allen neuen und kontinuierlich verbesserten Technologien fürs Arbeitsumfeld gilt allerdings auch hier: Wer sich digitalen Technologien gegenüber nicht öffnet, wird womöglich den Anschluss verlieren. Schwellenmärkte wie Indien könnten in enormem Umfang von Industry 4.0 profitieren und die US-Metropole Cincinnati, Ohio, nennt sich bereits “Industry 4.0 Beispielkommune”, um so Investitionen und Innovation im Produktionssektor anzuziehen.[8] Das bedeutet, dass man Industry 4.0 als potenziell wichtigen Trend im Fertigungsbereich auch 2017 im Auge behalten sollte.

Der digitale Zwilling wird zur bezahlbaren Realität

Zwar werden digitale Zwillinge (Digital Twins) bereits seit Jahren genutzt, der jüngste Trend zu dieser Technologie ist aber ein weiteres Resultat der durch das Internet der Dinge verbesserten Nutzbarkeit. “Ein digitaler Zwilling ist ein dynamisches Softwaremodell eines realen Objekts oder Systems, das mithilfe von Sensordaten seinen Zustand erkennt, auf Veränderungen reagiert, seinen Betrieb optimiert und so für Mehrwert sorgt.”[9] Digitale Zwillinge werden bereits seit einiger Zeit in der Fertigung (Fahrzeuge, Flugzeuge etc.) genutzt. Warum also sollte diese Technologie unter den wichtigsten Trends für 2017 zu finden sein?

Einfach ausgedrückt, geht es dabei um den Preis. Aufgrund der rasanten Ausweitung des Internet der Dinge sind digitale Zwillinge mittlerweile eine durchaus bezahlbare Realität. 2017 werden wir voraussichtlich erleben, wie diese Technologie dank Echtzeitdaten auch in anderen Bereichen als nur in der Fertigung Einzug halten wird. “Dabei würden Daten intelligenter vernetzter Geräte gesammelt, analysiert und den Wartungsmitarbeitern in Form von praxisrelevanten Informationen bereitgestellt. So könnten Techniker sich auf die eigentliche Problemlösung konzentrieren, statt bei jedem Wartungstermin zunächst umfangreiche Diagnoseläufe durchzuführen.”[10]

[1] http://www.cisco.com/c/dam/en/us/solutions/collateral/service-provider/global-cloud-index-gci/white-paper-c11-738085.pdf

[2] https://www.forrester.com/report/Predictions+2017+CustomerObsessed+Enterprises+Launch+Clouds+Second+Decade/-/E-RES136262

[3] http://www.cio.com/article/3137946/cloud-computing/6-trends-that-will-shape-cloud-computing-in-2017.html

[4] http://www.the-blockchain.com/docs/Morgan-Stanley-blockchain-report.pdf

[5] http://www.forbes.com/sites/gilpress/2016/11/01/internet-of-things-iot-2017-predictions-from-forrester/#41905d676bb6

[6] http://www.forbes.com/sites/blakemorgan/2016/12/05/five-trends-shaping-the-future-of-customer-experience-in-2017/2/#6212a008754e

[7] https://en.wikipedia.org/wiki/Industry_4.0

[8] http://www.forbes.com/sites/bernardmarr/2016/06/20/what-everyone-must-know-about-industry-4-0/#3e7c85c24e3b

[9] http://www.gartner.com/newsroom/id/3482617

[10] http://www.industryweek.com/systems-integration/demystifying-digital-thread-and-digital-twin-concepts?page=2

Stibo Systems ist der weltweit führende Anbieter für Multi-Domain Master Data Management (MDM) Lösungen. Branchenführer vertrauen auf Stibo Systems bei der Verbindung von Produkt-, Kunden-, Lieferanten- und anderen Unternehmensdaten für eine kanalübergreifende Konsistenz. Dies ermöglicht Unternehmen effektivere Entscheidungen, Umsatzsteigerungen und eine Mehrwertgenerierung. In den vergangenen 30 Jahren hat Stibo Systems international führende Unternehmen dabei unterstützt, eine einzige vertrauenswürdige Quelle für strategische Informationen zu schaffen. Stibo Systems ist Teil des 1794 gegründeten Privatkonzerns Stibo A/S mit der Konzernzentrale in Aarhus, Dänemark. Weitere Informationen finden Sie auf http://www.stibosystems.de

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