Theaterfestival TESZT – Kulturereignis im Schnittpunkt der rumänischen, ungarischen und serbischen Grenze

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(von Dieter Topp) Eines der wichtigsten Projekte des Ungarischen Csiky Gergely Staatstheaters, das Euroregionale Theaterfestival in Timisoara – TESZT, fand heuer zum 13. Mal statt. ….

Bild2008 wurde das euregionale Theaterereignis als eine jährliche internationale Veranstaltung etabliert mit dem Ziel, Multikulturalismus zu fördern und die Öffentlichkeit über das Neueste aus dem Theater in der Region zu informieren.

Das Festival versteht sich als Plattform für kulturellen Austausch und als Einladung zum Dialog mit Künstlern und Fachleuten der Region. Dies ist bereits der besonderen Lage von Timi?oara im Schnittpunkt unterschiedlicher Kulturen geschuldet. Geografisch gesehen liegt die Stadt in der Nähe von Budapest und Belgrad. Neben diesen beiden multikulturellen Hauptstädten befinden sich im Umfeld Arad, Novi Sad, Subotica und Szeged, allesamt Städte, die für ihre besonderen, kulturellen Werte bekannt sind.

Trotz geografischer oder kultureller Nähe zueinander, haben die Theater dieser Städte nur minimalen Kontakt miteinander. Die psychologischen Barrieren der Grenzen blockieren den Informationsfluss untereinander.

„Eines unserer ersten Ziele war es, engere und häufigere Zusammenarbeit zwischen Theatern dieser Regionen zu unterstützen. Die Verbesserung der Kommunikation zwischen Institutionen und der Öffentlichkeit in Timisoara war der erste Schritt für einen zukünftigen Austausch von Aufführungen und Erfahrungen und für ein besseres Verständnis neuer Theaterformen“, so Theaterchef Attila Balacz vom TESZT Organisationsteam.

Jährlich wurde TESZT nunmehr die Plattform für Begegnungen zwischen all denjenigen, die Teil des Theaterlebens dieser Region sind und entwickelte sich zu einer der wichtigsten kulturellen Veranstaltungen der Region mit einem Programm aus Theater, Konzerten, Ausstellungen und zahlreichen Begleitveranstaltungen.

Es hat sich bewiesen, dass TESZT, im Schnittpunkt der rumänischen, ungarischen und serbischen Grenze gelegen, ein Treffpunkt der Kulturen sein kann und dass das Festival durch die Erfüllung seiner Rolle dazu beiträgt, regionale Kreative zusammenzubringen, die Kulturen verschiedener Nationen einander vorzustellen und die Grundlage für die Präsentation ihrer eigenen Werte und all der neuen zu schaffen, die während des Zusammenkommens dieser Länder entstanden sind.

„Wir finden es wichtig, dass TESZT nicht nur ein kultureller, sondern auch ein künstlerischer Treffpunkt für unterschiedliche Kunstformen sein kann, ein Ort für Experimente und Forschung, für den Dialog zwischen Publikum und Künstlern, wo die junge Generation als Partner behandelt wird. Wir wollen damit die Jugend stimulieren, ermutigen und erziehen. Aufgrund unserer bisherigen Erfahrungen sind wir der Ansicht, dass das Überdenken und Abgrenzen unserer Hauptziele im Prozess der Erweiterung des Programms des Festivals durchaus notwendig ist“, so Mona Donici von TESZT

In diesem Jahr fand das 13. Euroregionale Theaterfestival Timisoara – TESZT als eine Ausgabe statt, die die Bindung zwischen Theater und Publikum nach einer zweijährigen Pandemie Zwangspause wieder herzustellen sich zur Aufgabe gemacht hatte. Es sollte ein echter „Booster“ für die Zuschauer sein, die sich nach Theater sehnen. Und so waren Gruppen aus Ungarn, Serbien, Nordmazedonien, Bosnien-Herzegowina, Slowenien, Kroatien, Bulgarien, Frankreich, Italien, Deutschland und Rumänien eingeladen, sich vom 22. bis 29. Mai 2022 für das Publikum in Timisoara und internationale Besucher zu präsentieren.

TESZT brachte Aufführungen der Company „Forte“ (Budapest), dem Nationaltheater Bitola (Mazedonien), dem bosnischen Nationaltheater Zenica, der Compagnie Maguy Marin und Atelier 3+1 (Frankreich), von FACE Dance Visual Performing Arts (Deutschland), dem Zagreb Youth Theatre, dem „Kosztolányi Dezso“ Theatre Subotica, Les 3 Plumes, dem Teatro dei Venti Modena, dem slowenischen Jugendtheater Ljubljana, dem Szkéné Theatre Budapesta, Ivo Dimchev sowie dem Theater „Basca“, den Unfold Motion, der Civicultura, dem Kulturverein „Diogene“, der „Arte-Factum“ Independent Company. Hinzu kamen Jazz- und Rockkonzerte.

TESZT 2022 konzentrierte sich auf die Notwendigkeit, die Verbindungen zwischen Theater und Publikum, zwischen Darsteller und Zuschauer wiederherzustellen; das Theater und seine soziale Funktion als Hauptquelle für den Wiederaufbau von Gemeinschaften zu nutzen. Nach zwei Jahren Pandemien, die von Einschränkungen und Unsicherheiten erschüttert wurden, als Theater geschlossen und dann vorläufig wiedereröffnet wurden, gezwungen, sich an schwierige Bedingungen und die Unvorhersehbarkeit des sanitären Kurses anzupassen, schwächte sich die Beziehung zur Öffentlichkeit ab. Diese Bindung wurde anfälliger, und die Reaktionen der Zuschauer nahmen ab und verblassten.

Die Ausgabe 2022 von TESZT zielte darauf ab, die Mechanismen kultureller Ausrüstung wiederherzustellen, die die Gemeinschaft der Künstler und Zuschauer unterstützt.
Es sollte den Appetit auf hochwertiges Theater und die Notwendigkeit des Publikums steigern, in die Aufführungsräume zurückzukehren und wie eine Diskussionsplattform für vorherrschende Themen fungieren.

Die diesjährige Auswahl umfasste eine zehnstündige Aufführung aus Slovenien und Bewegungstheater auf den Straßen; Aufführungen, die neue Perspektiven auf Werke von Shakespeare oder Dostojewski bringen, und zeitgenössischen Tanz mit einigen der renommierten Choreografen der Welt.
Aus besonderem Anlass gab es ein viel beachtetes Gastspiel des Theaters „Virimo!“ aus Dnipro, Ukraine.

Das Publikum konnte Aufführungen sehen, die gefährdete Gemeinschaften widerspiegeln, eine Theaterwelt, die inspirierend und amüsant ist, uns aber gleichzeitig zum Nachdenken anregt, uns mit ihrer regenerierenden Kraft vereint und uns Hoffnung auf die Gemeinschaft, Zusammenarbeit und Offenheit gibt.

Ein wesentlicher Bestandteil der 13. Ausgabe bestand in einer TESZT-Erweiterung, die dem unabhängigen Theaterschaffen gewidmet war, kostenlose Aufführungen im Freien, bei denen Theatergruppen von Timisoara neben repräsentativen europäischen Künstlern und Truppen auf der Bühne standen.

Alle Aufführungen wurden alle ins Rumänische, Ungarische und Englische übersetzt, und die Künstler nahmen am Ende jedes Abends an Gesprächen mit dem Publikum teil.

TESZT war wieder zurück. Lasst uns ab jetzt wieder TESZTen!

Informationen zu allen Aufführungen und das komplette Lineup des 13. TESZT finden Sie unter www.teszt.ro.

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