Über 1.500 Teilnehmer aus Deutschland sowie aus Hongkong haben die Veranstaltungsreihe „Think Asia, Think Hong Kong“ (TATHK), die vom 27. bis 29. September erstmals in Deutschland stattfand, besucht.
In vier Städten standen themenspezifische Seminare und Panel-Diskussionen mit führenden Personen aus Wirtschaft und Politik aus Deutschland und Hongkong auf der Agenda. Bei mehr als 460 Business Matching-Meetings konnten sich Vertreter deutscher Unternehmen mit Experten aus Hongkong über Möglichkeiten des Geschäftsausbaus und Antworten auf ihre Fragen bezüglich unternehmerischer Herausforderungen in Asien austauschen und informieren.
Den Auftakt der Event-Reihe bildete das festliche Hong Kong Dinner im Frankfurter Palmengarten. In diesem Rahmen unterzeichneten Margaret Fong, Executive Director des Hong Kong Trade Development Council (HKTDC), dem Organisator der Eventreihe, und Dr. Rainer Waldschmidt, CEO von Hessen Trade and Invest, eine Absichtserklärung für die verstärkte Zusammenarbeit bei unternehmerischen Investitionen in Hongkong und Hessen. „Mit der Absichtserklärung zwischen der Hessen Trade & Invest und dem HKTDC wurden wichtige gemeinsame Handlungsziele für die Zukunft gesteckt. Die Hessen Trade & Invest unterstützt zukünftig das HKTDC bei der Förderung von Geschäftschancen für Hongkonger Unternehmen in Hessen. Darüber hinaus helfen wir dabei, Hongkong als Tor zum asiatischen Markt für hessische Unternehmen zu positionieren. Hessen ist ein weltoffenes Land. Investoren aus Hongkong sind bei uns sehr willkommen“, erklärte Dr. Waldschmidt.
Schwerpunktthemen spiegeln Stärken der jeweiligen Städte wider
In einem Grußwort beim Hong Kong Dinner zeigte sich Dr. Bernadette Weyland, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium der Finanzen, überzeugt, dass Handel auch Vertrauen brauche. Daher sei es wichtig, sich gut kennenzulernen und Beziehungen aufzubauen – sowie es Hongkong und Deutschland mit „Think Asia, Think Hong Kong“ machten.
Ein Fokusthema der Veranstaltungen war die besondere Rolle Hongkongs und dessen Vorteile für deutsche Firmen, die eine Expansion nach Asien und besonders China anstreben. Dies wurde auch vom Ehrengast der Eventreihe, der stellvertretenden Regierungschefin der Sonderverwaltungszone Hongkong, Carrie Lam, in Frankfurt am Main und Düsseldorf hervorgehoben. Sie betonte in ihren Grußworten auch die Gemeinsamkeiten von Deutschland und Hongkong.
Großen Zuspruch fanden die Business Matching-Meetings, die ergänzend zu den Seminaren und Panel-Diskussionen angeboten wurden. In insgesamt über 460 dieser unverbindlichen Erstgespräche berieten Dienstleister aus Hongkong deutsche Unternehmen in Bezug auf ihre Internationalisierung und Expansion nach Asien. Interessierte deutsche Unternehmer hatten somit auch die Chance, mögliche Geschäftspartner und Investoren kennenzulernen.
Hongkong – Tor nach Asien und China
Von besonderem Interesse für die Teilnehmer waren vor allem die Insiderinformationen zu den Marktentwicklungen in Asien sowie die Erfahrungsberichte von Unternehmen, die in Asien erfolgreich sind. So bot zum Beispiel James E. Thompson, Chairman der Crown Worldwide Group, in Düsseldorf anschauliche Einblicke, wie sein Unternehmen von der Servicekultur Hongkongs profitiert. Auch die exzellenten Ressourcen im Finanzbereich waren ein Thema. „Mit dem Wissen aus internationalen Geschäften und dem Verständnis des unternehmerischen Umfelds in China sind wir eine wichtige Brücke für ausländische Direktinvestitionen aus China heraus“, betonte Vincent Lo, Chairman des HKTDC, in Düsseldorf.
Das thematische Seminar in Frankfurt am Main ging vor allem auf die Möglichkeiten ein, die sich aus dem globalen Renminbi-Handel und Chinas Initiativen zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit ergeben. Benjamin Hung, Regional CEO Greater China and North Asia bei der Standard Chartered Bank (Hong Kong) Ltd., beschrieb dabei die Belt and Road-Initiative als einen der größten und spannendsten Handels- und Investment-Korridore der nächsten Dekade. Hongkong als Finanzzentrum werde dabei eine wichtige Rolle zukommen.
In der Hamburger Handelskammer standen die Auswirkungen von Chinas Initiativen zum Ausbau des globalen Handels im Vordergrund. Mit den Initiativen Silk Road Economic Belt und 21st Century Maritime Silk Road bietet das Land zukunftsweisende Möglichkeiten für deutsche Unternehmen, um entlang der neuen Seidenstraße Geschäftschancen zu erschließen und Transportzeiten zu optimieren. „Die Belt and Road-Initiative, bei der Hamburg eine entscheidende Rolle zukommt, ist eine von mehreren Entwicklungen, die unsere beiden Städte verbinden und eine stärkere Zusammenarbeit forcieren“, betonte Jens Meier, Geschäftsführer der Hamburg Port Authority. Hong Kong sei schon lange ein regionales Drehkreuz für internationale Geschäfte und ein verlässlicher Partner für die deutsche Wirtschaft, stellte Frank Horch, Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg, bei der Veranstaltung in der Handelskammer zudem fest.
Hans Michael Jebsen, Chairman von Jebsen & Co. Ltd., ergänzte, dass die Menschen ein sehr wichtiges Kapital der Metropole seien. Dies unterstrich in München auch Dietmar Vahldiek, Executive Vice President von ROHDE & SCHWARZ GmbH & Co. KG, einem Familienunternehmen, das seit einigen Jahren erfolgreich in Asien expandiert. Er zeigte sich überzeugt, dass der chinesische Markt im technischen Bereich inzwischen viele Entwicklungen antreibe. Um solche Entwicklungen gemeinsam mit den Kunden zu ermöglichen, müsse man vor Ort sein. In Hongkong finde man exzellent ausgebildete Mitarbeiter aus vielen Nationen. Die Stadt als Hub für Innovationen und Technik, das auch sehr gute Voraussetzungen für Start-ups bietet, klang in allen vier Seminaren immer wieder als ein entscheidender Standortvorteil an. Dass Hongkong ein idealer Ort für deutsche Unternehmen sei, um Technologien zu erproben, bevor diese auf den Märkten des chinesischen Festlands zum Einsatz kommen, hob Nicholas W. Yang, Secretary for Innovation and Technology der Sonderverwaltungszone Hongkong hervor.
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Das 1966 gegründete Hong Kong Trade Development Council (HKTDC) ist eine halbstaatliche Non-Profit-Organisation zur Förderung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen Hongkongs und verfügt über ein weltweites Netz von über 40 Niederlassungen. In Frankfurt ist das HKTDC seit über 40 Jahren ansässig, seit 2008 mit dem Regionalbüro für Europa.
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