Was Prophylaxe, Bleaching oder Veneers bringen
Quelle: ERGO Group
Nicht mehr nur gesund und gerade: Heutzutage sollen die Zähne bitte auch schneeweiß sein. Gerade junge Leute orientieren sich immer mehr am Schönheitsideal der strahlend weißen Zahnfront. Leider ist aber nicht jeder von Natur aus mit dem gewünschten Weißton gesegnet. Außerdem hinterlassen Lebensmittel wie Kaffee, schwarzer Tee, Rotwein oder Balsamico-Essig Verfärbungen auf den Zähnen. Also was tun: Kein Kaffee mehr? Helfen Prophylaxe, Bleaching oder Veneers? Anke Hartosch, Expertin der ERGO Direkt Versicherungen, klärt auf.
Warum verfärben sich die Zähne?
Der Zahnschmelz ist eine der härtesten Substanzen des menschlichen Körpers. Dennoch nutzt er sich im Laufe des Lebens durch das Kauen ab. Saure Lebensmittel, falsche Zahnputztechniken und zu harte Zahnbürsten beschleunigen diesen Vorgang. „Leider baut sich der Schmelz nicht wieder auf“, erklärt Anke Hartosch, Expertin der ERGO Direkt Versicherungen. „Durch die immer dünner werdende Schmelzschicht schimmert dann das darunter liegende Zahnbein, das sogenannte Dentin, gelblich durch.“ Es gibt auch eine medizinische Besonderheit: Die Zähne von Menschen mit einem besonders hohen Kalziumanteil im Zahnschmelz weisen generell einen gelblichen Farbton auf.
Erster Schritt: Richtiges Zähneputzen
Grundsätzlich hilft die richtige Zahnpflege auf dem Weg zu einem strahlend weißen Lächeln. „Morgens und abends sollte Zähneputzen Pflicht sein“, empfiehlt die ERGO Direkt Expertin. Allerdings ist das unmittelbare Putzen nach dem Essen eher kontraproduktiv: Denn die Säure vieler Lebensmittel wie etwa Früchte oder koffeinhaltige Getränke weichen den Zahnschmelz auf und schwächen somit die Schutzschicht. Die Putzbewegungen reiben den Schmelz dann ab. Es ist sinnvoll, etwa 30 Minuten zu warten, bis der Speichel die Säure im Mund neutralisiert hat. Auch kräftiges Schrubben mit der Zahnbürste strapaziert Zähne und Zahnfleisch, der schützende Schmelz bildet sich zurück. Daher ist es besser, nur mit leichtem Druck zu putzen – und die Bürste circa alle zwei Monate zu wechseln. Denn sie ist eine Brutstätte für Bakterien und somit für Karies. Anke Hartosch rät auch zur Vorsicht bei aufhellenden Zahncremes: „Viele dieser Cremes enthalten aggressive Schmirgelstoffe, die den Schmelz aufreiben.“ Wer trotz sorgfältiger Zahnpflege unter Verfärbungen der Zähne leidet, sollte den Zahnarzt aufsuchen.
Ursachenklärung beim Zahnarzt
Bevor der Zahnarzt dem Patienten eine Behandlung zur Beseitigung der gelblichen Verfärbung empfiehlt, untersucht er zunächst die Zähne auf undichte Kronen, Füllungen oder Karies. Sonst könnten bei einer professionellen Zahnreinigung, einer sogenannten Prophylaxe, oder bei einem Bleaching Reinigungs- oder Bleichmittel in die Zähne eindringen und zu schmerzhaften Irritationen führen. Sind die Zähne aufgrund äußerer Verfärbungen, beispielsweise durch Tee oder Kaffee, nicht mehr strahlend weiß, kann oft eine Prophylaxe helfen: Dabei verwenden speziell ausgebildete Zahnpflege-Fachkräfte Pulverstrahlgeräte, um Zähne von färbenden Belägen zu befreien. Anschließend tragen sie einen fluoridhaltigen Lack zum Schutz der Zahnoberfläche auf.
Strahlend weiß mit Bleaching?
Doch nicht alle Verfärbungen lassen sich mit einer Prophylaxe behandeln. Schimmern die Zähne immer noch dunkel, kann ein Bleaching helfen. Dabei hellt der Zahnarzt die dunklen Farbpigmente mit speziellen carbamid- oder wasserstoffperoxidhaltigen Substanzen auf. Treffen diese Mittel auf Karies oder eine Zahnfleischentzündung, verursachen sie Schmerzen. Daher ist es so wichtig, dass der Patient vorher seine Zähne vom Zahnarzt untersuchen lässt. Abhängig von der Bleaching-Methode werden die Zähne dann um zwei bis acht Farbstufen heller. Mit der sogenannten „Walking-Bleach“- oder „Internal Bleach“-Technik werden beispielsweise wurzelbehandelte Zähne von innen aufgehellt: Zunächst entfernt der Arzt die alte Füllung. Anschließend spritzt er ein Bleichmittel in den Zahn und verschließt ihn provisorisch. Diese Behandlung wiederholt er alle drei bis fünf Tage, bis der Zahn die gewünschte Helligkeit hat. Dann verschließt er den Zahn endgültig. Bei Zähnen mit eher oberflächlicher Verfärbung reicht manchmal auch die „In-Office-Bleach“- oder „Power Bleaching“-Technik. Hier trägt der Zahnarzt das Bleichmittel auf die Zähne auf und bestrahlt den Zahn anschließend mit einer Wärmelampe. Darüber hinaus gibt es noch die „Home-Bleaching“-Variante, bei der der Patient vom Zahnarzt eine mit einem Bleichgel gefüllte Kunststoffschiene auf die Zähne gesetzt bekommt. Diese Schiene trägt er über zwei Wochen abends oder über Nacht, bis der gewünschte Farbton erreicht ist. Welche Methode für welche Zähne die beste ist, sollte der Patient individuell mit seinem Zahnarzt besprechen. „Bei guter Zahnpflege und regelmäßiger Prophylaxe bleibt die Aufhellung der gebleachten Zähne bis zu zwei Jahre lang erhalten“, so die ERGO Direkt Expertin. Aber: Zahnersatz wie Kronen oder Brücken lassen sich nicht aufhellen!
Zahnverblendung mit Veneers
Wer eine stärkere Aufhellung wünscht, als es durch Bleaching möglich ist, oder zusätzlich kleine Unregelmäßigkeiten wie schiefe Zähne oder Zahnlücken korrigieren möchte, der sollte sich bei seinem Zahnarzt nach Veneers erkundigen. Der Zahnarzt befestigt diese dünnen Keramikverblendungen mit einem Spezialklebstoff auf den Zähnen. Dafür muss er die Zahnsubstanz abschleifen, um Platz für die etwa 1 Millimeter dicken Veneers zu schaffen. Doch es gibt auch dünnere Verblendungen, bei denen das Abschleifen entfällt. Welche Verblendung geeignet ist, sollten die Patienten gemeinsam mit ihrem Zahnarzt klären.
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