Was tun gegen “Feuchtgebiete”?
Stuttgart – Übermäßiger Handschweiß ist kein sehr weitverbreitetes Problem. Aber wer davon betroffen ist, empfindet ihn als sehr störend, belastend und peinlich. Denn das Auftauchen von starker Schweißbildung an den Händen ist ungewöhnlich. Die meisten Menschen schwitzen eher im Bereich der Achseln oder auf der Stirn. Hervorgerufen werden kann diese Überfunktion der Schweißdrüsen durch Stress, Nervosität aber auch Erkrankungen wie Schilddrüsenfunktionsstörungen oder eine genetische Veranlagung zu vermehrtem Schwit-zen. Gegen das übermäßige Schwitzen können Produkte mit Aluminiumchlorid helfen, so der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV).
Der menschliche Körper verfügt über mehrere Millionen Schweißdrüsen – an der Hand sind nur ein paar Tausend lokalisiert. “Weil es eine so ungewöhnliche Stelle für das Schwitzen ist, fällt Betroffenen diese Störung als besonders unangenehm auf. Sie scheuen sich vor dem Händedruck und empfinden soziale Kontakte manchmal als schwierig und anstrengend. Darum kann es bei manchen Betroffenen hilfreich sein, auch die psychologischen Hintergründe für das Schwitzen zu beleuchten”, erklärt Christoph Gulde, Vizepräsident des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg.
Gegen den Handschweiß kommen nach wie vor Produkte mit Aluminiumchlorid zum Einsatz. Beim Handschweiß können sie beispielsweise abends aufgetragen werden und ziehen über Nacht ein. Sie haben eine gute Wirksamkeit von bis zu 24 Stunden. Das Aluminium verengt die Schweißdrüsen, so dass sie weniger absondern. Weitere antibakterielle Wirkstoffe können zusätzlich verhindern, dass sich der Schweiß zersetzt und unangenehm zu riechen anfängt. Apotheker Christoph Gulde weiter: “Wir verfolgen die aktuelle Diskussion zum Thema Aluminiumaufnahme über die Haut sehr aufmerksam. Doch leider stehen für die Hyperhydrosis, wie das übermäßige Schwitzen medizinisch korrekt heißt, kaum andere wirksame und gut erprobte Therapien zur Verfügung. Darum wird es für eine begrenzte Anwendungsdauer eingesetzt.” Ergänzend können auch Heilpflanzen zum Einsatz kommen, ergänzt Apotheker Gulde: “Salbei wirkt innerlich und äußerlich angewendet. Er hat eine adstringierende, also zusammenziehende Wirkung, so dass die Haut weniger Schweiß absondert. Man bekommt ihn in der Apotheke als Tee, in Tablettenform oder kann Aufgüsse für Waschungen und Bäder zubereiten.”
Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg e. V. setzt sich für die unabhängige Beratung von Patienten, Gesundheitsprävention und die sichere Abgabe von Arzneimitteln ein. In Baden-Württemberg gibt es rund 2.600 öffentliche Apotheken. Der Verband vertritt die wirtschaftlichen und politischen Interessen seiner Mitglieder. Um das Wohl der Patienten kümmern sich im Land neben den approbierten Apothekerinnen und Apothekern auch rund 15.000 Fachangestellte, überwiegend Frauen, in Voll- oder Teilzeit. Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg e. V. ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 : 2015.
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