Eine Information des Deutschen Verbraucherschutzrings e.V. (DVS)
9. September 2014. Der Vertrieb der Energy Capital Invest (ECI) aus Stuttgart scheint zu funktionieren. Ausschüttungen und Gewinnauszahlungen an die Anleger der 23 Beteiligungsmodelle werden regelmäßig gezahlt; rund eine halbe Milliarde Euro Eigenkapital hat ECI nach eigenen Angaben in Investments der Öl- und Gasförderung in Alaska platziert. Der Blick auf die Bilanzen des Unternehmens lässt aber eine Frage unbeantwortet, so der Deutsche Verbraucherschutzring e. V. (DVS): Woher stammt das Geld für die Ausschüttungen?
Mehr als 20 Beteiligungsmodelle hat die Energy Capital Invest seit ihrer Gründung im Jahr 2008 bereits platziert. ECI versteht sich selbst weniger als Emissionshaus, sondern als operativ tätiges Energieunternehmen. Das Hamburger Analysehaus FondsMedia hat ECI unlängst genauer unter die Lupe genommen. Claudia Lunderstedt-Georgi, Geschäftsführerin des DVS(www.dvs-ev.net): “Der Hauptvorwurf von FondsMedia ist, dass es keine testierte Leistungsbilanz gibt, die Anleger umfassend informieren könnte.” Ein Vergleich zwischen den prospektierten Bilanzprognosen und den zugänglichen Jahresabschlüssen zeige, dass bis Ende 2012 keine der ausgewerteten ECI-Fondsgesellschaften innerhalb eines Bilanzjahres einen Überschuss erzielt habe. Bleibt die Frage: Woher stammt dann das Geld? Claudia Lunderstedt-Georgi kann nur Vermutungen anstellen: “ECI wirbt in Pressemitteilungen mit einem Treuebonus den Anleger bekommen, wenn sie ihre Auszahlungen weiter investieren. Es wäre also möglich, dass Anleger das Kapital aus aufgelösten Fondsgesellschaften weiter investieren.” Diese Art der “Umbuchung” ist aber extrem irreführend. Insgesamt mag man sich die Frage stellen, warum der Vertriebserfolg von ECI so rasant ist. Gerade weil ECI in eine Branche investiert, die mit riesigen Problemen zu kämpfen hat.
Beteiligungs-Check spricht von einem “schmierigen Umfeld”
Insider runzeln die Stirn, wenn bei der ECI-Unternehmensgruppe Namen wie z. B. Thomas Fuhr oder Matthias Moosmann auftauchen. Branchenkenner gehen davon aus, dass sehr viele ehemalige Vertriebsmitarbeiter der mittlerweile insolventen Alternative Capital Invest (ACI)-Gruppe bei ECI tätig sind. Gegen die ACI-Initiatoren Uwe und Robin Lohmann ermittelt die Staatsanwaltschaft Bielefeld wegen des Verdachts auf Kapitalanlagebetrug. Ob es zu einer Hauptverhandlung kommen werde, soll – so Guiskard Eisenberg (Sprecher des Landgerichts Bielefeld) noch in diesem Jahr entschieden werden. Thomas Fuhr soll Inhaber von 49 Prozent der Anteile an der ECI-Vertriebs- und Servicegesellschaft mbH sein. “Mit ein paar Klicks im Internet findet man seinen Namen in Verbindung mit S&K, United Investors und Sachwert+Partner”, kommentiert die DVS-Geschäftsführerin. “Für geschädigte Anleger der S&K-Gruppe und United Investors gibt es bei uns eigene Arbeitsgemeinschaften.” Auch Matthias Moosmann, Geschäftsführer der ECI Verwaltungsgesellschaft mbH, soll seine Karriere bei ACI gestartet haben. Das Fazit von Claudia Lunderstedt-Georgi: “ECI-Anleger sollten schon sehr genau hinsehen, was mit ihrem Geld passiert. Schließlich investieren sie in das etwas in die Jahre gekommene Gas- und Ölgeschäft. Und solange man nicht genau weiß, woher die ausgezahlten Ausschüttungen und Gewinne stammen, sollte man sich über das hohe Risiko bewusst sein. Dies gilt vor allem dann, wenn man das Geld aus aufgelösten Fonds neu investiert. Dann trägt man auch wieder die Risiken der Erstbeteiligung.”
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