Virus beeinträchtigt die globale Weinproduktion

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Was die Forschung über die Grapevine Red Blotch Krankheit von Weinreben weiß

Virus beeinträchtigt die globale Weinproduktion
Links eine gesunde Rebe, rechts eine Rebe, die Symptome der Grapevine Red Blotch Disease zeigt (Bildquelle: Cornell University/Marc Fuchs)

In der aktuellen Ausgabe des renommierten Fachjournals PLOS Pathogens Pearls fasst ein internationales Team um Dr. Björn Krenz von der Abteilung Pflanzenviren am Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH die aktuellen Forschungsergebnisse und offenen Fragen rund um die sich weltweit ausbreitende Erkrankung von Weinreben zusammen.

Grapevine Red Blotch Krankheit (Grapevine Red Blotch Disease, GRBD)
Die Viruserkrankung Grapevine Red Blotch Disease befällt sowohl wilde Weinreben als auch kommerziell genutzte Rebstöcke. Das Grapevine Red Blotch Virus (GRBV) ruft diese folgenschwere Erkrankung hervor. Erstmals wurde diese Virus-Krankheit in den 2000er Jahren in Kalifornien entdeckt. Eine Infektion mit GRBV beeinträchtigt nicht nur die Qualität der Trauben, insbesondere durch eine Fehlreifung, bedingt durch die Beeinflussung biochemischer Prozesse während des Reifungsvorgangs. „Durch den qualitativ weniger hochwertigen Wein, der erzeugt wird, erleiden betroffene Winzer erhebliche wirtschaftliche Verluste.“ erläutert Dr. Björn Krenz. „Forschende gehen davon aus, dass das GRBV seinen Ursprung in Nordamerika hat und sich infolge von unbeabsichtigten Transporten von infizierten Stecklingen auf der ganzen Welt verbreitet.“, so Pflanzenvirologe Krenz weiter. Neben dem Einsatz von unerkannt erkrankten Stecklingen kommt auch die Grüne Buckelzikade (Spissistilus festinus) als möglicher Überträger des Virus infrage. Um die Verbreitung des Virus einzudämmen, liegt aktuell der Forschungsschwerpunkt darauf, GRBV-freies Pflanzenmaterial zu verwenden. „In Regionen, in denen die Krankheit stärker verbreitet ist, wird Winzern geraten, die infizierten Rebstöcke vollständig zu entfernen.“, macht Dr. Björn Krenz deutlich.

Zukunft des Weinanbaus
Obwohl in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte in der Erforschung dieser Krankheit erzielt wurden, bleiben viele Fragen offen. Diese betreffen unter anderem die tatsächliche Verbreitung der Krankheit, die genaue Art und Weise, wie das Virus die Trauben schädigt, sowie die Frage, ob es noch andere Viren oder Überträger gibt, die die Krankheit verursachen könnten. Um die globale Weinindustrie zu schützen und ihre nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten, ist eine weitere Erforschung des Grapevine Red Blotch Virus unerlässlich.

Originalpublikation
Krenz B, Fuchs M, Thompson JR (2023) Grapevine red blotch disease: A comprehensive Q&A guide. PLoS Pathog 19(10): e1011671. https://doi.org/10.1371/journal.ppat.1011671

DSMZ-Pressekontakt:
PhDr. Sven-David Müller, Pressesprecher des Leibniz-Instituts DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH
Tel.: 0531/2616-300
E-Mail: press(at)dsmz.de

Über das Leibniz-Institut DSMZ
Das Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH ist die weltweit vielfältigste Sammlung für biologische Ressourcen (Bakterien, Archaeen, Protisten, Hefen, Pilze, Bakteriophagen, Pflanzenviren, genomische bakterielle DNA sowie menschliche und tierische Zellkulturen). An der DSMZ werden Mikroorganismen sowie Zellkulturen gesammelt, erforscht und archiviert. Als Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft ist die DSMZ mit ihren umfangreichen wissenschaftlichen Services und biologischen Ressourcen seit 1969 globaler Partner für Forschung, Wissenschaft und Industrie. Die DSMZ ist als gemeinnützig anerkannt, die erste registrierte Sammlung Europas (Verordnung (EU) Nr. 511/2014) und nach Qualitätsstandard ISO 9001:2015 zertifiziert. Als Patenthinterlegungsstelle bietet sie die bundesweit einzige Möglichkeit, biologisches Material nach den Anforderungen des Budapester Vertrags zu hinterlegen. Neben dem wissenschaftlichen Service bildet die Forschung das zweite Standbein der DSMZ. Das Institut mit Sitz auf dem Science Campus Braunschweig-Süd beherbergt mehr als 85.000 Kulturen sowie Biomaterialien und hat rund 220 Beschäftigte. www.dsmz.de

Über die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 97 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen – in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 20.500 Personen, darunter 11.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 2 Milliarden Euro. www.leibniz-gemeinschaft.de

Die DSMZ ist das größte Bioressourcenzentren weltweit. Die Sammlung umfasst derzeit über 85.000 Bioressourcen.

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Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen
PhDr. Sven-David Müller, M.Sc.
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38124 Braunschweig
0531-5312616300
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