Der Walfang lässt bei vielen Erinnerungen an alte Abenteuergeschichten oder “Moby Dick” aufkommen und ist doch gleichzeitig eines der dunkelsten Kapitel der historischen Seefahrt. Was nur sehr wenigen
Was die hiesige Seifenproduktion und die sogenannte “Fettlücke” der 1930er Jahre mit der Jagd auf Wale zu tun haben, darum geht es in einer aktuellen Podcast-Folge der Deutschen Gesellschaft für Schiffahrts- und Marinegeschichte e.V. (DGSM).
Bereits im 17. Jahrhundert begannen deutsche Seefahrer in Grönland und im Seegebiet um Spitzbergen mit dem Walfang. Dieser sollte in erster Linie den Nachschub an Walöl und Tran sichern, um diese als Leuchtmittel einzusetzen – denn Strom gab es damals bekanntlich noch nicht. Allerdings ließ erst die sich Anfang des 20. Jahrhunderts stark entwickelnde Seifen- und Waschmittelindustrie die Jagd auf Wale und den Import von Tran und Walöl nach Deutschland so richtig explodieren.
“Bis zum Ende des aktiven Walfanges hierzulande – im Jahr 1956 – verbrauchte das Land fast die Hälfte allen weltweit vorhandenen Walfettes”, erklärt der Walforscher Wilfried Steffen im neuen DGSM-Podcast.
Besonders in den 1930er Jahren führten Autarkiebestrebungen des nationalsozialistischen Regimes, der “Fetthunger” der deutschen Seifenindustrie und eine gleichzeitige Verknappung von Walöl auf dem Weltmarkt zu einer Intensivierung des Walfanges in Deutschland. Dies gipfelte schließlich 1935 in der durch die Firma Henkel initiierten Gründung der “Ersten Deutschen Walfang-Gesellschaft”.
“Das Ziel dieser Gesellschaft war es, Deutschland weniger abhängig von teuren Importen zu machen und am Ende auch selbst die Rohstoffpreise kontrollieren zu können”, so Steffen weiter. Erst die Möglichkeit, Seifen und Waschmittel Walöl-frei herstellen zu können, ließ den aktiven Walfang in Deutschland im Jahr 1956 zu seinem Ende kommen.
Heutzutage ist der Walfang aufgrund internationaler Abkommen sehr stark eingeschränkt. Nur wenige Nationen betreiben ihn auch weiterhin.
Die aktuelle Podcast-Folge “Wale voraus! – Auf der Jagd nach dem Gold der Meere“, mit den beiden Walforschern Wilfried und Andrea Steffen, sucht nach den Ursprüngen des Walfangs und stellt dem Mythos “Moby Dick” die wahre Geschichte des Wahlfanges in Deutschland gegenüber.
Unter dem Link https://podcasters.spotify.com/pod/show/dgsm können interessierte Landratten und auch Marineprofis regelmäßig in die Welt der “Marinegeschichte(n) ohne Seemannsgarn” eintauchen.
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