Homöopathische Arzneimittel stehen für therapeutische Vielfalt
Die Wellen schlagen wieder einmal hoch: Eine Apotheke in Bayern nimmt medienwirksam ihre homöopathischen Arzneimittel aus den Regalen. Hintergrund dieser Entscheidung sei die fehlende wissenschaftliche Evidenz, erklärt die Apothekerin. Eine Entscheidung, die außer Acht lässt, dass die Wirksamkeit der Homöopathie mittlerweile in zahlreichen Studien erfolgreich nachgewiesen werden konnte. Die Wissenschaftliche Gesellschaft für Homöopathie hat dazu einen vielbeachteten Forschungsreader herausgegeben, der sowohl Studien aus der Versorgungsforschung, Meta-Analysen, randomisierte kontrollierte klinische Studien, als auch Grundlagenforschung zusammenfasst [1]. Die Autoren kommen zum Schluss: Die Mehrzahl der Studien weist die Überlegenheit der homöopathischen Arzneimittel gegenüber dem Placebo nach. Zugleich zeigen aktuelle Studien, dass sich Patienten Homöopathie wünschen [2].
Keine Homöopathie in Apotheken – Apotheker befürchten Abwanderung der Patienten ins Internet
Die Entscheidung der Apotheke in Bayern wird im eigenen Berufsstand kontrovers diskutiert. So äußern sich Apotheker besorgt, dass Patienten zunehmend homöopathische Arzneimittel im Internet ohne fachliche Beratung bestellen, sollten sie bei ihrer Hausapotheke keine entsprechenden Präparate vorrätig finden. Damit verbunden sind die Gefahren einer Einnahme von falsch dosierten Medikamenten und eine Selbstmedikation ohne qualifizierte medizinische Begleitung. Darüber hinaus gibt es Stimmen in der Apothekerschaft, die die Herausnahme von homöopathischen Arzneimitteln aus dem Angebot in Apotheken als inkonsequent bezeichnen. Denn dann müssten folglich auch andere freiverkäufliche Präparate wie beispielsweise Hustensaft oder bestimmte Grippemittel aus den Regalen verschwinden. Vor allem wird jedoch kritisiert, dass es sich dabei um eine Bevormundung der Patienten handele, die sich Homöopathie wünschen und gute Erfahrungen damit machen.
Apotheken mit Kompetenz in Homöopathie
Dagegen gibt es viele Apotheken, die ihre Kompetenz in der Kenntnis von homöopathischen Arzneimitteln bewusst ausbauen, weil sie wissen, dass Patienten die Therapie mit Homöopathika wünschen. So hat der Deutsche Apothekerverband ein Weiterbildungsangebot für Homöopathie geschaffen und kommt damit eigenen Angaben zufolge dem steigenden Bedürfnis der Bevölkerung nach, sich über Arzneimittel der komplementären Medizin zu informieren.
Quellen:
[1] Wissenschaftliche Gesellschaft für Homöopathie (WissHom) 2016: Der aktueller Stand der Forschung zur Homöopathie. Köthen (Anhalt).
[2] [1] De Sombre, Dr. Steffen: Homöopathische Arzneimittel 2014. Bekanntheit, Verwendung und Image. Bonn 2014.
Ein Informationsportal rund um die Homöopathie. homimed richtet sich an Personen, die sich über verschiedene Behandlungsformen informieren möchten. Homöopathie findet immer häufiger den Zugang zu Bereichen der schulmedizinischen Behandlung.
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