Für Menschen, deren Problem emotionales Essen ist, ist die Weihnachtszeit mit all den Naschereien, Märkten und Feiern purer Stress.
Gerade in der Weihnachtszeit steigt der Leidensdruck für Menschen, deren Problem emotionales Essen ist. An jeder Ecke lauern Versuchungen – vom Plätzchenteller, den die Kollegin anbietet, über Weihnachtsmärkte und Weihnachtsfeiern im beruflichen oder privaten Kreis. Gleichzeitig stellt die Weihnachtszeit hohe Ansprüche an die Menschen. Ein perfektes Familienleben, ein intakter Freundeskreis und konkurrenzfähige Pläne an den Feiertagen sollen sie vorweisen. Wer diesen Ansprüchen nicht zu genügen glaubt, gerät schnell unter emotionalen Druck. Die ständige Konfrontation mit leckerem Essen ist schon für „normal essende“ Menschen schwer zu beherrschen. Bei Menschen, die zu emotionalem Essverhalten neigen, kann ein Bummel über den Weihnachtsmarkt eine unkontrollierbare Essattacke auslösen.
Die Ursachen für emotionales Essen
Emotionales Essen ist kein Zeichen von Disziplinlosigkeit. Im Gegenteil, mit ihrem Essverhalten versuchen Betroffene unbewusst Problem zu lösen – was freilich nicht funktioniert. Das geht vom Ärger mit dem Chef oder dem Partner bis hin zu Ängsten, Langeweile oder Einsamkeit. Die Ursache für emotionales Essen ist das freilich in der Regel nicht. Diese liegt meist tiefer begründet in der Kindheit. Dort hat sich bei Betroffenen eine Kopplung zwischen Essen und Emotionen gebildet, das Fundament für emotionales Essen. Diese Kopplung wirkt fort und verleitet sie auch als Erwachsene dazu, Probleme oder Gefühle mittels Essen erträglich zu machen, sich zu belohnen, zu beruhigen, zu trösten, zu entschädigen. Wenn der Essanfall dann vorüber ist, fühlen sie sich erst recht schlecht. Sie bekommen Schuldgefühle, nehmen sich als Versager wahr und die nächste Heißhungerattacke ist vorprogrammiert. Das ist ein Teufelskreis aus Essen und Emotionen, dessen Ursache Betroffene verstehen müssen, um ihn überwinden zu können.
Wege aus dem Teufelskreis emotionales Essen
Oft kreisen die Gedanken von Betroffenen ständig um das Thema essen oder nicht essen, um neue Diäten, das Gewicht und Figurprobleme. Emotionales Essen hält sie in einem kräftezehrenden und leidvollen Teufelskreis gefangen. Einen Ausweg sehen sie in der Regel nicht. Gut gemeinte Ratschläge wie „Lenke dich ab“ oder „Denke an etwas Schönes“ gehen am Thema vorbei und helfen Betroffenen nicht. Die Gier nach dem Essen, der Essdruck, bleibt.
Katrin Mehner arbeitet in ihrer Berliner Praxis mit der Methode Sehnsucht und Hunger nach Maria Sanchez sowie Brainspotting nach David Grand und bringt ihre Erfahrungen aus der Suchtberatung ein. Der Schwerpunkt der therapeutischen Arbeit liegt im Erkennen und Auflösen der biografischen Kopplung zwischen Essen und Emotionen, die dem Symptom emotionales Essen zugrunde liegen. In manchen Fällen ist der Auslöser für das Essproblem nicht emotionaler, sondern traumatischer Natur. Dann kommt die Methode Brainspotting zum Einsatz.
Das Ziel der Therapie ist, dass Betroffene Freiheit erlangen und den Teufelskreis aus Emotionen und Essen durchbrechen. Dabei ist diese Freiheit eine Haltung, die sich auch auf andere Lebensbereiche erstrecken kann. Betroffene sollen ihr Essen genießen und unterscheiden zwischen körperlichen und emotionalem Hunger. Je mehr sie verstehen, wann und warum emotionales Essen auftritt, desto leichter wird es, das Essverhalten zu ändern und wieder Kontrolle über das eigene Leben zu erlangen.
Als Heilpraktikerin für Psychotherapie in Berlin begleitet Katrin Mehner in ihrer Praxis Menschen, die unter ihrem emotionalen Essverhalten leiden und professionelle Unterstützung bei der Auflösung von Kopplungen zwischen Essen und Emotionen benötigen. Als ehemals selbst Betroffene kennt sie den Leidensdruck ihrer Klienten aus eigener Erfahrung. Sie ist ausgebildete Sehnsucht und Hunger Therapeutin (nach Maria Sanchez) sowie Brainspotting-Therapeutin (nach David Grand). In der therapeutischen Arbeit kombiniert sie beide Methoden und nutzt darüber hinaus ihre Erfahrungen als Suchtberaterin.
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