Weinen – unsere heilsamen Tränen

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Für Kinder ist es ein ganz normales Ventil – das Weinen. Trauer und Freude drücken sich gleichermaßen darin aus. Doch spätestens im Erwachsenenalter wird von uns erwartet, unsere Gefühle kontrollieren zu können. Doch warum müssen wir überhaupt weinen?
Hierbei ist zunächst bemerkenswert, dass das Weinen – verknüpft mit der entsprechenden Mimik – ähnlich dem Lachen kultur- und epochenübergreifend verstanden wird.
Es existieren zwei kontroverse Forschungsmeinungen über Herkunft und Sinn des Weinens. Einerseits wird davon ausgegangen, dass das Weinen eine Form der Kommunikation und sozialen Interaktion ist, also ein Sozialverhalten, andererseits wird das Weinen als Schutzreaktion des Körpers und der Psyche gesehen, die dem Stress- und Spannungsabbau oder allgemeiner der besseren Verarbeitung besonders emotionaler Eindrücke dient. Doch auch die rein physische Komponente spielt eine Rolle, denn die Tränenflüssigkeit schützt und befeuchtet das Auge, reinigt es und spült Fremdkörper von der Augenoberfläche.
Babys nutzen das Weinen vor allem, um auf sich und ihre Bedürfnisse aufmerksam zu machen. Da sie die verbale Kommunikation noch nicht für sich nutzen können, ist das Weinen die einzige – und effektivste – Möglichkeit, zu kommunizieren. Das Weinen eines Babys läuft in den ersten Wochen noch tränenfrei ab. Dadurch büßt es allerdings nicht an Nutzen ein. Es ist erwiesen, dass das Weinen eines Babys die Konzentration eines Erwachsenen stärker beeinträchtigt als intensiver Maschinenlärm.
Bis zur Pubertät weinen Jungen und Mädchen etwa gleich viel. Erwachsene weinen deutlich seltener. Bei Männern sind die verflüssigten Emotionen in vielen Kulturkreisen geradezu verpönt, denn sie werden als Schwäche und mangelnde Selbstkontrolle interpretiert.
Dabei führt trauerbedingtes Weinen bei den meisten Menschen zu einer anschließenden Verbesserung des Gemütszustandes und zu einer subjektiv empfundenen Erleichterung. Es wird angenommen, dass über die Tränen Stresshormone aus dem Körper geschwemmt und gleichzeitig beruhigende Stoffe über die Haut aufgenommen werden.
Krankhafte Formen des Weinens können psychologisch – beispielsweise in Depressionen – begründet sein, aber auch medizinische Ursachen haben. Meist handelt es sich um äußere Reize wie trockene Luft, Staubpartikel, Pollen oder Zugluft, die die Augen zum Tränen bringen. „Eine der häufigsten Ursachen für tränende Augen sind Verletzungen oder Reizungen der Hornhaut durch Fremdkörper“, erklärt Frau Dr. Zipf-Pohl, leitende Ärztin der Augenklinik Veni Vidi in Köln (http://www.augen-venividi.de) . „Das Auge versucht sich zu schützen, indem es fortwährend Tränen produziert, um den Fremdkörper loszuwerden. Die Tränenproduktion lässt dann nach, wenn die Reizung abgestellt ist.“
Eine nicht korrigierte Fehlsichtigkeit kann durch die fortwährende Anstrengung der Augenmuskulatur ebenfalls die Tränen in die Augen treiben.
Auch Bindehautentzündungen führen zu vermehrtem – teils eitrigem – Tränenfluss. Sie entstehen nicht nur aufgrund von Augenreizungen durch Fremdkörper, sondern können auch mit viralen oder bakteriellen Infekten einhergehen und müssen dann meist mit antibiotischen Augentropfen behandelt werden.
Häufig führen bei kleinen Kindern verstopfte Tränenkanäle zu verstärktem Tränenfluss, da die Flüssigkeit im Auge nicht über die Tränenkanäle in die Nase ablaufen kann.
Gründe für das Weinen sind subjektiv und reichlich vorhanden. Auch die Schwelle, die überschritten sein muss, bis die Tränen letztlich fließen, ist bei jedem Menschen eine andere.
Eine einwandfreie biologische oder medizinische Begründung konnte bisher noch nicht geliefert werden. Klar scheint lediglich: Wer nah am Wasser gebaut hat, sollte sich für seine Tränen nicht schämen müssen. Und wer sich beim Untergang der Titanic im gleichnamigen Film hauptsächlich Gedanken über die technische Fehlkonstruktion und die Platzierung der Spezialeffekte macht, ist nicht gleich gefühlsmäßig verroht.
Ein unverkrampfter Umgang mit den naturgegebenen Tränen – zu welchem Zweck auch immer – bietet uns sicherlich die beste Möglichkeit für ein ausgeglichenes Befinden.
Bildquelle:kein externes Copyright

Veni Vidi – Ärzte für Augenheilkunde vereinigt vier hochmoderne Augenarztpraxen im Kölner Raum, unter der Leitung von Dr. Angela Zipf-Pohl und Prof. Dr. Philipp Jacobi. Veni Vidi bietet das gesamte Spektrum moderner Augenheilkunde mit Diagnostik, Lasertherapie, Laserchirurgie, der ambulanten und stationären operativen Versorgung, der ästhetischen und refraktiven Chirurgie sowie Akupunktur.
Die erste Praxis wurde 2005 im Kölner Westen gegründet.

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50858 Köln
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